„Bei starken Persönlichkeiten wurden eben stärkere Register gezogen“ – Die Verbrechen der Geheimen Staatspolizei im SS-Sonderlager/KZ Hinzert

Katharina Klasen (Berlin)

Ansicht des SS-Sonderlagers/KZ Hinzert. Aquarell des dort ermordeten Häftlings Arthur Michel, 1943. (Jos Meunier)

1. Einleitung

Die Ge­schich­te des SS-Son­der­la­gers/Kon­zen­tra­ti­ons­la­gers Hin­zert im Huns­rück kann als gut auf­ge­ar­bei­tet be­zeich­net wer­den.[1] Le­dig­lich[2]  ein­zel­ne Teil­be­rei­che, wie die Be­zie­hun­gen der Ge­hei­men Staats­po­li­zei zum La­ger, be­durf­ten noch ei­ner ein­ge­hen­de­ren Un­ter­su­chung.[3] Die Auf­ar­bei­tung die­ses As­pek­tes ist re­le­vant, weil die Ge­sta­po und die na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger im „Drit­ten Reich“ die „ent­schei­den­den Herr­schafts­in­stru­men­te“[4] zur Ver­fol­gung po­li­ti­scher Geg­ner wa­ren.[5] Im Rah­men die­ses Bei­trags wer­den die Ver­bin­dun­gen, die zwi­schen den bei­den In­sti­tu­tio­nen be­stan­den, am Bei­spiel des SS-Son­der­la­gers/KZ Hin­zert re­kon­stru­iert. Es gilt zu klä­ren, wel­chen Tä­tig­kei­ten die Ge­sta­po­mit­ar­bei­ter in Hin­zert nach­gin­gen und an wel­chen Ver­bre­chen – bis hin zum Mord – sie dort be­tei­ligt wa­ren. Be­son­de­re Auf­merk­sam­keit wird da­bei den Staats­po­li­zei­stel­len in Trier und Lu­xem­burg ge­wid­met. Bei­de Dienst­stel­len wa­ren als ein­wei­sen­de In­stan­zen für die In­haf­tie­rung zahl­rei­cher Häft­lin­ge in das SS-Son­der­la­ger/KZ Hin­zert ver­ant­wort­lich, wäh­rend Mit­ar­bei­ter bei­der Stel­len das im La­ger sta­tio­nier­te Ver­neh­mungs­kom­man­do bil­de­ten, des­sen Ver­hör- und Fol­ter­me­tho­den im Fol­gen­den in den Blick ge­nom­men wer­den.

 

2. Forschungsstand und Quellenlage

So­wohl die Ge­schich­te der Ge­sta­po Trier als auch die der Ge­sta­po Lu­xem­burg und ih­re Ver­bin­dun­gen zum La­ger in Hin­zert wa­ren lan­ge Zeit un­er­forscht.[6] So war et­wa über die Tä­tig­keit der am 5. Mai 1933 eta­blier­ten Staats­po­li­zei­stel­le Trier bis vor ei­ni­gen Jah­ren nur we­nig be­kannt, da ge­schlos­se­ne Ak­ten­be­stän­de zur Ge­sta­po Trier voll­stän­dig fehl­ten.[7] Die man­geln­de Auf­ar­bei­tung ist in ers­ter Li­nie der de­so­la­ten und frag­men­ta­ri­schen Quel­len­la­ge ge­schul­det. Kaum ein na­tio­nal­so­zia­lis­ti­scher Gau ist laut Pe­ter Brom­mer so schlecht er­forscht wie der Gau Mo­sel­land, zu dem die Re­gie­rungs­be­zir­ke Trier, Ko­blenz und ab Ja­nu­ar 1941 das be­setz­te Gro­ßher­zog­tum Lu­xem­burg ge­hör­ten. Die Ak­ten der Ge­sta­po Trier sind, so Brom­mer, „nur in äu­ßerst ru­di­men­tä­rem Um­fang über­lie­fer­t“.[8]

Doch in­zwi­schen konn­ten durch das For­schungs­pro­jekt an der Uni­ver­si­tät Trier „Die Ge­sta­po Trier in der Chris­toph­stra­ße 1 – Jus­tiz und Po­li­zei im re­gio­na­len Um­feld in der NS-Zeit“ un­ter der Lei­tung von Dr. Tho­mas Gro­tum vie­le Licht­strah­len ins Dun­kel ge­bracht wer­den. Im Rah­men des Pro­jek­tes ent­stan­den seit 2012 nicht nur zahl­rei­che uni­ver­si­tä­re Ab­schluss­ar­bei­ten, die sich un­ter­schied­li­chen The­men­schwer­punk­ten zur Ge­sta­po Trier wid­me­ten, auch ei­ne Aus­stel­lung[9] am his­to­ri­schen Ort wur­de kon­zi­piert und prä­sen­tiert und ein Sam­mel­band[10] her­aus­ge­ge­ben so­wie neue Quel­len un­ter­schied­lichs­ter Pro­ve­ni­enz auf­ge­tan.[11] Ei­ne ers­te sys­te­ma­ti­sche Re­cher­che an der Uni­ver­si­tät Trier er­gab Hin­wei­se auf zahl­rei­che in­ter­es­san­te Quel­len­be­stän­de. Zur Er­for­schung der Ge­schich­te der Ge­sta­po Trier wer­den Do­ku­men­te aus mehr als 40 Ar­chi­ven her­an­ge­zo­gen, die stre­cken­wei­se noch der Er­schlie­ßung be­dür­fen.[12] Die his­to­ri­sche Re­cher­che gleicht da­mit ei­nem Puz­zle­spiel, in das nach und nach klei­ne Mo­sa­ik­stein­chen ein­ge­fügt wer­den kön­nen.

Für die Un­ter­su­chung des Gaus Mo­sel­land kommt er­schwe­rend hin­zu, dass vie­le Un­ter­la­gen kriegs­be­dingt ver­lo­ren ge­gan­gen sind.[13] Zu­dem ist der Ver­lust vie­ler Quel­len vor­nehm­lich auf ei­nen Er­lass des Gau­lei­ter­s Gus­tav Si­mon  vom 13.9.1944 zu­rück­zu­füh­ren, der an­ord­ne­te, „Ak­ten­ma­te­ri­al, das dem Fein­de von in­for­ma­to­ri­schem oder stra­te­gi­schem Wer­te sein könn­te“[14] zu ver­nich­ten. Des­halb ist da­von aus­zu­ge­hen, dass auch ein Gro­ß­teil der Ak­ten der Ge­sta­po Trier sys­te­ma­tisch ver­nich­tet wur­de.[15] So ver­hält es sich auch mit den Un­ter­la­gen der Lu­xem­bur­ger Ge­sta­po, de­ren Ver­neh­mungs­ak­ten eben­so als ver­schol­len gel­ten wie die Ver­hör­pro­to­kol­le des Hin­zer­ter Ver­neh­mungs­kom­man­dos.[16] Nach der­zei­ti­gem Kennt­nis­stand exis­tie­ren über das Ver­neh­mungs­kom­man­do kei­ne zeit­ge­nös­si­schen schrift­li­chen Auf­zeich­nun­gen.[17]

Das Gebäude Christophstraße 1 / Balduinstraße 6, 1922-1925 von der Reichsbahndirektion als Geschäftsgebäude der Eisenbahnverwaltung errichtet, diente später als Sitz der Gestapo Trier. (Stadtarchiv Trier, Bildsammlung 1)

 

Die zur Er­stel­lung die­ses Auf­sat­zes er­gie­bigs­ten Ak­ten­be­stän­de be­fin­den sich im Bun­des­ar­chiv in Ko­blenz und im Na­tio­nal­ar­chiv in Lu­xem­burg. Be­son­ders aus­sa­ge­kräf­tig sind die Ak­ten de­s Lu­xem­bur­ger Ge­sta­po- und Ein­satz­kom­man­do-Pro­zes­ses, der von 1949 bis 1951 vor dem Lu­xem­bur­ger Ge­richts­hof für Kriegs­ver­bre­chen ver­han­delt wur­de.[18] Der Pro­zess ist von au­ßer­or­dent­li­cher Be­deu­tung für die Be­ant­wor­tung der For­schungs­fra­ge[19], weil von den 16 an­ge­klag­ten Ge­sta­po­be­am­ten sie­ben mit den Ver­bre­chen in Ver­bin­dung ge­bracht wer­den kön­nen, die im SS-Son­der­la­ger/KZ Hin­zert be­gan­gen wur­den. Hier­bei han­delt es sich um Fritz Hart­mann (7.6.1906-19.10.1974), Wal­ter Run­ge (*1895), Se­bas­ti­an Ran­ner (*18.6.1905), Hans Klö­cker (*15.8.1904), Ger­hard Si­mon (*6.9.1913), Karl Bie­ler (*12.3.1904) und Adolf Mo­ritz (*25.5.1904).[20] Den An­ge­klag­ten wur­de zur Last ge­legt, „lu­xem­bur­gi­sche Zi­vil­per­so­nen – haupt­säch­lich Mit­glie­der und Mit­ar­bei­ter von Wi­der­stands­or­ga­ni­sa­tio­nen – vor­sätz­lich und völ­ker­rechts­wid­rig aus­ge­kund­schaf­tet, fest­ge­nom­men, aufs grau­sams­te ge­quält, krank und ar­beits­un­fä­hig ge­prü­gelt, ins Aus­land ver­schleppt und er­mor­de­t“[21] zu ha­ben. Zu­dem wur­de ih­nen vor­ge­wor­fen, ge­gen das Kriegs­recht und das Völ­ker­recht ver­sto­ßen zu ha­ben so­wie Mit­glied in ei­ner ver­bre­che­ri­schen Or­ga­ni­sa­ti­on ge­we­sen zu sein.

Die Aus­sa­gen der meist lu­xem­bur­gi­schen Zeu­gen und die Stel­lung­nah­men der deut­schen Be­schul­dig­ten wäh­rend des Ge­richts­pro­zes­ses er­wie­sen sich als auf­schluss­rei­che Quel­len zur Er­schlie­ßung der Tä­tig­kei­ten der Ge­sta­po im SS-Son­der­la­ger/KZ Hin­zert, ins­be­son­de­re für die Re­kon­struk­ti­on der Ver­hör- und Fol­ter­me­tho­den des Ver­neh­mungs­kom­man­dos.

3. Die Geheime Staatspolizei in Trier und Luxemburg

3.1 Die Gestapo Trier

Von 1935 bis En­de 1944 be­fand sich der Dienst­sitz der Ge­sta­po Trier in der ers­ten und zwei­ten Eta­ge des ehe­ma­li­gen Reichs­bahn­di­rek­ti­ons­ge­bäu­des in der Chris­toph­stra­ße 1.[22] Zu ih­ren zen­tra­len Auf­ga­ben ge­hör­ten die Ver­fol­gung und Aus­schal­tung von Wi­der­stands­kämp­fern und Re­gime­kri­ti­kern so­wie die Über­wa­chung der Be­völ­ke­rung. Zwi­schen 1933 und 1936 wur­den vor­ran­gig Kom­mu­nis­ten[23] und So­zi­al­de­mo­kra­ten als Kon­tra­hen­ten an­ge­se­hen, die es zu be­kämp­fen galt.[24] Wei­te­re Ak­tio­nen rich­te­ten sich ge­gen Ho­mo­se­xu­el­le[25], Sin­ti und Ro­ma, die jü­di­sche Be­völ­ke­rung[26], Men­schen mit Be­hin­de­run­gen und ge­gen als „Ar­beits­scheu­e“, „Be­rufs­ver­bre­cher“ und „Aso­zia­le“ de­kla­rier­te Per­so­nen, kurz: ge­gen Men­schen, „die sich nicht in das Bild der ,Volks­ge­mein­schaft‘ ein­füg­ten“[27] und ein ab­wei­chen­des Ver­hal­ten an den Tag leg­ten. Auch zwi­schen der Ge­sta­po und dem Bis­tum Trier kam es zu Kon­fron­ta­tio­nen.[28] 

Die Ver­hän­gung der so­ge­nann­ten „Schutz­haf­t“ dien­te der Ge­hei­men Staats­po­li­zei als wirk­sams­tes Mit­tel zur Un­ter­drü­ckung po­li­ti­scher Geg­ner und un­lieb­sa­mer Sub­jek­te.[29] Sie galt im Na­tio­nal­so­zia­lis­mus als „In­be­griff der po­li­ti­schen Geg­ner­be­kämp­fun­g“[30] und war „Aus­druck po­li­ti­scher Will­kür und po­li­zei­li­cher All­macht der Ge­sta­po“[31]. Wur­de ein Schutz­haft­be­fehl aus­ge­stellt, so be­deu­te­te dies für den Be­trof­fe­nen meist die Ein­wei­sung in ein Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger.[32] Im Fal­le der Ge­sta­po Trier wur­den die Fest­ge­nom­me­nen ab April 1941 als Schutz­häft­lin­ge für ge­wöhn­lich ins SS-Son­der­la­ger/KZ Hin­zert de­por­tiert.[33] 

Die Hand­ha­bung der „Schutz­haf­t“ war der Auf­sicht der Jus­tiz gänz­lich ent­zo­gen. Folg­lich konn­te sie oh­ne rich­ter­li­che An­wei­sung an­ge­ord­net wer­den. Ih­re Ver­hän­gung durch die Ge­sta­po ge­nüg­te, um po­li­ti­sche Geg­ner auf un­be­stimm­te Zeit ih­rer Frei­heit zu be­rau­ben.[34] Als Ver­haf­tungs­grund reich­ten be­reits so­ge­nann­te „staats­feind­li­che Äu­ße­run­gen“, die Ver­brei­tung von „Gräu­el­nach­rich­ten“, die Be­lei­di­gung des Füh­rers oder ab­fäl­li­ge Be­mer­kun­gen über po­li­ti­sche NS-Funk­tio­nä­re aus.[35] Die „Schutz­haf­t“ war „kein In­stru­ment zur Ahn­dung straf­ba­rer Hand­lun­gen“[36], son­dern dien­te der prä­ven­ti­ven Be­kämp­fung po­ten­ti­el­ler NS-Geg­ner. Die Dau­er der „Schutz­haf­t“ war un­be­grenzt. Da­mit un­ter­schied sie sich von der Straf­haft, die durch ein Ge­richt ver­hängt wur­de, und von der nur kurz­zei­tig er­laub­ten Po­li­zei­haft.[37] 

„Sie [Anm.: die „Schutz­haf­t“] wur­de in der Re­gel ge­gen Per­so­nen ver­hängt, de­nen kein ob­jek­ti­ver Straf­be­stand nach­zu­wei­sen war, von de­nen man aber ver­mu­te­te, dass ih­re po­li­ti­sche Ein­stel­lung zu ei­ner Ge­fahr für das NS-Sys­tem wer­den könn­te. Da­bei konn­te ,Schutz­haft‘ von der Po­li­ti­schen Po­li­zei völ­lig nach Gut­dün­ken ver­hängt, ver­län­gert oder auf­ge­ho­ben wer­den. Häu­fig wur­de die ,Schutz­haft‘ als strafer­gän­zen­de Maß­nah­me ver­hängt, mit­un­ter auch als Kor­rek­tiv von Ge­richts­ur­tei­len, die in den Au­gen der Po­li­zei zu mild aus­ge­fal­len wa­ren.“[38] Die Ge­sta­po Trier war bei­na­he wäh­rend des ge­sam­ten Be­ste­hens des SS-Son­der­la­gers/KZ Hin­zert für Fest­nah­men und In­haf­tie­run­gen im La­ger ver­ant­wort­lich; sel­bi­ges gilt für die Ge­sta­po Lu­xem­burg, mit der sie ko­ope­rier­te.

3.2 Die Gestapo Luxemburg

Am 10. Mai 1940 wur­de das neu­tra­le Gro­ßher­zog­tum Lu­xem­burg im Rah­men des West­feld­zugs durch die deut­sche Wehr­macht be­setzt und am 2. Au­gust ei­ner deut­schen Zi­vil­ver­wal­tung un­ter­stellt.[39]  Mit ei­ner Hun­dert­schaft der deut­schen Po­li­zei hielt Gau­lei­ter Gus­tav Si­mon am 6. Au­gust Ein­zug in Lu­xem­burg-Stadt.[40]

Blick in das SS-Sonderlager/KZ Hinzert im Winter 1941/42. (Centre de documentation et de recherche sur la Résistance (CDRR), Luxemburg)

 

Die Ge­sta­po in Lu­xem­burg – der nur deut­sche Be­am­ten und kei­ne Per­so­nen lu­xem­bur­gi­scher Staats­bür­ger­schaft an­ge­hör­ten – war in das Ein­satz­kom­man­do der Si­cher­heits­po­li­zei und des SD in Lu­xem­burg (EKL) in­te­griert. Die­ses setz­te sich aus drei Spar­ten zu­sam­men: der Ge­hei­men Staats­po­li­zei, der Kri­mi­nal­po­li­zei und dem Si­cher­heits­dienst (SD).[41] Über al­len drei Spar­ten, die je­weils ei­nen ei­ge­nen Ab­tei­lungs­lei­ter hat­ten, stand der Lei­ter des EKL.[42] Die­ser war in Per­so­nal­uni­on zu­gleich der Lei­ter der Sta­pos­tel­le in Trier. Auf­grund die­ser Kopp­lung be­zeich­ne­te Al­bert Pütz die Lu­xem­bur­ger Ge­sta­po als „Ne­ben­stel­le der Sta­pos­tel­le Trier“[43]. An der Spit­ze des Kom­man­dos (und so­mit auch der Ge­sta­po Trier) stan­den nach­ein­an­der Ober­re­gie­rungs­rat Wil­helm Nöl­le, Ober­re­gie­rungs­rat Fritz Hart­mann, Re­gie­rungs­rat Wal­ter Voll­mer und Kri­mi­nal­rat Wal­ter Run­ge.[44] Zwei der vier Vor­sit­zen­den ta­ten sich im Hin­blick auf das SS-Son­der­la­ger/KZ Hin­zert be­son­ders her­vor: Vor al­lem Hart­mann „be­völ­ker­te Hin­zert mit Lu­xem­bur­gern“[45], doch auch Run­ge war für zahl­rei­che Fest­nah­men im Gro­ßher­zog­tum ver­ant­wort­lich. Wäh­rend der ge­sam­ten Be­sat­zungs­zeit war er der Lei­ter der Lu­xem­bur­ger Ge­sta­po,[46] de­ren Haupt­dienst­stel­le sich in der Vil­la Pau­ly in Lu­xem­burg-Stadt be­fand.[47] 

„Die vier­ge­türm­te Vil­la Pau­ly am Pe­trus­hang, der Hort der Ge­sta­po, wan­del­te sich zur Höl­le. Ta­ge­lang hall­ten die obe­ren Ge­mä­cher vom Ge­brüll der Ver­hö­rer, die un­te­ren von den Schrei­en der Ge­fol­ter­ten. Die Vil­la Pau­ly war die Schleu­se zu den Schind­an­gern Gro­ß­deutsch­lands: zu den Ka­zet­ten, de­ren nächs­tes auf den Huns­rück­hö­hen lag, das Son­der­la­ger Hin­zert.“[48] 

Im Lau­fe des Zwei­ten Welt­kriegs ver­schlepp­ten Mit­ar­bei­ter der Ge­sta­po Lu­xem­burg über 1.500 lu­xem­bur­gi­sche Men­schen ins SS-Son­der­la­ger/KZ Hin­zert.[49] Doch auch an vie­len wei­te­ren Ver­bre­chen, et­wa der Ver­trei­bung und De­por­ta­ti­on der jü­di­schen Be­völ­ke­rung, war die Ge­sta­po Lu­xem­burg ma­ß­geb­lich be­tei­ligt. Ei­ne im Jahr 2015 er­öff­ne­te Aus­stel­lung des Mu­sée na­tio­nal de la Ré­sis­tan­ce in Esch-sur-Al­zet­te – in Ko­ope­ra­ti­on mit der Uni­ver­si­tät Trier, dem Cent­re de Do­cu­men­ta­ti­on et de Re­cher­che sur la Ré­sis­tan­ce Lu­xem­bourg und dem Ver­ein NS-Fa­mi­li­en-Ge­schich­te – gibt ei­nen Ein­blick in den Ge­sta­po-Ter­ror in Lu­xem­burg auf den Ebe­nen Ver­wal­tung, Über­wa­chung und Un­ter­drü­ckung.[50] 

3.3 Die Beziehungen der Stapostellen zueinander

Die Be­zie­hun­gen zwi­schen der Ge­sta­po Trier und der Ge­sta­po Lu­xem­burg wa­ren viel­fäl­tig. So be­sa­ßen die Dienst­stel­len ein ge­mein­sa­mes Schutz­haft­re­fe­rat, das sich in Trier be­fand und von der Ge­sta­po Trier ge­führt wur­de.[51] Mit­ar­bei­ter der Trie­rer Ge­sta­po ver­wal­te­ten dar­über hin­aus nicht nur die ge­mein­sa­me Schutz­haft­kar­tei und die Fahn­dungs­kar­tei, son­dern auch den ge­mein­sa­men Sach- und Per­so­nal­etat.[52] Ne­ben der Per­so­nal­uni­on des Dienst­stel­len­lei­ters gab es wei­te­re per­so­nel­le Ver­flech­tun­gen: Ab Som­mer 1940 wur­den meh­re­re Ge­sta­po­mit­ar­bei­ter aus Trier zum EKL nach Lu­xem­burg ab­kom­man­diert.[53] Ei­ni­ge von ih­nen sol­len an die­ser Stel­le Er­wäh­nung fin­den, näm­lich je­ne, die nach ih­rer Ver­set­zung nicht nur im Gro­ßher­zog­tum agier­ten, son­dern auch an zahl­rei­chen Ver­bre­chen im SS-Son­der­la­ger/KZ Hin­zert be­tei­ligt wa­ren: Karl Bie­ler (*12.3.1904), Her­bert Ger­hard Paul Butz­ke (*16.11.1913), Wil­helm Dörs­tel, (*17.2.1908) Fritz Hart­mann (7.6.1906-19.10.1974), Max Hei­den (*22.7.1907), Hans Klö­cker (*15.8.1904), Adolf Mo­ritz (*25.5.1904), Ru­dolf Rath­ke (*11.6.1903), Wal­ter Run­ge (*1895), Fried­rich (Fritz) Schmidt (1902-1964), Jo­sef Schnitz­ler, Ger­hard Si­mon (*6.9.1913), Franz Karl Statt­mann (*17.5.1911)[54]  und Franz Ed­mund Ot­to Su­der.[55] Als An­ge­hö­ri­ge des Hin­zer­ter Ver­neh­mungs­kom­man­dos wur­den sie zu grau­sa­men Pei­ni­gern der dort in­haf­tier­ten Men­schen. Dar­über hin­aus wa­ren die Trie­rer und die Lu­xem­bur­ger Ge­sta­po – wie auch al­le an­de­ren Staats­po­li­zei­stel­len im Reich und in den von den Na­tio­nal­so­zia­lis­ten be­setz­ten Län­dern – an der Ver­fol­gung und Er­mor­dung der eu­ro­päi­schen Ju­den ma­ß­geb­lich be­tei­ligt. Am 16.10.1941 stell­ten bei­de Dienst­stel­len ei­nen De­por­ta­ti­ons­zug nach Łódź mit cir­ca 512 Jü­din­nen und Ju­den aus Trier und Lu­xem­burg zu­sam­men.[56] 

Villa Pauly in Luxemburg-Stadt, ehemaliger Hauptsitz der Gestapo Luxemburg, 2008. (Musée national de la Résistance Esch-sur-Alzette)

 

4. Die Gestapo im SS-Sonderlager/KZ Hinzert

Das La­ger na­he Her­mes­keil be­stand von Ok­to­ber 1939 bis März 1945. In die­sem Zeit­raum wa­ren cir­ca 10.000 Men­schen in Hin­zert in­haf­tiert, aus­schlie­ß­lich männ­li­che Häft­lin­ge aus min­des­tens 20 eu­ro­päi­schen Län­dern.[57] Die lu­xem­bur­gi­schen Schutz- und Un­ter­su­chungs­häft­lin­ge ste­hen als Haupt­op­fer­grup­pe der Ge­sta­po Lu­xem­burg im Fo­kus des vor­lie­gen­den Auf­sat­zes. Laut Ma­thi­as Wal­lerang bil­de­ten sie die zah­len­mä­ßig grö­ß­te Häft­lings­grup­pe im La­ger,[58] was nicht ver­wun­der­lich ist, da die Be­kämp­fung der lu­xem­bur­gi­schen Wi­der­stands­be­we­gun­gen ei­ne zen­tra­le Auf­ga­be des Ver­neh­mungs­kom­man­dos der Ge­sta­po war.[59] Das vor­ran­gi­ge Ziel der in Hin­zert sta­tio­nier­ten Ge­sta­po­be­am­ten war es, mehr über die Re­sis­tenz­or­ga­ni­sa­tio­nen und ih­re Ab­sich­ten und Plä­ne in Er­fah­rung zu brin­gen,[60] denn: „Was man in Lu­xem­burg bei Ver­hö­ren nicht her­aus­be­kam, soll­te im SS-Son­der­la­ger Hin­zert nach­ge­holt wer­den.“[61] 

Den ers­ten gro­ßen Ge­fan­ge­nen­trans­port von Lu­xem­burg nach Hin­zert gab es An­fang No­vem­ber 1941.[62] Ihm folg­ten bis 1944 vie­le wei­te­re. Die „Ver­bre­chen“, die den Fest­ge­nom­men zur Last ge­legt wur­den, wa­ren viel­fäl­tig.[63] Die Ge­sta­po be­zich­tig­te sie et­wa der Mit­glied­schaft in ei­ner Wi­der­stands­be­we­gung, doch be­reits ei­ne „an­ti­deut­sche Hal­tun­g“ oder der Be­sitz ei­nes Fo­tos der gro­ßher­zog­li­chen Fa­mi­lie konn­ten zur Fest­nah­me füh­ren.[64] Dar­über hin­aus warf die Ge­sta­po ih­ren Ver­neh­mungs­op­fern deutsch­feind­li­che Be­tä­ti­gun­gen und Kund­ge­bun­gen, die Her­stel­lung und Ver­brei­tung deutsch­feind­li­cher Flug­blät­ter, ver­such­te Fah­nen­flucht so­wie die Bei­hil­fe zu die­ser, il­le­ga­len Grenz­über­tritt, il­le­ga­le kom­mu­nis­ti­sche Tä­tig­kei­ten, il­le­ga­len Waf­fen­be­sitz, Lan­des­ver­rat, Spio­na­ge, Feind­be­güns­ti­gung, Ar­beits­ver­wei­ge­rung, Wehr­kraft­zer­set­zung, das Ab­hö­ren feind­li­cher Sen­der, Spreng­stoff­at­ten­ta­te so­wie die Un­ter­stüt­zung ent­flo­he­ner Kriegs­ge­fan­ge­ner vor.[65] Woll­te die Ge­sta­po ei­ne Per­son in Haft neh­men, fand sie Mit­tel und We­ge da­für: „Sel­ten war es der Fall, dass je­man­dem nach Maß­stä­ben […] der Staats­po­li­zei kein Ver­ge­hen nach­ge­wie­sen wer­den konn­te.“[66] 

Lan­ge herrsch­te in der Nach­kriegs­zeit Un­ei­nig­keit dar­über, ob es sich bei Hin­zert tat­säch­lich um ein Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger ge­han­delt ha­be.[67] An die­ser Stel­le sei ver­kürzt an­ge­merkt, dass Hin­zert als ein „KZ mit Son­der­auf­ga­ben“ be­zeich­net wer­den kann und so­mit ei­ne be­son­de­re Stel­lung im Sys­tem der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger ein­nahm.[68] Zu sei­nen viel­fäl­ti­gen Son­der­funk­tio­nen ge­hör­ten un­ter an­de­rem die Un­ter­brin­gung von „Nacht-und-Ne­bel-Häft­lin­gen“ und die „Wie­der­ein­deut­schungs­pro­gram­me“ für deutsch­stäm­mi­ge Frem­den­le­gio­nä­re und so­ge­nann­te „E-Po­len“.[69] Ei­ne wei­te­re Be­son­der­heit be­stand dar­in, dass es in Hin­zert ¬– an­ders als in na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern üb­lich ¬– kei­ne Po­li­ti­sche Ab­tei­lung gab.[70] Ka­rin Orth zu­fol­ge wie­sen al­le Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger die glei­che Or­ga­ni­sa­ti­ons­struk­tur auf, ins­be­son­de­re sei ab 1936 die Ein­rich­tung ei­ner Po­li­ti­schen Ab­tei­lung ob­li­ga­to­risch ge­we­sen.[71] Auf das SS-Son­der­la­ger/KZ Hin­zert traf dies je­doch nicht zu. Die Ab­tei­lung II, auch „La­ger­ge­sta­po“ ge­nannt, exis­tier­te dort nicht.[72] Der Grund da­für ist wohl in der Ent­ste­hungs­ge­schich­te des La­gers zu su­chen: Hin­zert war an­fangs nicht mit der In­ten­ti­on er­rich­tet wor­den, ein KZ zu wer­den.[73] 

5. Das Vernehmungskommando der Gestapo im SS-Sonderlager/KZ Hinzert

Die feh­len­de Po­li­ti­sche Ab­tei­lung in Hin­zert wur­de durch ein „we­gen bru­ta­ler Fol­ter­prak­ti­ken ge­fürch­te­tes, be­son­de­res Ver­neh­mungs­kom­man­do der Staats­po­li­zei­stel­le Trier und des Ein­satz­kom­man­dos Lu­xem­burg der Si­po und des SD (EKL)“[74] er­setzt.[75] Sei­ne zen­tra­le Auf­ga­be be­stand in der Zer­schla­gung der lu­xem­bur­gi­schen Wi­der­stands­be­we­gung.[76] Wäh­rend die Ge­sta­po­be­am­ten, die in der Vil­la Pau­ly und in den Au­ßen­dienst­stel­len in Esch und Die­kirch sta­tio­niert wa­ren, lan­des­weit ver­däch­ti­ge Per­so­nen fest­nah­men, wa­ren die Mit­ar­bei­ter des Hin­zer­ter Ver­neh­mungs­kom­man­dos mit der Ver­neh­mung der in­ter­nier­ten lu­xem­bur­gi­schen Wi­der­stands­kämp­fer be­auf­tragt.

Da kei­ner­lei Ori­gi­nal­do­ku­men­te des Ver­neh­mungs­kom­man­dos, et­wa Ver­hör­pro­to­kol­le, er­hal­ten sind[77], kann das Da­tum sei­ner Ein­rich­tung nicht ex­akt da­tiert wer­den. Aus den Un­ter­la­gen des Ge­sta­po-Pro­zes­ses geht her­vor, dass ein aus Al­bert Schmidt, Se­bas­ti­an Ran­ner, Franz Su­der und Rup­pert Scho­ber be­ste­hen­des Kom­man­do im April 1941 im SS-Son­der­la­ger/KZ Hin­zert tä­tig war.[78] Im sel­ben Mo­nat setz­te der Trie­rer Ge­sta­po­chef und Lei­ter des EKL, Fritz Hart­mann, den Trie­rer Kri­mi­nal­kom­mis­sar Al­bert Schmidt (*8.5.1899) als Lei­ter des Ver­neh­mungs­kom­man­dos ein.[79] So­mit ist da­von aus­zu­ge­hen, dass das Kom­man­do im April 1941 sei­nen Dienst an­trat.[80] Bar­ba­ra Wei­ter-Ma­ty­si­ak ist hin­ge­gen der Auf­fas­sung, dass erst ab Herbst 1941 ein stän­dig be­setz­tes Ge­sta­po­bü­ro in Hin­zert für Ver­hö­re und Fol­ter ge­nutzt wur­de.[81] Ih­rer An­sicht nach wur­den die Ver­neh­mun­gen nach Hin­zert ver­legt, weil die Zahl der Ver­haf­te­ten im Herbst 1941 die Ka­pa­zi­tä­ten der Vil­la Pau­ly über­stieg.[82] Dies wie­der­um kor­re­liert mit der Tat­sa­che, dass der ers­te gro­ße Ge­fan­ge­nen­trans­port von Lu­xem­burg nach Hin­zert An­fang No­vem­ber 1941 er­folg­te.[83] 

Die per­so­nel­le Zu­sam­men­set­zung des Ver­neh­mungs­kom­man­dos lässt sich nicht mit hun­dert­pro­zen­ti­ger Si­cher­heit re­kon­stru­ie­ren. Zwar tau­chen in den Zeu­gen­aus­sa­gen im­mer wie­der die­sel­ben Na­men auf, was je­doch nicht be­deu­ten muss, dass es nicht auch noch an­de­re, na­ment­lich un­be­kann­te Ge­sta­po­mit­ar­bei­ter in Hin­zert gab. Das Ver­neh­mungs­kom­man­do war zu­dem nicht per­ma­nent aus den­sel­ben Be­am­ten zu­sam­men­ge­setzt, statt­des­sen än­der­te sich die per­so­nel­le Be­set­zung im Lau­fe der Zeit.[84] Laut Vol­ker Schnei­der wa­ren ab No­vem­ber 1941 cir­ca 20 Be­am­te im Wech­sel im Hin­zer­ter Ver­neh­mungs­kom­man­do be­schäf­tigt. Schnei­der nimmt an, dass min­des­tens zwei bis drei von ih­nen im­mer im La­ger prä­sent wa­ren.[85] Nach ak­tu­el­lem For­schungs­stand kann von min­des­tens 22 Ge­sta­po­be­am­ten aus­ge­gan­gen wer­den, die dem Ver­neh­mungs­kom­man­do zwi­schen April 1941 und Au­gust 1944 an­ge­hör­ten. Sie­ben von ih­nen stamm­ten aus den Rei­hen der Ge­sta­po Trier und 15 von der Ge­sta­po Lu­xem­burg. So­mit in­ter­pre­tier­te Ray­mond Wa­rin­go das Hin­zer­ter Ver­neh­mungs­kom­man­do zu Recht als „be­son­de­re[s] Be­tä­ti­gungs­fel­d“[86] und Au­ßen­stel­le der Ge­sta­po in Trier und Lu­xem­burg.[87] 

Im Som­mer 1944 stell­te das Ver­neh­mungs­kom­man­do sei­ne Tä­tig­keit in Hin­zert ein.[88] Als die ame­ri­ka­ni­schen Trup­pen am 10. Sep­tem­ber 1944 das be­setz­te Gro­ßher­zog­tum be­frei­ten, wur­de das Kom­man­do, des­sen Haupt­auf­ga­be das Vor­ge­hen ge­gen lu­xem­bur­gi­sche Wi­der­ständ­ler war, ob­so­let.[89] 

Un­ab­hän­gig vom En­de der Tä­tig­keit des Ver­neh­mungs­kom­man­dos wies die Ge­hei­me Staats­po­li­zei je­doch noch bis Fe­bru­ar 1945 Häft­lin­ge ins La­ger ein. In die­sem Zu­sam­men­hang sei er­wähnt, dass nicht nur Mit­ar­bei­ter aus Trier und Lu­xem­burg Ge­fan­ge­ne nach Hin­zert de­por­tie­ren lie­ßen. Auch die Sta­pos­tel­len in Saar­brü­cken, Ko­blenz, Köln, Düs­sel­dorf, Neu­stadt an der Wein­stra­ße, Darm­stadt, Frank­furt am Main, Lud­wigs­ha­fen, Karls­ru­he, Mag­de­burg und Salz­burg über­wie­sen Häft­lin­ge nach Hin­zert.[90] 

6. Die Verhör- und Foltermethoden der Geheimen Staatspolizei in Hinzert

Auf­grund des Feh­lens von Ori­gi­nal­do­ku­men­ten über das Ver­neh­mungs­kom­man­do müs­sen an­de­re Quel­len zu des­sen Er­for­schung her­an­ge­zo­gen wer­den. Auf­schluss­reich sind die ver­schrift­lich­ten Zeu­gen­aus­sa­gen und Stel­lung­nah­men der An­ge­klag­ten im Rah­men de­s Lu­xem­bur­ger Ge­sta­po- und Ein­satz­kom­man­do-Pro­zes­ses , der von 1949 bis 1951 vor dem Lu­xem­bur­ger Ge­richts­hof für Kriegs­ver­bre­chen ver­han­delt wur­de.

Zeu­gen­aus­sa­gen zu­fol­ge stand je­dem Be­am­ten in der Ba­ra­cke des Ver­neh­mungs­kom­man­dos ein ei­ge­ner Raum für Ver­hö­re zur Ver­fü­gung, ver­mut­lich wa­ren es zwei bis drei.[91] Auf die­se Wei­se konn­te die Ge­sta­po meh­re­re Häft­lin­ge zeit­gleich ver­neh­men, de­ren Aus­sa­gen mit­ein­an­der ver­glei­chen und sie bei Wi­der­sprü­chen ein­an­der ge­gen­über­stel­len.[92] Ei­ner der Räu­me soll ei­ne Art Wasch­raum ge­we­sen sein, was für die Ge­sta­po­be­am­ten den Vor­teil hat­te, dass sie die durch die Miss­hand­lun­gen ver­ur­sach­ten Spu­ren ein­fa­cher be­sei­ti­gen konn­ten.[93] 

Wann die Häft­lin­ge nach ih­rer In­haf­tie­rung ver­hört wur­den, war un­ter­schied­lich. Ei­ni­ge wur­den un­mit­tel­bar nach ih­rer An­kunft in Hin­zert zum Ver­hör in die Ge­sta­po­ba­ra­cke ge­bracht, an­de­re erst nach meh­re­ren Ta­gen Auf­ent­halt im La­ger.[94] Bei ei­ni­gen Häft­lin­gen dau­er­te es so­gar meh­re­re Wo­chen bis zum ers­ten Ver­hör.[95] Eben­so konn­te es sein, dass sich Ver­neh­mun­gen über meh­re­re Mo­na­te hin­zo­gen.[96] 

Auch die An­zahl der Ver­neh­mun­gen, die ein Häft­ling in Hin­zert zu er­tra­gen hat­te, war un­ter­schied­lich. Ei­ni­ge wur­den nur ein­mal ver­nom­men, an­de­re – so wird es über­lie­fert – bis zu 19 Mal.[97] Er­klä­rungs­mög­lich­kei­ten da­für gibt es vie­le: Es konn­te an der Per­son des das Ver­hör füh­ren­den Be­am­ten eben­so lie­gen wie an der Schwe­re des Vor­wurfs oder der Stand­haf­tig­keit und Wil­lens­stär­ke ei­nes Häft­lings.[98] Der Zeit­zeu­ge Ro­bert Stum­per war sich si­cher: „Die all­ge­mei­ne Tak­tik der Ge­sta­po-Ver­hö­re kann man als Me­tho­de der Ein­schüch­te­rung, der see­li­schen Zer­mür­bung, der Ver­nich­tung see­li­scher Spann­kraft be­schrei­ben. Bei Klein­mü­ti­gen, Ner­vös-Schwa­chen hat­te die Ge­sta­po leich­tes Spiel, bei star­ken Per­sön­lich­kei­ten wur­den eben stär­ke­re Re­gis­ter ge­zo­gen.“[99] 

6.1 Ausübung psychischen Drucks

Die Ver­hör­me­tho­den der Ge­sta­po­be­am­ten wa­ren viel­fäl­tig. Sie be­stan­den aus ei­ner Mi­schung aus lüg­ne­ri­schen Ver­spre­chun­gen, gü­ti­gen Zu­sprü­chen und freund­lich wir­ken­den Ges­ten (wie dem An­bie­ten ei­ner Zi­ga­ret­te), aber eben­so aus ver­ba­len At­ta­cken und wüs­ten Dro­hun­gen. Die Dro­hun­gen be­tra­fen ent­we­der den Tod des Häft­lings oder die Ver­schlep­pung oder Um­sied­lung sei­ner Fa­mi­lie.[100] Der Zeit­zeu­ge Paul We­ber un­ter­schied zwi­schen drei Ver­neh­mungs­me­tho­den: „Die ku­lan­te, wo zum En­de dem Kun­den das Rau­chen ge­stat­tet wur­de […] die stren­ge­re, wo nach stun­den­lan­gem Na­se-an-der-Mau­er-Ste­hen das ,ernst­li­che Zu­re­den‘ mit Schlä­gen er­folg­te […] der drit­te Grad mit Tre­ten, Glie­der­aus­ren­ken, Dun­kel­zel­le und Steh­bun­ker.“[101] 

Ei­ne wei­te­re Tak­tik der Ge­sta­po­agen­ten be­stand dar­in, zu be­haup­ten, be­reits ver­nom­me­ne Häft­lin­ge hät­ten ein Ge­ständ­nis ab­ge­legt, ein Ab­strei­ten sei dem­zu­fol­ge zweck­los.[102] Dies stell­te die Re­gime­geg­ner vor ein Di­lem­ma, da sie nicht wuss­ten, wie viel die Ge­sta­po tat­säch­lich schon über sie in Er­fah­rung ge­bracht hat­te.[103] Leg­ten sie ein Ge­ständ­nis ab, lie­fer­ten sie der Ge­sta­po mög­li­cher­wei­se neue In­for­ma­tio­nen. Schwie­gen sie je­doch, konn­te dies fol­gen­schwe­re Sank­tio­nen nach sich zie­hen, so­fern die Be­am­ten der Ge­heim­po­li­zei tat­säch­lich be­reits über wei­ter­rei­chen­de Er­kennt­nis­se ver­füg­ten. Aus den ge­sich­te­ten Un­ter­la­gen des Ge­sta­po-Pro­zes­ses geht her­vor, dass die Ge­sta­po die Häft­lin­ge oft mit ih­rem Wis­sen kon­fron­tier­te, um ih­nen die Aus­weg­lo­sig­keit ih­rer Si­tua­ti­on be­wusst zu ma­chen.[104] So leg­te Kri­mi­nal­ober­se­kre­tär Hans Klö­cker dem Häft­ling Ru­dy Mach ei­ne Mit­glie­der­lis­te der Wi­der­stands­grup­pie­rung LVL vor, auf der des­sen Na­me ver­zeich­net war.[105] Ähn­lich er­ging es dem Wi­der­stands­kämp­fer Er­ny Gil­len: Die Ge­sta­po prä­sen­tier­te ihm wäh­rend des Ver­hörs die über ihn an­ge­leg­te Ak­te. Die dar­in ent­hal­te­nen Aus­sa­gen be­las­te­ten ihn schwer.[106] Die Ge­sta­po war mit­nich­ten all­mäch­tig – auch wenn dies in der NS-Zeit be­wusst pro­pa­giert und lan­ge Zeit von der his­to­ri­schen For­schung un­kri­tisch an­ge­nom­men wur­de[107]  –, doch mit sol­chen Macht­de­mons­tra­tio­nen ver­mit­tel­ten ih­re Mit­ar­bei­ter wil­lent­lich und ge­zielt den An­schein der All­wis­sen­heit.[108] An die­ser Stel­le muss aber be­tont wer­den, dass die Be­am­ten des Hin­zer­ter Ver­neh­mungs­kom­man­dos nicht nur vor­ga­ben, im Be­sitz von be­las­ten­dem Ma­te­ri­al zu sein. In vie­len Fäl­len ent­sprach dies den Tat­sa­chen.

Zu Er­mitt­lungs­er­fol­gen trug auch die di­rek­te Ge­gen­über­stel­lung ei­nes Wi­der­stands­kämp­fers mit ei­nem an­de­ren Häft­ling bei. Hat­te das Ge­gen­über be­reits ge­stan­den, war ein Leug­nen in den meis­ten Fäl­len ver­geb­lich.[109] Hart­nä­cki­ges Schwei­gen oder Ab­strei­ten be­straf­ten die Ge­sta­po­be­am­ten mit­un­ter mit meh­re­ren Ta­gen Dun­kelar­rest und Ein­zel­haft im La­ger­ge­fäng­nis oder in­dem sie die stand­haf­ten Wi­der­stands­kämp­fer in be­son­ders har­te Ar­beits­kom­man­dos ein­teil­ten.[110] Ge­sta­po­mann Klö­cker be­droh­te die Häft­lin­ge des Öf­te­ren mit ei­ner de­mons­tra­tiv ge­la­de­nen Pis­to­le, um sie psy­chisch un­ter Druck zu set­zen,[111] wie sich der Über­le­ben­de Jean Pier­re Cloos er­in­nert: „Er zeig­te mir ei­ne Pis­to­le, lud sie vor mei­nen Au­gen und sag­te: Wenn Sie nicht so­fort ein­ge­ste­hen, wer­de ich Sie nie­der­knal­len. Sie ha­ben noch 2 Mi­nu­ten Zeit. […] Er setz­te mir die Pis­to­le in den Na­cken und sag­te, in 2 Mi­nu­ten wer­den Sie er­schos­sen.“[112] 

Auch die – heu­te durch zahl­rei­che US-ame­ri­ka­ni­sche Fil­me in die Po­pu­lär­kul­tur ein­ge­gan­ge­ne und dort oft über­zeich­ne­te – Me­tho­de des „good cop, bad cop“ fand Zeu­gen­aus­sa­gen zu­fol­ge An­wen­dung in den Ge­sta­po­ver­hö­ren: „Das ei­gent­li­che Ver­ho­er wur­de von SCHMIT vor­ge­nom­men, wa­eh­rend Mo­ritz an­fangs still­schwei­gend zu­ho­er­te. Als ich je­doch im­mer­fort leug­ne­te, ei­ner lu­xem­bur­gi­schen Wi­der­stands­be­we­gung an­zu­ge­hoeren, bot mir SCHMIT ei­ne Zi­ga­ret­te an, an­schei­nend um mir Ver­trau­en ein­zu­floes­sen. Als ich die­se je­doch ver­wei­ger­te und wei­ter­hin leug­ne­te, trat MO­RITZ ploetz­lich an mich her­an und setz­te mir die Pis­to­le auf die Brus­t“.[113] 

Ei­ne wei­te­re Stra­te­gie der Ge­sta­po wa­ren Macht­de­mons­tra­tio­nen, die den Häft­lin­gen die ei­ge­ne Macht­lo­sig­keit vor Au­gen füh­ren soll­ten. Hier­zu wur­den bei­spiels­wei­se Ge­fan­ge­ne nach „ver­schärf­ten Ver­neh­mun­gen“ nackt vor­ge­führt. Ein Blick auf die Spu­ren von Miss­hand­lun­gen an ih­ren Kö­pern soll­te ab­schre­ckend wir­ken und men­ta­len Druck auf die an­de­ren Häft­lin­ge aus­üben.[114] Au­ßer­dem gab es Ver­su­che, Häft­lin­ge durch die An­wer­bung als V-Mann zu ei­nem Ge­ständ­nis zu ver­lei­ten.[115] 

6.2 Anwendung physischer Gewalt

Fruch­te­ten al­le die­se Ver­neh­mungs­stra­te­gi­en nicht, wur­de zur An­wen­dung phy­si­scher Ge­walt über­ge­gan­gen. Zu den Fol­ter­prak­ti­ken ge­hör­ten stun­den­lan­ge Ver­hö­re, in de­nen die Häft­lin­ge mit Fu­ß­trit­ten, Faust­schlä­gen, Stock- und Peit­schen­hie­ben mal­trä­tiert wur­den.[116] 50 Schlä­ge mit ei­nem Gum­mi­knüp­pel wa­ren kei­ne Sel­ten­heit.[117]  Ein be­son­ders be­lieb­tes Fol­ter­in­stru­ment der Ge­sta­po­be­am­ten war der Och­sen­zie­mer.[118] Die Ge­pei­nig­ten muss­ten sich mit dem Ge­sicht zur Wand stel­len (meist in ge­bück­ter Hal­tung) oder über ei­nen Stuhl oder Tisch beu­gen, um die Schlä­ge mit dem Och­sen­zie­mer ent­ge­gen­zu­neh­men.[119] Da­mit sie den bru­ta­len Schlä­gen nicht aus­wei­chen, ge­schwei­ge denn die­se pa­rie­ren konn­ten, wa­ren sie in den meis­ten Fäl­len mit Hand­schel­len ge­fes­selt.[120] 

Wa­ren die Ge­sta­po­be­am­ten mit ei­ner Ant­wort nicht zu­frie­den, konn­te es vor­kom­men, dass der je­wei­li­ge Häft­ling im Af­fekt mit dem Kopf ge­gen die Wand ge­schla­gen, ge­würgt oder an­der­wei­tig miss­han­delt wur­de.[121]   Auch Me­tho­den der Was­ser­fol­ter ka­men zur An­wen­dung.[122] Laut Mar­cel En­gel und An­dré Ho­hen­gar­ten sind je­doch Fol­ter­me­tho­den wie „Elek­tro­schock, Ho­denz­er­quet­schung, Löt­lam­pe, Ba­de­wan­ne usw., die an­der­orts prak­ti­ziert wur­den“[123] für Hin­zert nicht nach­weis­bar.

Vie­le der ge­schil­der­ten Fol­ter­prak­ti­ken ge­hör­ten zum Re­per­toire der so­ge­nann­ten „ver­schärf­ten Ver­neh­mun­g“.[124] Da­bei han­del­te es sich um ei­nen Eu­phe­mis­mus, der in der Rea­li­tät be­deu­te­te: Ge­ständ­nis­se soll­ten mit­tels Miss­hand­lun­gen und Fol­ter rou­ti­ne­mä­ßig er­zwun­gen wer­den.[125] Ab Ok­to­ber 1941 er­hielt der Lei­ter ei­ner Sta­pos­tel­le die Kom­pe­tenz, „ver­schärf­te Ver­neh­mun­gen“ zu ge­neh­mi­gen und an­zu­ord­nen.[126] Aus­sa­gen von Hart­manns ehe­ma­li­ger Se­kre­tä­rin Cla­ra Weh­mann zu­fol­ge wa­ren die Ge­sta­po­be­am­ten Fritz Schmidt, Adolf Mo­ritz, Ru­dolf Rath­ke, Franz Su­der, Her­bert Butz­ke und Hans Klö­cker be­kannt für die Durch­füh­rung ver­schärf­ter Ver­hö­re und die Miss­hand­lung von Häft­lin­gen.[127] Nicht er­sicht­lich ist je­doch, wann die Ge­sta­po­be­am­ten Ge­walt an­wen­de­ten und wann nicht, denn nicht je­des Schwei­gen wur­de mit Schlä­gen ge­ahn­det – was ein Hin­weis dar­auf ist, dass die Ge­walt­herr­schaft der Ge­sta­po in Hin­zert von Will­kür ge­prägt war.

Die Aus­sa­ge des lu­xem­bur­gi­schen Hin­zert-Über­le­ben­den Chris­ti­an Cal­mes vor dem Lu­xem­bur­ger Ge­richts­hof für Kriegs­ver­bre­chen steht bei­spiel­haft für die un­zäh­li­gen grau­sa­men Ver­neh­mun­gen, die durch Be­am­te der Trie­rer und der Lu­xem­bur­ger Ge­sta­po im SS-Son­der­la­ger/KZ Hin­zert durch­ge­führt wur­den: „Als ich bei der Ver­neh­mung nicht so­fort ein Ge­ständ­nis mach­te, wur­de ich von BIE­LER auf die gröb­lichs­te Art und Wei­se miss­han­delt. Ich muss­te mich mit dem Bauch auf ei­nen Stuhl le­gen und ha­be da­bei von BIE­LER im­mer­hin 30 Schlä­ge mit ei­nem mas­si­ven Gum­mi­sch­lauch er­hal­ten. Ein­schal­ten möch­te ich hier, dass die Häft­lin­ge bei die­sen Ver­neh­mun­gen ge­wöhn­lich kei­ne Ho­se ge­tra­gen ha­ben. […] Aus­ser­dem wur­de ich von Bie­ler mit dem Hand­bal­len der­art wuch­tig an die Schlä­fe ge­schla­gen, dass ich mit dem Kop­fe ge­gen ei­nen dort ste­hen­den Schrank an­stiess. Un­ter dem Druck die­ser Miss­hand­lun­gen, mach­te ich schliess­lich ein teil­wei­ses Ge­ständ­nis, das aber nicht in al­len Tei­len rich­tig war […] Aus frü­her statt­ge­fun­de­nen Ver­neh­mun­gen und da­bei er­ziel­ten Ge­ständ­nis­sen, wuss­ten die Ge­sta­po­be­am­ten meist schon wie weit der Ein­zel­ne be­las­tet war, be­vor sie zu sei­ner Ver­neh­mung schrit­ten. Von SZ­RON­KA hiess es, dass man ihm ein kal­tes Stück Ei­sen in den Af­ter ge­presst hat­te, um ihn zu ei­nem Ge­ständ­nis zu zwin­gen. Bei der Ver­neh­mung von Pier­re MA­ROLDT war SZ­RON­KA in dem­sel­ben Ver­neh­mungs­zim­mer in ei­nem Schrank ein­ge­sperrt und hat­te da­bei von dem Ge­sta­po­be­am­ten die Auf­for­de­rung er­hal­ten, bei je­der Un­wahr­heit die MA­ROLDT sa­gen wür­de, ge­gen die Tü­re des Schran­kes zu klop­fen.“[128] 

Auf­grund der Stra­pa­zen leg­ten vie­le Häft­lin­ge letzt­lich ein Ge­ständ­nis ab, wo­durch im­mer mehr Men­schen ins Vi­sier der Ge­sta­po ge­rie­ten und die Plä­ne der Wi­der­stands­or­ga­ni­sa­tio­nen auf­ge­deckt wur­den.[129] Durch die Ef­fek­ti­vi­tät der Ver­hör- und Fol­ter­tech­ni­ken ge­lang es dem Ver­neh­mungs­kom­man­do, zahl­rei­che Ge­ständ­nis­se zu er­pres­sen und meh­re­re Ver­haf­tungs­wel­len durch­zu­füh­ren, in de­ren Fol­ge über 1.500 Lu­xem­bur­ger nach Hin­zert de­por­tiert wur­den. Zu­gleich wur­de auf die­se Wei­se das Image ei­ner all­mäch­ti­gen, all­wis­sen­den und all­ge­gen­wär­ti­gen Ge­heim­po­li­zei auf­recht­er­hal­ten und ge­pflegt.

Foni Tissen, Das Lager Hinzert mit Blick auf Arbeitslager (rechts) und SS-Lager (links). Die Vernehmungsstube befindet sich in der hinteren Gebäudereihe in der Mitte, Öl auf Leinwand, 1943. (Musée national de la Résistance Esch-sur-Alzette)

 

7. Massenmorde im SS-Sonderlager/KZ Hinzert

Das SS-Son­der­la­ger/KZ Hin­zert dien­te der Ge­sta­po je­doch nicht nur als Haft­stät­te und Ort für Ver­neh­mun­gen, son­dern auch drei­mal als Hin­rich­tungs­stät­te. So­wohl die Ge­sta­po Trier als auch die Ge­sta­po Lu­xem­burg wa­ren je­weils ma­ß­geb­lich mit­ver­ant­wort­lich für die drei Mas­sen­mor­de, die zwi­schen 1941 und 1944 im La­ger selbst und in des­sen un­mit­tel­ba­rer Nä­he statt­fan­den. Die Ge­sta­po­agen­ten hat­ten den Hin­rich­tun­gen zwar nie bei­ge­wohnt, ge­schwei­ge denn sie selbst durch­ge­führt, aber sie hat­ten im Vor­feld je­weils die lo­gis­ti­sche be­zie­hungs­wei­se die er­mitt­lungs­tech­ni­sche Vor­ar­beit ge­leis­tet, durch die es über­haupt erst zu den Mor­den kom­men konn­te. Au­ßer­dem wa­ren es in al­len drei Fäl­len Ge­sta­po­be­am­te ge­we­sen, die die Ent­schei­dungs­ge­walt dar­über in­ne­hat­ten, wel­che Men­schen bei den Exe­ku­tio­nen hin­ge­rich­tet wer­den soll­ten. Den Mor­den fie­len min­des­tens 70 so­wje­ti­sche Kriegs­ge­fan­ge­ne und 43 lu­xem­bur­gi­sche Bür­ger zum Op­fer.

7.1 Der Mord an sowjetischen Kriegsgefangenen im Oktober 1941

In der Nacht vom 16. auf den 17.10.1941 er­mor­de­ten An­ge­hö­ri­ge der SS-Wach­mann­schaft un­ter der Auf­sicht des La­ger­kom­man­dan­ten Her­mann Pis­ter und des La­ger­arz­tes Dr. Wal­de­mar Wol­ter 70 so­wje­ti­sche Kriegs­ge­fan­ge­ne im SS-Son­der­la­ger/KZ Hin­zert mit­tels Zy­an­ka­lisprit­zen.[130] Die Rechts­grund­la­ge für ih­re Er­mor­dung bil­de­te der so­ge­nann­te „Kom­miss­ar­be­fehl“[131] vom 6.6.1941, dem­zu­fol­ge „Po­li­ti­sche Kom­mis­sa­re“ nicht wie Kriegs­ge­fan­ge­ne be­han­delt wer­den soll­ten, son­dern statt­des­sen ei­ne „Son­der­be­hand­lun­g“ er­fah­ren soll­ten – was nichts an­de­res be­deu­te­te als die un­mit­tel­ba­re Eli­mi­nie­rung nach der Ver­haf­tung.[132] Die Aus­son­de­rung so­wje­ti­scher Kriegs­ge­fan­ge­ner fiel in den Auf­ga­ben­be­reich der Ge­hei­men Staats­po­li­zei.[133] Da­her fuh­ren zwei SS-Fah­rer am 16.10.1941 mit zwei Last­wa­gen und in Be­glei­tung von Trie­rer Ge­sta­po­be­am­ten zum Kriegs­ge­fan­ge­nen­la­ger Baum­hol­der, wo die Be­am­ten meh­re­re so­wje­ti­sche Kriegs­ge­fan­ge­ne über­prü­fen soll­ten.[134] Auf der Grund­la­ge des Kom­miss­ar­be­fehls son­der­ten die Ge­sta­po­be­am­ten, die bis­lang na­ment­lich nicht er­mit­telt wer­den konn­ten, 70 Per­so­nen aus und brach­ten sie zu ih­rem Hin­rich­tungs­ort: ins SS-Son­der­la­ger/KZ Hin­zert.[135] Die Mit­ar­bei­ter der Ge­sta­po Trier tra­gen dem­nach ei­ne Mit­ver­ant­wor­tung an der Er­mor­dung der so­wje­ti­schen Kriegs­ge­fan­ge­nen.  Zwar wohn­ten sie der Hin­rich­tung nicht bei, doch sie wa­ren für die Se­lek­ti­on der zu Tö­ten­den und ih­ren Trans­port nach Hin­zert zu­stän­dig.

7.2 Der Mord an luxemburgischen Bürgern im September 1942

Als Gau­lei­ter Gus­tav Si­mon am 30.8.1942 die Ein­füh­rung der Wehr­pflicht für lu­xem­bur­gi­sche Bür­ger ver­kün­de­te, brach ei­nen Tag spä­ter aus Pro­test ge­gen die­se Zwangs­maß­nah­me ein Streik aus, der sich rasch über das gan­ze Gro­ßher­zog­tum aus­brei­te­te und als „Ge­ne­ral­strei­k“ in die lu­xem­bur­gi­sche Ge­schich­te ein­ging.[136] In des­sen Fol­ge er­eig­ne­te sich der zwei­te Mas­sen­mord na­he Hin­zert.

Zur Un­ter­drü­ckung der Streik­be­we­gung er­hielt der Trie­rer Ge­sta­po­chef und Lei­ter des EKL, Fritz Hart­mann, vom Reichs­si­cher­heits­haupt­amt (RSHA) den Be­fehl, den zi­vi­len Aus­nah­me­zu­stand zu ver­hän­gen und ein Stand­ge­richt ein­zu­rich­ten.[137] Das RSHA er­nann­te Hart­mann zum Vor­sit­zen­den die­ses Ge­richts.[138] Als ei­ner der bei­den Bei­sit­zer fun­gier­te der Trie­rer Kri­mi­nal­kom­mis­sar Al­bert Schmidt, der Lei­ter des Hin­zer­ter Ver­neh­mungs­kom­man­dos. So­mit war das aus drei Per­so­nen be­ste­hen­de Stand­ge­richt mit zwei hoch­ran­gi­gen Ge­sta­po­be­am­ten aus Trier be­setzt. Die­se Äm­ter­ku­mu­la­ti­on ist ein Be­leg für das Macht- und Ein­fluss­po­ten­ti­al der Ge­hei­men Staats­po­li­zei in Lu­xem­burg. Ins­ge­samt sprach das Stand­ge­richt 21 To­des­ur­tei­le ge­gen will­kür­lich aus­ge­wähl­te Streik­teil­neh­mer aus. 20 von ih­nen wur­den zwi­schen dem 2. und 9.9.1942 in ei­nem Stein­bruch in un­mit­tel­ba­rer Nä­he des SS-Son­der­la­gers/KZ Hin­zert von SS-An­ge­hö­ri­gen stand­recht­lich er­schos­sen.[139] Dar­über hin­aus wur­den 125 Men­schen an die Ge­sta­po über­stellt und in ver­schie­de­ne Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger de­por­tiert.[140] 

Der Lu­xem­bur­ger Ge­richts­hof für Kriegs­ver­bre­chen leg­te Hart­mann in der Nach­kriegs­zeit zur Last, als Lei­ter des EKL die Fest­nah­men und In­haf­tie­run­gen an­ge­ord­net so­wie als Vor­sit­zen­der des Stand­ge­richts die To­des­ur­tei­le und ih­re Voll­stre­ckung ver­an­lasst zu ha­ben.[141] Das Lu­xem­bur­ger Ge­richt schrieb Hart­mann und Al­bert Schmidt prin­zi­pa­li­ter die Ver­ant­wor­tung am Mas­sen­mord zu, weil sie an den „ver­bre­che­ri­schen To­des­ur­tei­len un­mit­tel­bar mit­wirk­ten und durch die­se To­des­ur­tei­le zu der völ­ker­rechts­wid­ri­gen Hin­rich­tung der 20 Blut­op­fer […] ei­ne der­ar­ti­ge Bei­hil­fe leis­te­ten, daß oh­ne die­se Bei­hil­fe die­se Ver­bre­chen nicht hät­ten be­gan­gen wer­den kön­nen“[142]. Des Wei­te­ren mach­te der Lu­xem­bur­ger Ge­richts­hof Hart­mann (in sei­ner Funk­ti­on als Lei­ter des EKL) und Wal­ter Run­ge (in sei­ner Po­si­ti­on als Lei­ter der Ge­sta­po Lu­xem­burg) für die Ver­hän­gung von Schutz­haft­be­feh­len und die Ge­währ­leis­tung von Trans­por­ten nach Hin­zert und in an­de­re Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger ver­ant­wort­lich.[143] Bei­de wur­den für ih­re ver­bre­che­ri­schen Ta­ten zum To­de ver­ur­teilt, spä­ter je­doch be­gna­digt.[144] 

7.3 Die Ermordung luxemburgischer Widerstandskämpfer am 25.2.1944

Der drit­te Mas­sen­mord er­fuhr be­reits in meh­re­ren Auf­sät­zen und Über­blicks­wer­ken über das SS-Son­der­la­ger/KZ Hin­zert be­zie­hungs­wei­se über Lu­xem­burg im Zwei­ten Welt­krieg Er­wäh­nung. Al­ler­dings wur­den die Er­schie­ßun­gen vom 25.2.1944 sel­ten bis gar nicht mit der Ge­sta­po in Ver­bin­dung ge­bracht, was wohl dar­auf zu­rück­zu­füh­ren ist, dass SS-Leu­te die Exe­ku­tio­nen durch­führ­ten, wie be­reits bei den vor­an­ge­gan­ge­nen Mas­sen­mor­den. Doch dem Lu­xem­bur­ger Ge­richts­hof für Kriegs­ver­bre­chen war die Schuld Wal­ter Run­ges nicht ent­gan­gen: Als Chef der Ge­sta­po Lu­xem­burg und zu­dem 1944 als am­tie­ren­der Lei­ter des EKL wur­de Wal­ter Run­ge in der Nach­kriegs­zeit für die Mas­sen­exe­ku­ti­on am 25.2.1944 mit­ver­ant­wort­lich ge­macht.[145] Er hat­te Zeu­gen­aus­sa­gen zu­fol­ge ge­mein­sam mit Kri­mi­nal­kom­mis­sar Ger­hard Si­mon und Kri­mi­nal­se­kre­tär Fritz Schmidt die Se­lek­ti­on der 23 To­des­kan­di­da­ten vor­ge­nom­men.[146] 

Zwi­schen Sep­tem­ber 1943 und Ja­nu­ar 1944 wur­den auf Run­ges Be­fehl hin rund 350 Lu­xem­bur­ger von der Ge­sta­po im Rah­men meh­re­rer Raz­zi­en und Ver­haf­tungs­wel­len fest­ge­nom­men und ins SS-Son­der­la­ger/KZ Hin­zert ver­schleppt, dar­un­ter die 23 To­des­op­fer des 25.2.1944.[147] Was Run­ge und sei­ne Mit­strei­ter da­zu be­wo­gen hat­te, aus­ge­rech­net die­se 23 Men­schen aus­zu­wäh­len, lässt sich nicht mehr nach­voll­zie­hen. Der Um­stand, dass sie als „schwer­be­las­te­te“ Rä­dels­füh­rer ein­ge­stuft wur­den, ver­mag nicht wirk­lich zu über­zeu­gen. Schlie­ß­lich ob­lag Run­ge als Ge­sta­po­chef das „Rech­t“ zu de­fi­nie­ren, wer als Staats­feind an­zu­se­hen war. Die­se Mas­sen­mord­ak­ti­on war ei­ne di­rek­te Fol­ge von Er­mitt­lungs­er­geb­nis­sen, die un­ter an­de­rem auf­grund der grau­sa­men Ver­hör­me­tho­den des Hin­zer­ter Ver­neh­mungs­kom­man­dos er­zielt wer­den konn­ten.[148] 

8. Die Position des Verwaltungsführers der Gestapo im SS-Sonderlager/KZ Hinzert

Die Ge­sta­po Trier üb­te über­dies ei­nen nicht un­be­trächt­li­chen ad­mi­nis­tra­ti­ven und wirt­schaft­li­chen Ein­fluss auf das SS-Son­der­la­ger/KZ Hin­zert aus. Der von ihr ein­ge­setz­te Ver­wal­tungs­füh­rer war von Ju­li 1940 bis Fe­bru­ar 1942 für die Klei­dung, die Ver­pfle­gung, die Un­ter­brin­gung und den Ar­beits­ein­satz der Häft­lin­ge zu­stän­dig.[149] Letz­te­res be­deu­te­te, dass er bis März 1942 Häft­lin­ge an Pri­vat­fir­men „ver­mie­te­te“, die die Ar­beits­kraft der Ge­fan­ge­nen aus­beu­te­ten.[150] Be­dingt durch die vor­ge­nann­ten Ein­griffs­mög­lich­kei­ten konn­te die Ge­sta­po auf die kör­per­li­che und see­li­sche Ver­fas­sung der In­haf­tier­ten ein­wir­ken. So hat­te sie mit der Kon­trol­le über die Es­sens­zu­tei­lung ein be­son­ders per­fi­des Fol­ter­in­stru­ment als „Dis­zi­pli­nie­rungs­maß­nah­me“ zur Hand: Durch sys­te­ma­ti­schen Nah­rungs­mit­tel­ent­zug konn­ten die Häft­lin­ge an ih­re phy­si­schen und psy­chi­schen Gren­zen ge­trie­ben wer­den.[151] 

Des Wei­te­ren fiel die Ver­sor­gung der Be­am­ten des Ver­neh­mungs­kom­man­dos mit Men­gen­ver­brauchs­gü­tern in den Auf­ga­ben­be­reich des Ver­wal­tungs­füh­rers.[152] Von Ju­li 1940 bis Fe­bru­ar 1942 ob­lag der Ab­tei­lung I der Staats­po­li­zei­stel­le Trier die wirt­schaft­li­che Ver­wal­tung und Nut­zung des SS-Son­der­la­gers/KZ Hin­zert.[153] Ab Fe­bru­ar 1942 war das Wirt­schafts- und Ver­wal­tungs­haupt­amt (WV­HA) für öko­no­mi­sche Fra­gen und Auf­ga­ben, die das La­ger be­tra­fen, ver­ant­wort­lich. Die Ge­sta­po Trier blieb je­doch wei­ter­hin für die Lie­gen­schafts­ver­wal­tung und den Per­so­nal­etat des Ver­neh­mungs­kom­man­dos zu­stän­dig.[154] 

9. Fazit

An­hand der vor­an­ge­gan­ge­nen Aus­füh­run­gen am Bei­spiel Hin­zert und der Staats­po­li­zei­stel­len in Trier und Lu­xem­burg wird deut­lich, dass die Ge­sta­po d a s Re­pres­si­ons­in­stru­ment der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Herr­schaft war; ge­schaf­fen, um als zen­tra­les, mit weit­rei­chen­den Kom­pe­ten­zen aus­ge­stat­te­tes Exe­ku­tiv­or­gan ge­gen je­des An­zei­chen von Re­sis­tenz vor­zu­ge­hen und die Zie­le der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Füh­rung durch­zu­set­zen.[155] Im SS-Son­der­la­ger/KZ Hin­zert war die Ge­hei­me Staats­po­li­zei nicht nur in Form des Ver­wal­tungs­füh­rers für ad­mi­nis­tra­ti­ve Auf­ga­ben zu­stän­dig, son­dern führ­te auch grau­sa­me Ver­hö­re mit­tels psy­chi­scher und phy­si­scher Fol­ter durch und trug die Mit­ver­ant­wor­tung an drei Mas­sen­hin­rich­tun­gen in den Jah­ren 1941, 1942 und 1944. Das In­ter­na­tio­na­le Mi­li­tär­tri­bu­nal in Nürn­berg er­klär­te die Ge­sta­po in der un­mit­tel­ba­ren Nach­kriegs­zeit zu ei­ner „ver­bre­che­ri­schen Or­ga­ni­sa­ti­on.“[156] 

Quellen

Ungedruckte Quellen

Bun­des­ar­chiv Ber­lin
• BArch R 58/1112
 
Bun­des­ar­chiv Ko­blen­z 
• BArch All­Proz 21/189
• BArch All­Proz 21/201
• BArch All­Proz 21/202
• BArch All­Proz 21/278
• BArch All­Proz 21/281
• BArch All­Proz 21/282
• BArch All­Proz 21/342
• BArch All­Proz 21/344
• BArch All­Proz 21/358
 
Bun­des­ar­chiv Lud­wigs­burg
• BArch B 162/3649
• BArch B 162/6904

Ar­chi­ves Na­tio­na­les /Lu­xem­bur­ger Na­tio­nal­ar­chiv (An­Lux)
• An­Lux, CdG-006, Ma­gis­trats al­le­man­ds
• An­Lux, CdG-040, Hart­mann, Fritz
• An­Lux, CdG-061, Klö­cker Hans
• An­Lux, CdG-079, Mo­ritz Adolf, Si­mon Ger­hard et Bie­ler Karl
• An­Lux, CdG-087, Ran­ner Se­bas­ti­an
• An­Lux, CdG-088, Rath­ke Ru­dy-Wil­li
• An­Lux, CdG-094, Run­ge Wal­ter Samm­lung der Ge­denk­stät­te SS-Son­der­la­ger/KZ Hin­zert
• NS-Do­ku­zen­trum 41/78 

Gedruckte Quellen

Kur­siv = Kurz­zi­tier­wei­se

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_ Brom­mer_, Pe­ter (Be­arb.), Die Par­tei hört mit, Band 2: La­ge­be­rich­te und an­de­re Mel­dun­gen des Si­cher­heits­diens­tes der SS, der Ge­sta­po und sons­ti­ger Par­tei­dienst­stel­len im Gau Mo­sel­land. 1941-1945, Teil 1, Ko­blenz 1992.

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Literatur

Kur­siv = Kurz­zi­tier­wei­se
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Exhumierung von Leichen aus einem Massengrab in Hinzert, 1946. (Archives de l'occupation française en Allemagne et en Autriche, La Courneuve)

 
Anmerkungen
Zitationshinweis

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Klasen, Katharina, „Bei starken Persönlichkeiten wurden eben stärkere Register gezogen“ – Die Verbrechen der Geheimen Staatspolizei im SS-Sonderlager/KZ Hinzert, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/bei-starken-persoenlichkeiten-wurden-eben-staerkere-register-gezogen-%25E2%2580%2593-die-verbrechen-der-geheimen-staatspolizei-im-ss-sonderlagerkz-hinzert/DE-2086/lido/5f8d926a3e7092.13526661 (abgerufen am 03.10.2024)