Thema Die Remilitarisierung des Rheinlands am 7. März 1936 Am Morgen des 7.3.1936 marschierten deutsche Streitkräfte in die entmilitarisierte Zone im Rheinland ein. Dies stellte eine grobe internationale Rechtsverletzung dar, denn Deutschland durfte nach den geltenden Verträgen dort keine militärische Präsenz haben. Die Wehrmachtssoldaten, insgesamt 19 Bataillone Infanterie und 13 Artillerieabteilungen, unterstützt von 30.000 Mann Landespolizei, stießen in mehreren Kolonnen zum Rhein vor.
Thema Der „Rhein-Sieg-Kreis“ im Nationalsozialismus – Strukturen, Behörden und Parteiinstanzen Betrachtet man die Forschungslage zum „Rhein-Sieg-Kreis“ im Nationalsozialismus, so sind zwei Stränge der Auseinandersetzung mit dem lokalen NS-Regime besonders deutlich ausgebildet. Der eine bezieht sich auf die jahrhundertelange jüdische Geschichte im Kreisgebiet und ist von dem Gedanken geprägt, das fast nur noch auf Friedhöfen sichtbare jüdische Erbe in Erinnerung zu behalten. Ausgehend von ersten Arbeiten und Initiativen Helmut Fischers, Heinrich Linns oder Manfred van Reys in den 1970er und 1980er Jahren sind bis in die letzten Jahre hinein Publikationen erschienen, die die Geschichte der jüdischen Gemeinden rekonstruieren, die noch erhaltenen Grabstätten dokumentieren und die antisemitische Ausgrenzung vor Ort nachzeichnen, kulminierend in der Schoah. Aufgrund der Initiative des Kreisarchivs und des Engagements geschichtsinteressierter Bürgerinnen und Bürger – beispielhaft zu besichtigen in der Gedenkstätte „Landjuden“ an der Sieg – ist dieses zentrale Kapitel nationalsozialistischer Herrschaft intensiv erforscht.
Thema „Stalin wird einmal die Welt regieren“ - Sowjetunion-Bilder im Saarland nach der Volksabstimmung vom 13. Januar 1935 Im Januar 1935 verfolgte die sowjetische Presse aufmerksam die Ereignisse im Saargebiet. In der wichtigsten sowjetischen Zeitung Pravda („Wahrheit“) erschienen die Berichte der Korrespondenten aus Berlin und Paris, welche die Lage an der Saar vor und nach der Volksabstimmung beleuchteten. Der großen internationalen Bedeutung der Saarabstimmung bewusst, entsandte die Pravda zudem einen Reporter nach Saarbrücken. In der Zeitung Izvestija („Nachrichten“) analysierte der berühmte bolschewistische Funktionär und Publizist Karl B. Radek (1885-1939) die Ergebnisse der Volksabstimmung und ihre möglichen Konsequenzen für das Saargebiet, für Deutschland und Europa.
Thema Der anarchosyndikalistische Widerstand gegen den Nationalsozialismus im Rheinland Der anarchosyndikalistische Widerstand gegen den Nationalsozialismus ist ohne Zweifel ein weitgehend unbekannter Teil des Widerstands. Schon die Frage nach dem Anarcho-Syndikalismus dürfte weitgehend auf Unkenntnis stoßen. Trotzdem bildete der Anarcho-Syndikalismus beziehungsweise übergeordnet der Anarchismus neben der Sozialdemokratie und dem Kommunismus den dritten Zweig der deutschen Arbeiterbewegung, der allerdings in der Geschichtswissenschaft praktisch keine Berücksichtigung fand und findet. Nur wenige Historiker haben sich bislang mit dem Thema beschäftigt. Zu den wichtigsten Arbeiten gehören die von einem Kölner Autorenkollektiv stammende Untersuchung „Anarcho-Syndikalistischer Widerstand an Rhein und Ruhr“ von 1980, ferner „Es lebt noch eine Flamme. Rheinische Anarcho-Syndikalisten/-innen in der Weimarer Republik und im Faschismus“ von Ulrich Klan und Dieter Nelles, 1990 in zweiter Auflage erschienen. Am aktuellsten sind die Werke von Helge Döhring, insbesondere die 2013 erschienene Untersuchung „Anarcho-Syndikalismus in Deutschland 1933–1945“.
Thema „Bei starken Persönlichkeiten wurden eben stärkere Register gezogen“ – Die Verbrechen der Geheimen Staatspolizei im SS-Sonderlager/KZ Hinzert Die Geschichte des SS-Sonderlagers/Konzentrationslagers Hinzert im Hunsrück kann als gut aufgearbeitet bezeichnet werden. Lediglich einzelne Teilbereiche, wie die Beziehungen der Geheimen Staatspolizei zum Lager, bedurften noch einer eingehenderen Untersuchung. Die Aufarbeitung dieses Aspektes ist relevant, weil die Gestapo und die nationalsozialistischen Konzentrationslager im „Dritten Reich“ die „entscheidenden Herrschaftsinstrumente“ zur Verfolgung politischer Gegner waren. Im Rahmen dieses Beitrags werden die Verbindungen, die zwischen den beiden Institutionen bestanden, am Beispiel des SS-Sonderlagers/KZ Hinzert rekonstruiert.
Thema Das Werksgasthaus der Gutehoffnungshütte in Oberhausen Das ehemalige Werksgasthaus der Gutehoffnungshütte (GHH) ist Bestandteil eines Ensembles historischer Gebäude in der Neuen Mitte Oberhausen, die früher zu einem der größten Hüttenwerke des Ruhrgebiets gehörten. Als Teil des Technologiezentrum Umweltschutz hat das Werksgasthaus eine nachindustrielle Folgenutzung erfahren .Das ehemalige Werksgasthaus der Gutehoffnungshütte (GHH) ist Bestandteil eines Ensembles historischer Gebäude in der Neuen Mitte Oberhausen, die früher zu einem der größten Hüttenwerke des Ruhrgebiets gehörten. Als Teil des Technologiezentrum Umweltschutz hat das Werksgasthaus eine nachindustrielle Folgenutzung erfahren.
Thema Die Rheinische Mission Der Begriff „Mission“ für die Verbreitung des christlichen Glaubens kam in der Zeit der Entdeckungen im 16./17. Jahrhundert auf, er wurde zuerst von den Jesuiten verwendet. Die katholische Kirche verfügte zunächst über keine missionarischen Strukturen, diese wurden von einigen Orden entwickelt und im 17. Jahrhundert von Rom übernommen. Auf evangelischer Seite hat die Mission ihre geistigen Wurzeln im Pietismus und vor allem in der Erweckung des späten 18. und des 19. Jahrhunderts
Thema Nationalsozialistische Lager und Haftstätten in der Rheinprovinz Während der NS-Herrschaft existierte eine Vielzahl unterschiedlicher Lager und Haftstätten, in denen die Gegner des Nationalsozialismus misshandelt, gefoltert und ermordet wurden. Diese sollen im Folgenden kurz vorgestellt und eingeordnet werden. Kriegsgefangenen- und Zivilarbeiterlager sind dagegen nicht Gegenstand dieses Beitrags.
Thema Thomas Mann und die Rheinlande Die Rheinlande sind nicht die Region, die in Thomas Manns (1875-1955) Leben und Werk einen besonderen Platz eingenommen hat, kein Vergleich mit Lübeck, München, der Schweiz oder den Vereinigten Staaten. Auch seine Romane und Erzählungen spielen überwiegend an anderen Orten; die Rheinlande fallen, wie es Hans R. Vaget treffend formuliert, „völlig aus dem Rahmen des Thomas Mannschen Œuvres“ . Dennoch gibt es neben zahlreichen Besuchs- und Vortragsreisen zwischen 1903 und 1932 sowie 1954 einige bemerkenswerte biographische Beziehungen des Schriftstellers zum Rheinland, namentlich seine Freundschaft mit dem Germanisten und Schriftsteller Ernst Bertram (1884-1957) sowie das philosophische Ehrendoktorat der Universität Bonn.
Thema Das rheinische Schützenwesen. Ursprünge, Traditionen und Entwicklungslinien Obwohl die verschiedenen Ausformungen des Schützenwesens im Rheinland wenigstens genauso zum regionalen Brauchtum gehören wie der Karneval – und dabei noch wesentlich älteren Ursprungs sind – haben sich Geschichtswissenschaft und Volkskunde kaum mit dem Phänomen befasst. Einige wenige Studien bilden immer noch den einschlägigen Literaturkanon, insgesamt bleibt es bei mikrogeschichtlichen Arbeiten, die aber die Frage nach dem Verbindenden, den Ursprüngen und den gemeinsamen Entwicklungslinien durchweg nicht zu beantworten suchen.