„… bisher zu Klagen keine Veranlassung“ Aspekte zur Geschichte der Kapuziner in Ehrenbreitstein zwischen Kulturkampf und Erstem Weltkrieg

Martin Schlemmer (Duisburg)

Kapuziner-Konvent Ehrenbreitstein zur Zeit der Auflösung 1875, v. l. n. r.: P. Gabriel, P. Gregor, P. Provinzial, P. Bernard. (Archiv der Rheinisch-Westfälischen Kapuzinerprovinz)

1. Einleitung

Im Mit­tel­punkt die­ses Bei­trags steht in ers­ter Li­nie nicht das pas­to­ra­le Wir­ken der Ka­pu­zi­ner in Eh­ren­breit­stein und der um­ge­ben­den Rhein-Mo­sel-Re­gi­on, son­dern das Ver­hält­nis der Or­dens­mit­glie­der zu den Ver­tre­tern der öf­fent­li­chen Ver­wal­tung „vor Or­t“, na­ment­lich in Eh­ren­breit­stein, Ko­blenz und dem süd­li­chen Rhein­land[1]. Den zeit­li­chen Rah­men bil­den der Kul­tur­kampf  in Preu­ßen und der Ers­te Welt­krieg. In ei­nem ers­ten Schritt wer­den die Kul­tur­kämp­fe auf na­tio­na­ler und in­ter­na­tio­na­ler Ebe­ne the­ma­ti­siert, um die Ge­scheh­nis­se in und um Eh­ren­breit­stein in den in­ter­na­tio­na­len wie na­tio­na­len Kon­text ein­zu­ord­nen. Da­nach wird die Si­tua­ti­on in Preu­ßen und in der Rhein­pro­vinz be­zie­hungs­wei­se im Bis­tum Trier be­trach­tet, um zu­letzt die Ka­pu­zi­ner in Eh­ren­breit­stein in den Mit­tel­punkt zu rü­cken.

2. Der Begriff „Kulturkampf“ und die Kulturkämpfe in der internationalen Zusammenschau

Wen­den wir uns zu­nächst dem Be­griff des „Kul­tur­kamp­fes“ zu: Da­bei han­delt es sich nicht – wie häu­fig zu le­sen ist – um ei­ne Wort­neu­schöp­fung des frei­sin­ni­gen Po­li­ti­kers und Arz­tes Ru­dolf Vir­chow (1821-1902), son­dern der Be­griff be­geg­net zum ers­ten Mal im Jahr 1840 in der schwei­ze­ri­schen „Zeit­schrift für ka­tho­li­sche Theo­lo­gie“. Der in ei­ner an­ony­men Buch­be­spre­chung ver­wand­te Be­griff be­zieht sich dort auf die über­na­tio­na­le Aus­ein­an­der­set­zung in der ka­tho­li­schen Kir­che zwi­schen streng­kirch­li­chen und mo­der­nis­ti­schen Kräf­ten[2].

Im Fort­gang des 19. Jahr­hun­derts kam es in ver­schie­de­nen Staa­ten zu­neh­mend zu Kon­flik­ten, in wel­chen es im Kern um den Stand­punkt und den Stel­len­wert der Re­li­gi­on – nicht al­lein, aber doch nicht zu­letzt der ka­tho­li­schen – in der „Mo­der­ne“ ging. Die­se „Kul­tur­kämp­fe“ stell­ten ein „kon­fes­sio­nen- wie na­tio­nen­über­grei­fen­des Phä­no­men“[3] dar, so dass sie sich in da­mals na­he­zu rein ka­tho­li­schen Staa­ten wie Bra­si­li­en, Me­xi­ko, Spa­ni­en oder Ita­li­en ge­nau­so ab­spiel­ten wie in kon­fes­sio­nell ge­misch­ten oder mehr­heit­lich nicht­ka­tho­li­schen Staats­we­sen, bei­spiels­wei­se in Preu­ßen, in der Schweiz oder in Ja­pan[4]. In­so­fern han­delt es sich bei „de­m Kul­tur­kampf“ tat­säch­lich nicht nur um ein „eu­ro­päi­sches Phä­no­men“[5] – ge­schwei­ge denn um ein rein deut­sches –, son­dern um ein ge­ra­de­zu welt­wei­tes, trans­kon­ti­nen­ta­les. Dem po­li­ti­schen Li­be­ra­lis­mus  ging es in ers­ter Li­nie um ei­ne Un­ter­schei­dung, wenn nicht um ei­ne kla­re Tren­nung von Staat und Kir­che be­zie­hungs­wei­se Re­li­gi­on, wo­bei letz­te­re dem Staat un­ter­ge­ord­net und in den Be­reich des Pri­va­ten ver­wie­sen wer­den soll­te. Gleich­zei­tig soll­ten öf­fent­li­che Ein­rich­tun­gen wie die Schu­le von jeg­li­chem kirch­li­chen Ein­fluss und kirch­li­cher Auf­sicht be­freit und die Welt des re­li­giö­sen Glau­bens durch den Glau­ben an Wis­sen­schaft und (tech­ni­schen) Fort­schritt, durch „rei­nes Ver­nunft­den­ken“ und Ra­tio­na­li­sie­rung der Ge­sell­schaft er­setzt wer­den[6].

Die­sen in sich he­te­ro­ge­nen Be­stre­bun­gen, die in ih­rer In­ten­si­tät und den ge­wähl­ten Mit­teln zum Teil er­heb­li­che Un­ter­schie­de auf­wie­sen und zum Teil von zu­ein­an­der in Geg­ner­schaft ste­hen­den Prot­ago­nis­ten ge­tra­gen wur­den, stemm­te sich die kirch­li­che Sei­te, ins­be­son­de­re in ih­rer streng­kirch­li­chen Spiel­art, ve­he­ment ent­ge­gen. Streng­kirch­li­che Kräf­te, die man auch „Ul­tra­mon­ta­ne“ nann­te, sie­del­ten die kirch­li­che über der staat­li­chen Au­to­ri­tät an, was vor al­lem für Fra­gen galt, die Be­rei­che des Glau­bens und der Mo­ral be­tra­fen. Als Hö­he­punkt der kirch­li­chen Maß­nah­men gilt der „Syl­la­bus Er­ro­rum“, ein Ver­zeich­nis von 80 The­sen zu den zehn „haupt­säch­lichs­ten Irr­tü­mern un­se­rer Zeit“, wel­ches den ka­tho­li­schen Bi­schö­fen mit der päpst­li­chen En­zy­kli­ka „Quan­ta cu­ra“ im Jahr 1864 zu­ge­stellt wur­de. In­dem sich Papst Pi­us IX. (Pon­ti­fi­kat 1846-1878) in die­ser Ver­laut­ba­rung aus­drück­lich ge­gen „Fort­schrit­t“, „Li­be­ra­lis­mus“ und „mo­der­ne Kul­tur“ stell­te, be­stä­tig­te er in den Au­gen sei­ner Geg­ner das Bild ei­ner rück­wärts­ge­wand­ten, ver­knö­cher­ten, dog­ma­tisch-un­be­weg­li­chen und letzt­lich un­zeit­ge­mä­ßen In­sti­tu­ti­on. Gleich­zei­tig tru­gen die staat­li­chen Maß­nah­men, die nicht sel­ten die Form von Re­pres­sio­nen an­nah­men, zu ei­ner Mo­der­ni­sie­rung der kirch­li­chen Struk­tu­ren bei – man den­ke le­dig­lich an das ka­tho­li­sche Ver­eins­we­sen, ka­tho­li­sche Ar­bei­ter­ver­ei­ne und Ge­werk­schaf­ten, die ka­tho­li­sche Pres­se oder aus­drück­lich ka­tho­lisch ori­en­tier­te po­li­ti­sche Par­tei­en[7]. Für fast al­le Ver­tre­ter der staat­lich-li­be­ra­len Sei­te gilt im Zu­sam­men­hang mit den Kul­tur­kämp­fen des 19. und frü­hen 20. Jahr­hun­derts letzt­lich, was Ma­nu­el Bo­rut­ta in sei­ner Dis­ser­ta­ti­on  z­um „An­ti­ka­tho­li­zis­mus“ des 19. Jahr­hun­derts über­zeu­gend dar­ge­legt hat: die Iden­ti­fi­zie­rung von Fort­schritt un­d ­Mo­der­ne ­mit ei­ner ge­samt­ge­sell­schaft­li­chen Sä­ku­la­ri­sie­rung[8]. Ins­be­son­de­re die ka­tho­li­sche Kir­che galt vie­len Li­be­ra­len als In­be­griff von Rück­stän­dig­keit, Re­ak­ti­on, des­po­ti­scher Theo­kra­tie und Kul­tur­feind­lich­keit be­zie­hungs­wei­se Kul­tur­un­fä­hig­keit. Glei­cher­ma­ßen sta­tisch wie un­zeit­ge­mäß, war der Ka­tho­li­zis­mus in den Au­gen sei­ner Geg­ner die Ver­sinn­bild­li­chung der „Gleich­zei­tig­keit des Un­gleich­zei­ti­gen“ – er rühr­te qua­si aus ei­nem an­de­ren Zeit­al­ter her[9].

3. Die Situation in den deutschen Staaten und in Preußen

Die kul­tur­kämp­fe­ri­schen Maß­nah­men im Deut­schen Reich und in den ein­zel­nen Mit­glieds­staa­ten hat­ten nicht im über­wie­gend pro­tes­tan­ti­schen Preu­ßen ih­ren Aus­gang, son­dern in den ge­mischt­kon­fes­sio­nel­len be­zie­hungs­wei­se mehr­heit­lich ka­tho­li­schen Staa­ten Ba­den und Bay­ern, wo sich der Kon­flikt in ers­ter Li­nie an der Schul­ge­setz­ge­bung ent­zün­de­te[10]. Auch im Aus­land wa­ren we­sent­lich frü­her an­ti­kirch­li­che Maß­nah­men er­grif­fen wor­den. Dies war der Tat­sa­che ge­schul­det, dass dort be­reits frü­her li­be­ra­le Po­li­ti­ker in die Re­gie­rungs­ver­ant­wor­tung ge­langt wa­ren.

Auch ging der Kul­tur­kampf in die­sen Staa­ten nicht von kon­ser­va­ti­ven Pro­tes­tan­ten, son­dern von Li­be­ra­len – zum Teil oder so­gar über­wie­gend von li­be­ra­len Ka­tho­li­ken – aus. So ver­bot das na­he­zu rein ka­tho­li­sche Pie­mont die ka­tho­li­schen Or­den et­wa zwei Jahr­zehn­te frü­her als das Kö­nig­reich Preu­ßen, und auch das Kö­nig­reich Sar­di­ni­en war Preu­ßen in Sa­chen An­ti­je­sui­tis­mus und An­ti­mo­nas­tis­mus weit vor­aus[11]. Zwi­schen der Bei­le­gung der Köl­ner Wir­ren  1841 und der Reichs­grün­dung im Ja­nu­ar 1871 be­geg­ne­te der preu­ßi­sche Staat der ka­tho­li­schen Kir­che mit ver­hält­nis­mä­ßig gro­ßer Nach­sicht und Re­spekt, wäh­rend die Li­be­ra­len seit den 1860er Jah­ren über­wie­gend ei­nen stramm an­ti­kle­ri­ka­len Kurs ein­schlu­gen[12]. Auf die Dog­ma­ti­sie­rung der päpst­li­chen In­fal­li­bi­li­tät durch das Ers­te Va­ti­ka­ni­sche Kon­zil re­agier­te Ös­ter­reich mit der Auf­kün­di­gung des Kon­kor­dats von 1855, Bay­ern un­ter­sag­te die Be­kannt­ma­chung des Kon­zils­be­schlus­ses von den Kan­zeln, wäh­rend Ba­den den Er­geb­nis­sen des Kon­zils kei­ner­lei Rechts­ver­bind­lich­keit bei­maß. Da­ge­gen ver­hiel­ten sich Preu­ßen und der Nord­deut­sche Bund di­la­to­risch, ja ge­ra­de­zu re­ser­viert – nicht zu­letzt vor dem Hin­ter­grund des ei­nen Tag spä­ter be­gin­nen­den Deutsch-Fran­zö­si­schen Krie­ges[13]. In­so­fern war es fol­ge­rich­tig, dass sich in Preu­ßen der Kon­flikt erst mit der Über­nah­me des Kul­tus­mi­nis­te­ri­ums durch den Li­be­ra­len Adal­bert Falk im Jahr 1872 ver­schärf­te. Bis da­hin kann man die preu­ßi­sche Ent­wick­lung durch­aus als „ver­zö­ger­t“ be­zeich­nen, ab 1872 es­ka­lier­te dann je­doch auch in Preu­ßen die Si­tua­ti­on[14].

Al­ler­dings stan­den sich bei all die­sen Aus­ein­an­der­set­zun­gen kei­nes­wegs mo­no­li­thi­sche Blö­cke ge­gen­über. Wäh­rend auf staat­li­cher Sei­te auch Ka­tho­li­ken mit­wirk­ten – pro­mi­nen­tes­tes Bei­spiel ist ver­mut­lich der spä­te­re Reichs­kanz­ler  Chlod­wig zu Ho­hen­lo­he-Schil­lings­fürst[15] –, ver­wei­ger­te sich an­de­rer­seits ei­ne Min­der­heit der Li­be­ra­len den staat­li­chen Zwangs­maß­nah­men, wel­che von ihr letzt­lich als il­li­be­ral emp­fun­den wur­den. So stimm­ten 14 De­le­gier­te ver­schie­de­ner li­be­ra­ler Par­tei­en am 25.11.1871 im Reichs­tag  ge­gen den Ge­set­zes­ent­wurf des so ge­nann­ten „Kan­zel­pa­ra­gra­phen“, der den Geist­li­chen al­ler Kon­fes­sio­nen ei­ne Äu­ße­rung in po­li­ti­schen An­ge­le­gen­hei­ten un­ter Straf­an­dro­hung un­ter­sag­te[16].

Auch das preu­ßi­sche Schul­auf­sichts­ge­setz von 1872, das die geist­li­che Schul­auf­sicht zu­guns­ten staat­li­cher In­spek­to­ren be­en­de­te, war in ers­ter Li­nie ei­ne Sa­che der Li­be­ra­len, wäh­rend kon­ser­va­ti­ve Chris­ten bei­der Kon­fes­sio­nen ge­gen die­ses ge­setz­ge­be­ri­sche Vor­ha­ben Stel­lung be­zo­gen, und so­mit, so Bo­rut­ta, „gleich zu Be­ginn des preu­ßi­schen Kul­tur­kamp­fes die in­ner­pro­tes­tan­ti­schen Bruch­li­ni­en des an­ti­ka­tho­li­schen Kon­sen­ses und die re­li­giö­sen Gren­zen des li­be­ra­len Pro­jekts der Sä­ku­la­ri­sie­run­g“[17] zu­ta­ge tre­ten lie­ßen.

Auf Reichs­ebe­ne wur­de auch die na­tio­na­le Kar­te ge­spielt, das Sche­ma der La­ger­ein­tei­lung in „Reichs­freun­de“ und „Reichs­fein­de“ auf­grei­fend, wand­te man die „Herr­schafts­tech­nik der ne­ga­ti­ven In­te­gra­ti­on‘“ an[18]. Die kir­chen­treu­en Ka­tho­li­ken wur­den als ei­ner frem­den Macht hö­rig und als na­tio­nal un­zu­ver­läs­sig dar­ge­stellt. Im Ver­bund mit Ver­tre­tern eth­ni­scher Min­der­hei­ten und mit den So­zi­al­de­mo­kra­ten bil­de­ten sie die Fein­de des neu ge­schaf­fe­nen Rei­ches, das es in den Au­gen der Herr­schen­den vor je­nen zu be­wah­ren galt. Der pro­tes­tan­tisch-li­be­ra­le preu­ßi­sche His­to­ri­ker Hein­rich von Treitsch­ke (1834-1896) be­trach­te­te den preu­ßisch-deut­schen Krieg[19] von 1866 als ei­nen „deut­schen ,Ra­cen­krieg‘ ge­gen Je­sui­ten, Ul­tra­mon­ta­ne und Sla­wen“[20] und das Deut­sche Reich von 1871 als „preu­ßi­sches Reich deut­scher Na­ti­on“[21]. Hin­zu kam, dass nach der Reichs­grün­dung die li­be­ra­le – oder ge­nau­er: die na­tio­nal­li­be­ra­le – He­ge­mo­nie mit der Ein­füh­rung des all­ge­mei­nen und glei­chen Wahl­rechts für Män­ner be­droht schien[22], da den Stim­men des länd­lich-ka­tho­li­schen Rau­mes, aber auch der ka­tho­li­schen Ar­bei­ter­schaft in den Städ­ten nun mehr Ge­wicht zu­kam als bei den preu­ßi­schen Wah­len, bei wel­chen wei­ter­hin das Drei­klas­sen­wahl­recht  galt.

Ge­sell­schaft­li­che Ex­klu­si­ons­me­cha­nis­men in Wis­sen­schaft, Kul­tur und Jour­na­lis­mus hat­ten sich al­ler­dings schon frü­her ge­gen die ka­tho­li­sche Be­völ­ke­rung ge­wandt. Preu­ßisch-pro­tes­tan­tisch-klein­deut­sche His­to­ri­ker und Li­te­ra­ten wie Gus­tav Droy­sen (1808-1884), Hein­rich von Sy­bel (1817-1891) und Hein­rich von Treitsch­ke hat­ten die Ka­tho­li­ken be­reits vor Be­ginn des Kul­tur­kamp­fes aus Ge­schich­te und Li­te­ra­tur ver­bannt, und der pro­tes­tan­ti­sche Le­xi­ko­graph Jo­seph Kürsch­ner (1853-1902) kenn­zeich­ne­te die ka­tho­li­schen Schrift­stel­ler in sei­nem 1883 er­schie­ne­nen „All­ge­mei­nen Deut­schen Li­te­ra­tur­ka­len­der“ mit ei­nem „K“, wäh­rend für Pro­tes­tan­ten kei­ne Kenn­zeich­nung vor­ge­se­hen war[23].

Das hoch­kul­tu­rel­le Bil­dungs­ge­fäl­le zwi­schen pro­tes­tan­ti­schem und ka­tho­li­schem Be­völ­ke­rungs­teil war kei­ne na­tur­ge­setz­mä­ßi­ge Not­wen­dig­keit, sie bil­de­te sich erst im Lau­fe des 19. Jahr­hun­derts her­aus – be­dingt durch die struk­tu­rel­len Fol­gen der Sä­ku­la­ri­sa­ti­on, der kon­fes­sio­nell be­stimm­ten De­fi­ni­ti­on von Bil­dung so­wie der zu­neh­men­den Po­pu­la­ri­tät von als vor­mo­dern emp­fun­de­nen Fröm­mig­keits­for­men in nicht­bür­ger­li­chen Krei­sen der ka­tho­li­schen Be­völ­ke­rung[24].

Als dem reichs­wei­ten Ver­bot des Je­sui­ten­or­dens von 1872 im Jahr 1875 ein all­ge­mei­nes Or­dens­ver­bot – mit Aus­nah­me der in der Kran­ken­pfle­ge tä­ti­gen Ge­mein­schaf­ten – in Preu­ßen folg­te, wur­de dies mit ver­schie­de­nen Ar­gu­men­ten be­grün­det: Die Or­den sei­en ei­ner frem­den Macht – ins­be­son­de­re Rom, al­ter­na­tiv auch Frank­reich – zu blin­dem Ge­hor­sam ver­pflich­tet, die Klös­ter sei­en Pflanz­stät­ten des Mü­ßig­gangs, der Un­zucht, des Aber­glau­bens, des Ver­bre­chens gar, zu­dem kul­tur­feind­lich und in der Viel­zahl der von ih­nen aus­ge­hen­den ne­ga­ti­ven Aus­wüch­se Krebs­ge­schwü­ren ähn­lich. So führ­te der na­tio­nal­li­be­ra­le Ab­ge­ord­ne­te Gre­gor Jung (1814-1886) in sei­nem Schluss­plä­doy­er am 7.5.1875 im preu­ßi­schen Land­tag aus: „[…] wer heut­zu­ta­ge glaubt, sei­ne Re­li­gi­on um­her tra­gen zu müs­sen, und ei­nen be­son­dern Rock da­für not­hwen­dig hält, wer die gro­tes­ken Ge­lüb­de ab­legt, heer­den­wei­se sich zu­sam­men schaart und zu­letzt ei­nen Ka­da­ver­ge­hor­sam nach Rom schwört, dem ärgs­ten Feind un­se­rer jun­gen Deut­schen und Preu­ßi­schen Herr­lich­keit, den kön­nen wir in un­se­rem Staa­te nicht brau­chen. Dar­um sa­ge ich: weg mit ihm so schnell wie mög­lich!“[25].

Dass sich die Or­dens­ge­mein­schaf­ten nicht nur in Preu­ßen An­fein­dun­gen aus­ge­setzt sa­hen, zeigt die Rei­he an an­ti­mo­nas­ti­schen Maß­nah­men seit Mit­te des 19. Jahr­hun­derts: In Ita­li­en kam es 1848 zu Aus­schrei­tun­gen ge­gen die Je­sui­ten, wäh­rend Pie­mont im sel­ben Jahr den Je­sui­ten­or­den und 1855 die üb­ri­gen ka­tho­li­schen Or­den per Ge­set­zes­ver­bot in sei­nem Ter­ri­to­ri­um be­sei­tig­te. Ma­ß­geb­lich wa­ren auch hier die „Im­pe­ra­ti­ve von Na­ti­on (An­ti­je­sui­tis­mus), Ka­pi­ta­lis­mus und Bio­po­li­tik (An­ti­mo­nas­tis­mus)“[26].

4. Die Situation in der Rheinprovinz und im Bistum Trier

Die Si­tua­ti­on in der Rhein­pro­vinz war in kon­fes­sio­nel­ler Hin­sicht ei­ne be­son­de­re, denn nur hier schlug sich die Pro­vin­zi­al­kir­che der alt­preu­ßi­schen Uni­on im Kul­tur­kampf auf die Sei­te des li­be­ra­len Kul­tus­mi­nis­ters Adal­bert Falk (1827-1900)[27]. Ge­ne­rell wa­ren es eben nicht die Kon­ser­va­ti­ven, die Bis­marck und dem Kul­tus­mi­nis­ter bei­spran­gen, son­dern ge­ra­de die Li­be­ra­len, die ih­ren die ei­ge­ne Welt­an­schau­ung be­tref­fen­den „Un­be­dingt­heits­an­spruch“ durch­ge­setzt se­hen woll­ten[28].

Schon im Vor­märz, na­ment­lich an­läss­lich der Trie­rer Hei­lig-Rock-Wall­fahrt im Jahr 1844, war es zu In­ter­ven­tio­nen von pro­tes­tan­ti­scher be­zie­hungs­wei­se li­be­ra­ler Sei­te ge­kom­men, die um Pa­tho­lo­gi­sie­rung, Exo­ti­sie­rung, Ent­his­to­ri­sie­rung und Ori­en­ta­li­sie­rung des ka­tho­li­schen Glau­bens be­müht ge­we­sen wa­ren[29]. Die Wall­fahrt, das mit et­wa 500.000 Pil­gern zwi­schen Au­gust und Ok­to­ber 1844 grö­ß­te or­ga­ni­sier­te Mas­se­n­er­eig­nis im deut­schen Vor­märz[30], galt De­mo­kra­ten, Li­be­ra­len und Kon­sti­tu­tio­nel­len glei­cher­ma­ßen als In­be­griff ka­tho­li­scher Rück­stän­dig­keit. Ja, man glaub­te – oder un­ter­stell­te dies zu­min­dest –, der Ka­tho­li­zis­mus sei ins Mit­tel­al­ter zu­rück­ge­fal­len[31]. Li­be­ra­le Zei­tun­gen for­der­ten 1844 – wie wäh­rend des Kul­tur­kamp­fes im Jahr 1876 an­ge­sichts der Mar­pin­ger Ma­ri­en­er­schei­nun­gen – von den Ka­tho­li­ken „geis­ti­ge ,Hy­gie­ne‘“ und die Rück­kehr zur Zi­vi­li­sa­ti­on[32]. Ne­ben den An­fein­dun­gen von in­of­fi­zi­el­ler und of­fi­ziö­ser Sei­te trug auch die „un­sen­si­ble Kir­chen­po­li­tik der preu­ßi­schen Re­gie­run­g“[33] da­zu bei, dass sich im Lau­fe des 19. Jahr­hun­derts im Bis­tum Trier bei gro­ßen Tei­len des ka­tho­li­schen Kle­rus und der ka­tho­li­schen Lai­en die streng­kirch­li­che Rich­tung durch­setz­te und sich die Men­schen in ho­hem Ma­ße mit ih­rer Kir­che iden­ti­fi­zier­ten und so­li­da­ri­sier­ten.

Wie stark be­reits zu Be­ginn des Kul­tur­kamp­fes auch der po­li­ti­sche Ka­tho­li­zis­mus in der Be­völ­ke­rung der Rhein­pro­vinz – üb­ri­gens die be­völ­ke­rungs­reichs­te der 13 preu­ßi­schen Pro­vin­zen[34] – ver­an­kert war, zeig­te sich nach der Reichs­grün­dung vom 18.1.1871: Von den 35 rhei­ni­schen Reichs­tags­man­da­ten fie­len 23 an die ka­tho­li­sche Volks­par­tei, al­so an die nach­ma­li­ge Zen­trums­par­tei; in den Re­gie­rungs­be­zir­ken Ko­blenz und Trier wa­ren es je­weils drei von ins­ge­samt sechs Man­da­ten[35]. In der Be­völ­ke­rung der süd­li­chen Rhein­pro­vinz hat­te die ka­tho­li­sche Kir­che dem­nach – auch in ih­rer par­tei­po­li­ti­schen Aus­for­mung – ei­nen gro­ßen Rück­halt, wor­auf sich die Ver­tre­ter der öf­fent­li­chen Ver­wal­tung vor Ort ein­zu­stel­len hat­ten.

 

Kom­men wir zu den Aus­wir­kun­gen des Kul­tur­kamp­fes auf die ka­tho­li­sche Kir­che im süd­li­chen Rhein­land: Das Bis­tum Trier traf die Kul­tur­kampf­ge­setz­ge­bung „be­son­ders hef­ti­g“, sie brach­te ei­ne mehr­jäh­ri­ge Se­dis­va­kanz mit sich. Erst fünf Jah­re nach dem Tod des Bi­schofs Mat­thi­as Eber­hard konn­te im Jahr 1881 der aus dem El­sass stam­men­de Mi­cha­el Fe­lix Ko­rum des­sen Nach­fol­ge an­tre­ten. Der als streng­kirch­lich gel­ten­de Ko­rum wur­de „in Ber­lin miss­trau­isch be­äugt[]“. Sei­ne Amts­über­nah­me be­deu­te­te den­noch ei­nen „Hoff­nungs­schim­mer für die Kir­che an Rhein und Mo­sel“[36], denn die Si­tua­ti­on im Bis­tum war nicht all­zu kom­for­ta­bel:

Der Kul­tur­kampf führ­te zu ei­ner Schlie­ßung des Pries­ter­se­mi­nars in Trier zwi­schen den Jah­ren 1874 und 1886. Von den 822 Pries­tern im Bis­tum Trier wur­den im Ver­lauf des Kul­tur­kamp­fes 250 mit Geld­stra­fen be­legt, mehr als 100 Geist­li­che wur­den vor­über­ge­hend in­haf­tiert. Im Zeit­raum zwi­schen 1875 und 1901 ver­lie­ßen 224 Trie­rer Geist­li­che das Bis­tum, so dass et­wa im Ja­nu­ar 1883 229 Pfarr­stel­len va­kant und so­mit mehr als 125.000 Ka­tho­li­ken oh­ne jeg­li­che seel­sor­ge­ri­sche Be­treu­ung wa­ren[37].

Be­mer­kens­wert ist die Tat­sa­che, dass der Kan­zel­pa­ra­graph im Rhein­land in ers­ter Li­nie nach dem Kul­tur­kampf An­wen­dung fand, was ein In­diz für die The­se zu sein scheint, dass – so Ma­nu­el Bo­rut­ta in An­leh­nung an Ro­nald Ross – „die preu­ßi­schen Be­hör­den auf ei­ne strik­te Straf­ver­fol­gung ver­zich­te­ten, um sich bei den Ka­tho­li­ken nicht noch un­be­lieb­ter zu ma­chen“[38].

Hel­mut Rönz hat dies an­schau­lich an dem Fall­bei­spiel des in der Diö­ze­se Trier ge­le­ge­nen Ei­fel­dor­fes Wies­baum bei Daun il­lus­triert. Auch hier gilt, so Rönz, für die lo­ka­le be­zie­hungs­wei­se re­gio­na­le Ad­mi­nis­tra­ti­on die Fest­stel­lung: „Den Be­hör­den vor Ort war nicht an ei­ner fort­wäh­ren­den Es­ka­la­ti­on ge­le­gen“[39]. Hier­in un­ter­schie­den sich die nach­ge­ord­ne­ten In­stan­zen der öf­fent­li­chen Ver­wal­tung wahr­nehm­bar von Ih­ren vor­ge­setz­ten Be­hör­den in Ber­lin, die ei­ne po­li­ti­sche Ziel­vor­ga­be ins Au­ge ge­fasst hat­ten: „Die ört­li­chen Be­hör­den wa­ren für den po­li­ti­schen Kampf nicht ge­eig­net, denn viel zu sehr dach­ten sie in den Ka­te­go­ri­en von Ru­he, Si­cher­heit und Ord­nung und zo­gen der po­li­ti­schen Aus­ein­an­der­set­zung ei­nen aus Ber­li­ner Sicht fau­len Frie­den vor“[40].

Wir wer­den se­hen, ob sich die­ses Bild an­hand der Quel­len auf die Si­tua­ti­on der Ka­pu­zi­ner in Eh­ren­breit­stein über­tra­gen lässt.

Bischof Michael Felix Korum, undatiert. (Bistumsarchiv Trier, Fotoarchiv Bischöfe und Weihbischöfe)

 

5. Die Kapuziner in Ehrenbreitstein

Am 29.6.1861 wa­ren die Ka­pu­zi­ner, die mit De­kret vom 30.1.1813 von der nas­saui­schen Re­gie­rung un­ter Fried­rich Wil­helm zu Nas­sau-Weil­burg ver­trie­ben wor­den wa­ren[41], nach Eh­ren­breit­stein zu­rück­ge­kehrt und hat­ten auf Be­trei­ben des Pfar­rers von Eh­ren­breit­stein, Hu­bert Pies­bach (Pfar­rer 1860–1878), als Hilfs­geist­li­che des ka­tho­li­schen Pfarr­amts die Sor­ge für die Fei­er des Got­tes­diens­tes und Tei­le der Seel­sor­ge über­nom­men[42]. Kurz vor der Wie­der­kehr der Ka­pu­zi­ner, am 17.6.1861, schrieb Pies­bach an den Pro­vin­zi­al der Ka­pu­zi­ner zu Mainz[43], Pa­ter Ire­na­eus Koff­ler: „Von Sei­ten der Re­gie­rung ist – nach Aus­sa­ge der Re­gie­rungs­rä­the Halm[44] und Hen­rich – Nichts zu be­sor­gen; sie wird sich nicht um Sie küm­mern. Gott Dank, dass wir so weit sin­d“[45]. Die „bär­ti­gen Ge­stal­ten aus Ti­rol, de­ren Cha­rak­ter und Spra­che so schön mit dem schlich­ten Or­dens­ge­wan­de har­mo­nier­ten“, wie der Pro­vin­zi­al­ar­chi­var Jahr­zehn­te spä­ter schreibt, wa­ren nicht nur in Kir­che, Schu­le und Kran­ken­für­sor­ge tä­tig, son­dern sie „leis­te­ten […] in der gan­zen Um­ge­gend Aus­hül­fen und hiel­ten an sehr vie­len Or­ten Mis­sio­nen und Ex­er­zi­ti­en ab“[46].

Mit Schrei­ben vom 28.3.1874 er­kun­dig­te sich der Bür­ger­meis­ter von Eh­ren­breit­stein, von Eyß, bei Pfar­rer Pies­bach, „ob je­der der hier be­find­li­chen Or­dens­geist­li­chen vor Ein­tritt der Rechts­kraft des Ge­set­zes vom 11.5.1873 zur Vor­nah­me seel­sor­ger­li­cher Funk­tio­nen ei­nen Auf­trag und zu­vor Je­der für sei­ne Per­son und von wem er­hal­ten hat, so­wie ob sich un­ter die­sen Or­dens­geist­li­chen Aus­län­der be­fin­den“. Pies­bach leg­te dar­auf­hin für die vier Pa­tres der Nie­der­las­sung die Er­tei­lung der bi­schöf­li­chen Ju­ris­dik­ti­ons­voll­macht für die 1861 und 1862 ein­ge­tre­te­nen Pa­tres vor[47].

Am 15.8.1875[48] wur­de aus den oben ge­schil­der­ten Grün­den die Nie­der­las­sung er­neut auf­ge­ho­ben, die­ses Mal durch die preu­ßi­sche Re­gie­rung. Pa­ter Ga­bri­el Rug­ge wur­de am 8.9.1875 vom Kö­nig­li­chen Kreis­ge­richt Neu­wied zu ei­ner drei­mo­na­ti­gen Haft­stra­fe ver­ur­teilt, weil er den Bür­ger­meis­ter ei­ner rhei­ni­schen Stadt „we­gen Aus­füh­rung der Mai­ge­set­ze“ die Ab­so­lu­ti­on ver­wei­gert ha­ben soll­te[49]. Er floh nach Eng­land, wäh­rend Pa­ter Bern­hard Au­gust Koch, der sich zu­nächst im Kran­ken­haus be­tä­tigt hat­te, im Jahr 1883 nach Ame­ri­ka emi­grier­te. In die nord­ame­ri­ka­ni­sche Pro­vinz wi­chen auch der Obe­re, Pa­ter Gre­gor aus Mainz, und Pa­ter Mau­rus aus. Le­dig­lich Bru­der Fe­lix Wel­ling war es mög­lich, als Küs­ter der Klos­ter­kir­che in Zi­vil­klei­dung wei­ter­hin im Klos­ter zu ver­blei­ben[50].

Der rechts­rhei­ni­sche Teil des Bis­tums Trier war von den staat­li­chen Maß­nah­men wäh­rend des Kul­tur­kamp­fes in be­son­de­rer Wei­se be­trof­fen: Acht Pfar­rei­en und drei Ka­planei­en blie­ben bis 1880 va­kant. Et­wa 22.000 Ka­tho­li­ken wa­ren teil­wei­se, 5.500 oh­ne jeg­li­chen seel­sor­ge­ri­schen Bei­stand[51]. Das De­ka­nat En­gers, zu wel­chem Eh­ren­breit­stein ge­hör­te, zähl­te „zu den am stärks­ten vom Kul­tur­kampf ­be­trof­fe­nen Re­gio­nen des Bis­tums“[52]. Hier wa­ren 3.652 Gläu­bi­ge völ­lig, 16.214 zu Tei­len ih­rer pas­to­ra­len Be­treu­ung be­raubt[53]. In Eh­ren­breit­stein ver­wais­te die ge­sam­te Pfarr­seel­sor­ge: Zwi­schen 1878 und 1884, al­so zu ei­ner Zeit, als der Kul­tur­kampf ­s­ei­nen Ze­nit be­reits über­schrit­ten hat­te, wur­de die Stadt we­der von ei­ge­nen Welt­geist­li­chen noch von Pa­tres seel­sor­ge­risch be­treut, son­dern von Ko­blen­zer Ka­p­lä­nen, in der Re­gel von St. Cas­tor aus[54].

Der Kon­flikt um die Ka­pu­zi­ner schlug sich in ei­ner Ver­fü­gung des Ober­prä­si­den­ten der Rhein­pro­vinz an die Re­gie­rung in Ko­blenz vom 24.7.1883 nie­der, die zu­gleich den Kon­flikt um die Aus­le­gung der Kul­tur­kampf­ge­set­ze wi­der­spie­gelt, in die­sem Fal­le die Fra­ge, wo ei­ne Tä­tig­keit be­ginnt, seel­sor­ge­risch zu sein: „Auf den ge­fäl­li­gen Be­richt vom 11. d[ie­ses] M[ona]ts […] er­wi­de­re ich der Kö­nig­li­chen Re­gie­rung er­ge­benst, daß es Sa­che der Ge­rich­te sein wür­de, dar­über zu ent­schei­den, ob die Mes­se, wel­che der Ca­pu­zi­ner-Pa­ter [Bern­hard] Au­gust Koch täg­lich um 6 Uhr Mor­gens in der Ca­pu­zi­ner-Kir­che zu Eh­ren­breit­stein liest, als ei­ne straf­ba­re seel­sor­ge­ri­sche Funk­ti­on an­zu­se­hen sein möch­te. Ei­ne sol­che Ent­schei­dung her­bei­zu­füh­ren liegt zur Zeit kei­ne Ver­an­las­sung vor“[55].

An die­sem Bei­spiel wird deut­lich, dass den Ver­tre­tern des preu­ßi­schen Staa­tes nicht an ei­nem Kon­flikt um je­den Preis ge­le­gen war, ver­zich­te­te doch der Ober­prä­si­dent  dar­auf, der Sa­che ge­richt­lich nach­zu­ge­hen. Es gab dem­zu­fol­ge ein ge­wis­ses Miss­trau­en ge­gen­über der Tä­tig­keit ka­tho­li­scher Or­den – in die­sem Fal­le der Ka­pu­zi­ner –, das je­doch nicht zwangs­läu­fig in ei­nen of­fe­nen Kon­flikt mün­den muss­te; das Ver­hält­nis des preu­ßi­schen Staa­tes zur ka­tho­li­schen Kir­che blieb selbst wäh­rend des Kul­tur­kamp­fes am­bi­va­lent.

Ge­gen En­de des Kul­tur­kamp­fes, in den 1880er und 1890er Jah­ren, kam es zu ei­ner Kon­so­li­die­rung der ka­tho­li­schen Or­den und or­den­s­ähn­li­chen Ge­mein­schaf­ten[56]. Die­se Stär­kung des Or­dens­we­sens wur­de durch den all­mäh­li­chen Ab­bau der Kul­tur­kampf­ge­setz­ge­bung er­mög­licht. Zu­nächst kam es mit Ge­setz vom 29. April 1887 zu ei­ner Wie­der­zu­las­sung der 1875 ver­trie­be­nen Or­den und Kon­gre­ga­tio­nen. So stieg die Zahl der Nie­der­las­sun­gen von geist­li­chen Ge­mein­schaf­ten im Bis­tum Trier bei den Män­nern von sie­ben im Jahr 1885, über 16 im Jahr 1894 bis auf 22 im Jahr 1912 an[57].

Für die Ka­pu­zi­ner be­deu­te­te das Jahr 1887, wel­ches häu­fig als En­de des preu­ßi­schen Kul­tur­kamp­fes be­trach­tet wird, die Rück­kehr nach Eh­ren­breit­stein und so­mit den Neu­be­ginn in der seel­sor­ge­ri­schen Tä­tig­keit im Dienst an den Gläu­bi­gen vor Ort[58].

Die Re­gie­rung zu Ko­blenz teil­te dem Pro­vin­zi­al­obe­ren der rhei­nisch-west­fä­li­schen Ka­pu­zi­ner­pro­vinz, Pa­ter Al­fon­sus Ma­ria Neyssen, mit Schrei­ben vom 8.9.1887 mit, dass die Mi­nis­ter des In­nern so­wie der geist­li­chen, Un­ter­richts- und Me­di­zi­nal-An­ge­le­gen­hei­ten „ge­neh­migt ha­ben, daß in Eh­ren­breit­stein ei­ne Nie­der­las­sung des Ka­pu­zi­ner-Or­dens von Neu­em er­rich­tet wird, und zwar zum Zwe­cke der Aus­hül­fe in der Seel­sor­ge“. Er­läu­ternd hei­ßt es wei­ter: „Wir be­mer­ken hier­bei, daß ei­ne an­de­re Or­denst­hä­tig­keit als die­se oh­ne aus­drück­li­che staat­li­che Ge­neh­mi­gung von den Mit­glie­dern der Nie­der­las­sung nicht aus­ge­übt wer­den darf und daß nach Er­öff­nung der Nie­der­las­sung, in wel­che nur Or­dens­an­ge­hö­ri­ge, die das deut­sche In­di­genat be­sit­zen, auf­ge­nom­men wer­den dür­fen, ei­ne Be­stands-Nach­wei­sung nach dem bei­lie­gen­den For­mu­lar A in zwei Ex­em­pla­ren durch Ver­mit­te­lung der Orts­po­li­zei­be­hör­de zu Eh­ren­breit­stein an uns ein­zu­rei­chen is­t“[59].

Be­reits vor der Rück­kehr der Ka­pu­zi­ner nach Eh­ren­breit­stein fan­den sich In­ter­es­sen­ten für das klös­ter­li­che Le­ben im Sin­ne des Ka­pu­zi­ner­or­dens, wie das Schrei­ben des Ka­pu­zi­ner­pa­ters Mat­thi­as vom 20.8.1887 an Bi­schof Ko­rum be­legt:
„Hoch­wür­digs­ter Herr Bi­schof!
Gnä­di­ger Herr!
Im Auf­tra­ge un­se­res Adm[odum] Re­ver[en­dus] P[ater] Pro­vin­ci­als, der we­gen ei­ner be­vor­ste­hen­den län­ge­ren Rei­se ver­hin­dert ist, selbst zu schrei­ben, soll ich Ew[er] Bi­schöf­li­chen Gna­den eben­so drin­gend als de­mü­t­hig bit­ten, dem der­zei­ti­gen Ka­plan von Hor­hau­sen, Herrn Dr. Em­me­rich, das so sehr ge­wünsch­te Exeat, wenn ir­gend mög­lich, bald zu ge­stat­ten, da­mit der­sel­be, sei­nem Her­zens­wun­sche ent­spre­chend, noch in die­sem Herbs­te bei uns sein No­vi­zi­at be­gin­nen kann. Ew[er] Bi­schöf­li­chen Gna­den ge­wäh­ren da­mit un­se­rer neu auf­le­ben­den Or­dens­pro­vinz ei­nen gro­ßen Dienst, da es für uns von der grö­ß­ten Wich­tig­keit ist, gleich im An­fan­ge tüch­ti­ge Kräf­te zu ge­win­nen, die wir in nächs­ter Zu­kunft ver­wer­t­hen kön­nen. […] Viel­leicht darf ich mir er­lau­ben, […] zu be­mer­ken, daß ich jetzt hier in Mainz bin, um in al­ler Kür­ze nach Müns­ter in West­fa­len zu rei­sen und dort die Lei­tung un­se­res neu er­öff­ne­ten Klos­ters zu über­neh­men“[60].

Kapuzinerkloster zu Ehrenbreitstein am Rhein, Postkarte, vermutlich Beginn 20. Jhdt.

 

Ei­nen Über­blick über den an­fäng­li­chen Per­so­nal­be­stand des Klos­ters er­mög­licht die „Nach­wei­sung des Per­so­nal-Be­stan­des der zu Eh­ren­breit­stein Kreis Co­blenz be­ste­hen­den Nie­der­las­sung des Or­dens der Ka­pu­zi­ner“, die der Bür­ger­meis­ter der Stadt Eh­ren­breit­stein am 25.10.1887 auf­stel­len ließ[61].

Schon bald wa­ren die Ka­pu­zi­ner­pa­tres der­art in die Seel­sor­ge – nicht nur in Eh­ren­breit­stein, son­dern auch in Ko­blenz, und – wie das zi­tier­te Schrei­ben zeigt – in der preu­ßi­schen „Nach­bar­pro­vin­z“ West­fa­len – ein­ge­bun­den, dass sie sich im Fal­le ei­ner Ver­hin­de­rung bei Bi­schof Ko­rum ent­schul­dig­ten. So schreibt Pa­ter Leon­hard am 10.9.1888 aus Eh­ren­breit­stein nach Trier:
„Wie Ew[er] Bi­schöf­li­chen Gna­den be­reits be­kannt, wur­de die Aus­hül­fe für den Beicht­stuhl in die­ser lau­fen­den Wo­che zu­ge­sagt von un­se­rem hie­si­gen Hochw[ür­di­gen] P. Su­pe­ri­or. Es war aber der Hochw[ür­di­ge] P. Pro­vin­ci­al hier von Mainz (Er hielt näm­lich die Schlu­ß­pre­digt für die Män­ner-Con­gre­ga­ti­on in St. Jo­hann in Co­blenz) u[nd] hat­te ei­ne Rei­se vor nach Bre­genz, zum Re­vend. [rich­tig: Re­ver­en­dus] P. Ge­ne­ral, zur Be­spre­chung sehr wich­ti­ger An­ge­le­gen­hei­ten. Da für sol­che Rei­sen ein Pa­ter den Rev[er­en­dus] P. Pro­vin­ci­al zu be­glei­ten hat, so nahm Er [!] den hie­si­gen P. Su­pe­ri­or, P. Lud­wig, mit. […] Im Auf­tra­ge des Hochw[ür­di­gen] P. Su­pe­ri­ors soll­te Ew[er] Bi­schöf­li­cher Gna­den Un­ter­zeich­ne­ter die­ses mitt­hei­len, daß die Aus­hül­fe für die­se lau­fen­de Wo­che nicht mög­lich wä­re; für die nächs­te Wo­che da­ge­gen Je­mand kom­men wür­de. […]“[62].

Von staat­li­cher Re­pres­si­on ist in den Schrei­ben nach Trier nicht die Re­de, es scheint in der An­fangs­pha­se der Wie­der­be­le­bung der Nie­der­las­sung nicht zu nen­nens­wer­ten Be­hin­de­run­gen oder Be­ein­träch­ti­gun­gen ge­kom­men zu sein.

Auf­schluss über den Rück­halt und den An­klang der Ka­pu­zi­ner in der ein­hei­mi­schen Be­völ­ke­rung gibt der Be­richt des Kö­nig­li­chen Land­rats von Ko­blenz an die Kö­nig­li­che Re­gie­rung in Ko­blenz vom 23.11.1889:
„[...] Die Ka­pu­zi­ner in Eh­ren­breit­stein ha­ben bis­her zu Kla­gen kei­ne Ver­an­las­sung ge­ge­ben. Sie ge­win­nen ih­ren Le­bens­un­ter­halt nur von sol­chen Ga­ben, wel­che ih­nen die Be­völ­ke­rung von selbst, oh­ne daß sei­tens der Ka­pu­zi­ner ei­ne Bit­te er­geht, bringt. [...] Die Thä­tig­keit der dor­ti­gen Ka­pu­zi­ner be­steht theils in Beicht­hö­ren u[nd] sons­ti­ger Seel­sor­ge an Ort u[nd] Stel­le, theils im Ab­hal­ten so­ge­nann­ter Mis­sio­nen au­ßer­halb Eh­ren­breit­steins. Ich selbst hat­te in die­sem Früh­jahr in Daun Ge­le­gen­heit, ei­ne sol­che von Ka­pu­zi­nern ab­ge­hal­te­ne Mis­si­on, we­nigs­tens theil­wei­se, zu be­ob­ach­ten. Die Pre­dig­ten wa­ren gut und je­den­falls bes­ser, wie die von sons­ti­gen Land­geist­li­chen ge­wöhn­lich ge­hal­te­nen. Der In­halt war theil­wei­se den staat­li­chen u[nd] ge­sell­schaft­li­chen Be­dürf­nis­sen ent­ge­gen­kom­mend, in­dem Ar­beit­sam­keit, Rein­lich­keit und Ge­nüg­sam­keit emp­foh­len, Träg­heit, Schmutz u[nd] Trunk­sucht in wirk­sa­men Wei­sen be­kämpft wur­de[n]. [...] Was die Thä­tig­keit der Ka­pu­zi­ner in Eh­ren­breit­stein selbst be­trifft, so sind sie, dem Ver­neh­men nach, auch bei den Ein­woh­nern von Ko­blenz [!] als Beicht­vä­ter be­liebt. Au­ßer­dem wird der von den Ka­pu­zi­nern ab­ge­hal­te­ne Got­tes­dienst in Eh­ren­breit­stein viel be­sucht, weil er zu sol­chen Stun­den statt­fin­det, in wel­chen die Pfarr­kir­che kei­nen Got­tes­dienst ha­t“[63]. Die Ka­pu­zi­ner er­freu­ten sich al­so of­fen­kun­dig ei­ner gro­ßen Wert­schät­zung sei­tens der Be­völ­ke­rung. Es ist be­mer­kens­wert, dass auch in die­sem Fal­le von ei­ner un­güns­ti­gen Dar­stel­lung des Ka­pu­zi­ner­or­dens durch die preu­ßi­sche Ver­wal­tung kei­ne Re­de sein kann.

An­lass für den Be­richt des Land­ra­tes war ei­ne kurz zu­vor er­gan­ge­ne Ver­fü­gung des Ober­prä­si­den­ten der Rhein­pro­vinz vom 13.11.1889 an den Re­gie­rungs­prä­si­den­ten von Ko­blenz, Jes­co von Putt­ka­mer[64], die wie­der­um von dem be­reits er­wähn­ten staat­li­chen Miss­trau­en ge­gen­über der Tä­tig­keit der pas­to­ral tä­ti­gen Or­den zeugt:
„Eu­er Hoch­wohl­ge­bo­ren er­su­che ich er­ge­benst um ei­ne ge­fäl­li­ge ver­trau­li­che Aeu­ße­rung über die im dor­ti­gen Be­zir­ke, ins­be­son­de­re in der Nie­der­las­sung zu Eh­ren­breit­stein von den Ka­pu­zi­nern vor ih­rer Aus­wei­sung und nach ih­rer Wie­der­zu­las­sung ge­üb­ten Thä­tig­keit. Na­ment­lich wer­den zwei Punk­te zu er­ör­tern sein, ein­mal, wie sich die von dem ge­nann­ten Or­den in der Seel­sor­ge ge­leis­te­te Aus­hül­fe be­währt, so­dann ob das Kol­lek­ti­ren der Or­dens­mit­glie­der zu Un­zu­träg­lich­kei­ten ge­führt hat. So­fern Eu­er Hoch­wohl­ge­bo­ren in der La­ge sein soll­ten, auch Stim­men aus geist­li­chen Krei­sen hier­über, na­ment­lich über die Aus­hül­fe in der Seel­sor­ge in ganz ver­trau­li­cher Wei­se zu hö­ren, so wür­de mir dies von be­son­de­rem In­ter­es­se sein. Auf ei­ne schleu­ni­ge Er­le­di­gung die­ser An­fra­gen le­ge ich be­son­de­ren Werth und bit­te den Be­richt je­den­falls in­ner­halb 14 Ta­gen zu er­stat­ten“[65].

Wel­chen Ra­di­us die seel­sor­ge­ri­sche Tä­tig­keit der Eh­ren­breit­stei­ner Ka­pu­zi­ner hat­te, zeigt ein Schrei­ben des Re­gie­rungs­prä­si­den­ten von Trier vom 10.11.1893 an den Re­gie­rungs­vi­ze­prä­si­den­ten Fer­di­nand von It­zen­plitz[66] zu Ko­blenz: „Im An­fang die­ses Mo­nats ist von dem Pa­ter Lud­wig aus Eh­ren­breit­stein in der Pfar­rei Nal­bach[67] ei­ne Mis­si­on ab­ge­hal­ten wor­den. Eu­er Hoch­wohl­ge­bo­ren er­su­che ich er­ge­benst, mir ge­fäl­ligst mitt­hei­len zu wol­len, wel­chem Or­den der­sel­be an­ge­hör­t“[68]. Es han­del­te sich um den Ka­pu­zi­ner­pa­ter, der mit bür­ger­li­chem Na­men Jo­seph Ae­gi­di­us Han­nap­pel hieß.

In den Jah­ren vor 1900 ge­hör­ten vier Pa­tres und vier Lai­en­brü­der der Nie­der­las­sung un­ter Guar­di­an Pa­ter Ga­bri­el Rug­ge an[69], im Jahr 1906 re­si­dier­ten zehn Pa­tres und fünf Brü­der in Eh­ren­breit­stein. Noch im­mer war die Zeit des Kul­tur­kamp­fes prä­sent. So hielt Pro­vin­zi­al-Ar­chi­var Pa­ter Ki­li­an in ei­ner im sel­ben Jahr pu­bli­zier­ten Schrift fest: „Mö­ge das Für­bitt-Ge­bet der­je­ni­gen, die in den Jahr­hun­der­ten des Be­ste­hens des Klos­ters hier ge­lebt und ge­be­tet ha­ben, un­ser Werk vor den Stür­men der Ver­fol­gung be­wah­ren, de­ren Zeu­gen und Op­fer man­che von ih­nen wa­ren“[70].

Wel­che geist­lich-pas­to­ra­le Be­deu­tung die Ka­pu­zi­ner­nie­der­las­sung in Eh­ren­breit­stein bis zum Vor­abend des gro­ßen Krie­ges er­lan­gen soll­te, führt uns ein­drucks­voll die Sta­tis­tik des Kom­mu­nion­emp­fangs für das Jahr 1909 vor Au­gen:
4.600 Jah­res­kom­mu­nio­nen in der Pfarr­kir­che und 11.400 Kom­mu­nio­nen in der Pal­lot­ti­ner­kir­che stan­den 22.000 Kom­mu­nio­nen in der Ka­pu­zi­ner­kir­che ge­gen­über[71]. Dies än­der­te sich auch im nach­fol­gen­den Jahr nicht: 1910 wur­den – bei ei­ner Ge­samt­ein­woh­ner­zahl Eh­ren­breit­steins von 4.873 Per­so­nen – in der Pfarr­kir­che ins­ge­samt 5.800, in der Pal­lot­ti­ner­kir­che 15.350, in der Hos­pi­tal­ka­pel­le 7.200 und in der Ka­pu­zi­ner­kir­che 23.000 Kom­mu­nio­nen emp­fan­gen[72]. Von der re­gen In­an­spruch­nah­me des pas­to­ra­len An­ge­bots der Ka­pu­zi­ner zeu­gen die In­stal­la­ti­on ei­ner elek­tri­schen Beicht­schel­le in der Ka­pu­zi­ner­kir­che so­wie die Aus­ga­be von Ein­tritts­kar­ten für die Christ­met­te im Jahr 1904[73].

Letzt­lich war dem Ka­pu­zi­ner­or­den im Bis­tum Trier so­gar ei­ne räum­li­che und in­sti­tu­tio­nel­le Ex­pan­si­on mög­lich. Am 26.2.1895 schreibt Pro­vin­zi­al Pa­ter Mat­thi­as aus Müns­ter an den Bi­schof in Trier:
„Es freut mich sehr, wenn wir in der Diö­ze­se Trier noch ein II­tes Klos­ter über­neh­men kön­nen“[74]. Die­ses soll­te an der Saar, na­he den Städ­ten Saar­louis, Saar­ge­münd und Saar­brü­cken lie­gen[75]. Die staat­li­chen Stel­len stell­ten die­sem An­sin­nen kei­ne un­über­wind­ba­ren Hin­der­nis­se in den Weg. Die Wahl des Or­tes für die neue Nie­der­las­sung fiel schlie­ß­lich auf St. Gan­golf bei Mett­lach.

Bi­schof Ko­rum un­ter­hielt in die­ser An­ge­le­gen­heit, al­so der Er­rich­tung ei­ner wei­te­ren Ka­pu­zi­ner­nie­der­las­sung im Bis­tum Trier, mit den staat­li­chen Ver­wal­tungs­in­stan­zen – ins­be­son­de­re mit dem Mi­nis­ter der geist­li­chen, Un­ter­richts- und Me­di­zi­nal-An­ge­le­gen­hei­ten und dem Mi­nis­ter des In­nern – ei­ne Kor­re­spon­denz, wel­che von der – wohl­ge­merkt vor­sich­tig vor­ge­tra­ge­nen – Skep­sis der preu­ßi­schen Ver­wal­tung die­sem Un­ter­fan­gen ge­gen­über zeugt. So hei­ßt es in dem Schrei­ben des Re­gie­rungs­prä­si­den­ten von Trier, Adolf von Hep­pe[76], an Bi­schof Ko­rum, am 3.8.1897:
„Die Herrn Mi­nis­ter der geist­li­chen, Un­ter­richts- und Me­di­zi­nal-An­ge­le­gen­hei­ten und des In­nern ha­ben mich an­ge­wie­sen, die be­züg­lich des Ge­suchs um Ge­neh­mi­gung ei­ner Nie­der­las­sung der Ka­pu­zi­ner in St. Gan­golph, Krei­ses Mer­zig, von mir vor­ge­tra­ge­nen Be­richts­an­füh­run­gen zur Kennt­nis Eu­er Bi­schöf­li­che Hoch­wür­den zu brin­gen […]. In dem von hier er­stat­te­ten Be­richt war er­wähnt, daß zu­nächst wohl noch Auf­klä­rung dar­über her­bei­zu­füh­ren sei, wo die Or­dens­mit­glie­der in St. Gan­golph Un­ter­kunft fin­den wer­den und wie vie­le sich dort an­sie­deln wol­len. So­dann wä­re an­zu­ge­ben, ob für das Aus­kom­men der Nie­der­las­sung hin­rei­chen­de Für­sor­ge ge­trof­fen is­t“. Fer­ner ha­be er „aber auch sach­li­che Be­den­ken, ins­be­son­de­re be­züg­lich der Be­dürf­nis­fra­ge“, denn er sei der Auf­fas­sung, „daß im Saar­ge­bie­te […] sehr reich­li­che geist­li­che Kräf­te vor­han­den sei­en […], so daß dort die Geist­lich­keit wohl als im Stan­de an­zu­se­hen sei, den or­dent­li­chen Be­dürf­nis­sen der Be­völ­ke­rung zu ge­nü­gen. [… vie­le der dor­ti­gen Pfar­rei­en] dürf­ten […] nach ih­ren [!] See­len­zahl oh­ne Be­ein­träch­ti­gung der seel­sor­ge­ri­schen In­ter­es­sen von ei­nem Nach­bar­pfar­rer mit ver­wal­tet wer­den kön­nen“.

So­dann kommt der Re­gie­rungs­prä­si­dent auf ei­nen As­pekt zu spre­chen, der in sei­nen Au­gen als ma­ß­geb­lich für die Dul­dung seel­sor­ge­ri­scher Ak­ti­vi­tä­ten der Or­dens­geist­li­chen zu be­trach­ten ist: „Was die au­ßer­or­dent­li­che Seel­sor­ge an­geht, so ist von mir dar­auf hin­ge­wie­sen wor­den, daß die Be­kämp­fung so­zia­lis­ti­scher Ide­en im Saar­ge­bie­te bei dem Rück­gan­ge der s[ei­ner] Z[ei]t als Fol­ge der Das­bach’schen Wüh­le­rei­en[77] zur Be­deu­tung ge­lang­ten so­zi­al­de­mo­kra­ti­schen Be­we­gung nicht mehr in dem Maa­ße er­for­der­lich sei als frü­her und des­halb die an sich in re­li­giö­ser Be­zie­hung för­der­sa­me und an­zu­er­ken­nen­de Ab­hal­tung von Volks­mis­sio­nen nicht so sehr als Not­wen­dig­keit er­schei­nen kön­ne. Ob ne­ben der Ab­hal­tung von Mis­sio­nen aber die Ka­pu­zi­ner­nie­der­las­sung bei ih­rer doch im­mer­hin be­schränk­ten Zahl von Mit­glie­dern durch Beicht­e­hö­ren und Pre­dig­ten an Sonn- und Fest­ta­gen ei­ne als we­sent­lich in Be­tracht kom­men­de Un­ter­stüt­zung der Pfarr­geist­lich­keit wer­den möch­te, das ha­be ich da­hin­ge­stellt sein las­sen […]“[78].

Die Ver­tre­ter des Staa­tes be­trach­te­ten al­so den Ka­tho­li­zis­mus ge­gen­über der So­zi­al­de­mo­kra­tie als das „klei­ne­re Übel“. Die Ka­pu­zi­ner hielt man für ge­eig­net, Volks­mis­sio­nen ab­zu­hal­ten, und auf die­sem We­ge die ka­tho­li­sche Land­be­völ­ke­rung so­wie die ka­tho­li­sche Ar­bei­ter­schaft ge­gen so­zi­al­de­mo­kra­ti­sches Ge­dan­ken­gut zu im­mu­ni­sie­ren.

In dem ge­schil­der­ten Fall kon­fli­gier­ten die staat­li­chen und kirch­li­chen In­ter­es­sen zwar nicht un­mit­tel­bar, doch ei­ne Dif­fe­renz be­züg­lich der Be­deu­tung und der Zie­le, die der in­ne­ren Mis­si­on bei­ge­mes­sen wur­den, war nicht zu über­se­hen.
So ant­wor­te­te Bi­schof Ko­rum am 28.10.1897:
„Was die au­ßer­or­dent­li­che Seel­sor­ge in den Mis­sio­nen an­geht, so ist die­sel­be kei­nes­wegs nur zur Be­kämp­fung so­zia­lis­ti­scher Ide­en ge­for­dert. Ei­ne Er­neue­rung des christ­li­chen Le­bens durch Mis­sio­nen ist al­le 6–8 Jah­re in je­der Ge­mein­de von al­ler­grö­ß­tem Nut­zen“. Der Bi­schof bit­tet den Re­gie­rungs­prä­si­den­ten da­her, „mei­nen An­trag auf Ge­wäh­rung ei­ner Or­dens­nie­der­las­sung der Ka­pu­zi­ner im Saar­ge­biet beim Herrn Mi­nis­ter ge­neig­test zu un­ter­stüt­zen“[79].

Die Ent­schei­dung der bei­den be­tei­lig­ten Mi­nis­te­ri­en teil­te der Trie­rer Re­gie­rungs­prä­si­dent am 22.4.1898 Bi­schof Ko­rum mit:
„Auf den ge­fäl­li­gen Be­richt vom 5. No­vem­ber v[ori­gen] J[ah­re]s […] wol­len wir auf Grund des Ar­ti­kels 5 des Ge­set­zes vom 29. April 1887 […] ge­neh­mi­gen, daß in St. Gan­golph, Kreis Mer­zig, ei­ne neue Nie­der­las­sung der Ge­nos­sen­schaft der Ka­pu­zi­ner der Deut­schen Or­dens­pro­vinz, und zwar zum Zwe­cke der Aus­hül­fe in der Seel­sor­ge, er­rich­tet wer­de. Ei­ne an­de­re Or­denst­hä­tig­keit als die­se darf oh­ne aus­drück­li­che staat­li­che Ge­neh­mi­gung von den Mit­glie­dern der Nie­der­las­sung nicht über­nom­men wer­den“[80].

Die Ge­neh­mi­gung zur Grün­dung ei­ner Nie­der­las­sung an der Saar wur­de al­so er­teilt, die Be­din­gun­gen wa­ren na­he­zu iden­tisch mit den­je­ni­gen für die Mit­brü­der in Eh­ren­breit­stein 13 Jah­re zu­vor: Es durf­ten aus­schlie­ß­lich Deut­sche auf­ge­nom­men wer­den, per­so­nel­le Ver­än­de­run­gen wa­ren der staat­li­chen Ver­wal­tung an­zu­zei­gen, die Tä­tig­keit der Ka­pu­zi­ner wur­de auf die rei­ne Seel­sor­ge be­schränkt[81].

Nachweisung des Personal-Bestandes der zu Ehrenbreitstein Kreis Coblenz bestehenden Niederlassung des Ordens der Kapuziner, 1887. Anmerkung: Nach Das Kapuzinerkloster in Ehrenbreitstein. Eine geschichtliche Skizze von P. Kilian, Ord. Cap., [Limburg] 1906 [unpaginiert] (Archiv der Rheinisch-Westfälischen Kapuzinerprovinz 201) handelte es sich bei Pater Leonhard um einen Tertiarpriester.

 

6. Fazit

Die Ka­pu­zi­ner durch­leb­ten in den Jah­ren des Kul­tur­kamp­fes so­wie in der an­schlie­ßen­den Zeit­span­ne bis zum Welt­krieg na­he­zu die ge­sam­te Band­brei­te staat­li­chen Han­delns. Wäh­rend die Ge­setz­ge­bung recht ein­deu­tig war, konn­te es in der Aus­le­gung „an der Ba­sis“ durch­aus zu Ab­wei­chun­gen von der of­fi­zi­ell er­wünsch­ten Li­nie kom­men. So gab es ne­ben Ver­fol­gung, In­haf­tie­rung und Aus­wei­sung auch Si­tua­tio­nen der Dul­dung und der still­schwei­gen­den, mit­un­ter so­gar der klar ar­ti­ku­lier­ten Ak­zep­tanz – et­wa bei Volks­mis­sio­nen, die gleich­sam als Ne­ben­ef­fekt der Ein­däm­mung der So­zi­al­de­mo­kra­tie die­nen soll­ten[82].

Die Tür wur­de sei­tens et­li­cher An­ge­hö­ri­ger der un­te­ren und zum Teil auch der mitt­le­ren Ebe­ne des preu­ßi­schen Ver­wal­tungs­ap­pa­ra­tes nie zur Gän­ze zu­ge­schla­gen; selbst zur Zeit des Ver­bo­tes wur­de häu­fig dar­auf ge­ach­tet, den Vor­schrif­ten Ge­nü­ge zu tun, oh­ne sich in ei­ner in­tran­si­gen­ten, ideo­lo­gisch ze­men­tier­ten Stel­lung ein­zu­gra­ben und so­mit die Fron­ten zu ver­här­ten. Den­noch blieb in der süd­li­chen Rhein­pro­vinz ein ge­wis­ses Miss­trau­en brei­ter Krei­se der ka­tho­li­schen Mehr­heits­be­völ­ke­rung ge­gen­über den staat­li­chen preu­ßi­schen In­stan­zen bis weit in die Nach­kriegs­zeit be­ste­hen.

Nach­dem die Ka­pu­zi­ner durch den Kul­tur­kampf aus Eh­ren­breit­stein und aus dem Bis­tum Trier ver­trie­ben wor­den wa­ren, stell­te sich mit der Rück­kehr des Or­dens in die ehe­ma­li­ge Re­si­denz­stadt auch be­züg­lich der Seel­sor­ge­ri­schen Tä­tig­keit Stück für Stück „Nor­ma­li­tät“ ein. Die pas­to­ra­len An­ge­bo­te der Pa­tres wur­den von der Be­völ­ke­rung gut an­ge­nom­men, was auch die staat­li­chen Be­hör­den zur Kennt­nis nah­men.

Den Ka­pu­zi­nern ging es nach ih­rer Rück­kehr of­fen­bar dar­um, ganz prag­ma­tisch vor­zu­ge­hen und erst ein­mal wie­der Fuß in Eh­ren­breit­stein zu fas­sen. Ei­ne kämp­fe­ri­sche, ge­gen die staat­li­chen In­sti­tu­tio­nen ge­rich­te­te Hal­tung lässt sich an­hand der auf uns ge­kom­me­nen Quel­len nicht be­le­gen. So ge­lang es den Ka­pu­zi­nern, mit staat­li­cher Dul­dung und Un­ter­stüt­zung durch das Bis­tum Trier, in ei­ner trotz Bei­le­gung des Kul­tur­kamp­fes von Kon­flik­ten nicht frei­en Zeit, ih­re Seel­sor­ge­tä­tig­keit kon­ti­nu­ier­lich aus­zu­bau­en und ne­ben Eh­ren­breit­stein ei­ne zwei­te Nie­der­las­sung im Bis­tum Trier, in St. Gan­golf an der Saar, zu eta­blie­ren. Noch, so könn­te man an­ge­sichts der spä­te­ren Ent­wick­lung des Or­dens im Bis­tum Trier schlie­ßen, gab es für die Ka­pu­zi­ner am Vor­abend des Ers­ten Welt­krie­ges zu Kla­gen kei­ne Ver­an­las­sung.

Quellen

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Lan­des­haupt­ar­chiv Ko­blenz: Best. 441 (Re­gie­rung Ko­blenz) Nr. 15061.
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Kapuzinerkloster zu Ehrenbreitstein, 2013, Foto: Holger Weinandt.

 
Anmerkungen
Zitationshinweis

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Schlemmer, Martin, „… bisher zu Klagen keine Veranlassung“ Aspekte zur Geschichte der Kapuziner in Ehrenbreitstein zwischen Kulturkampf und Erstem Weltkrieg, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/%25E2%2580%25A6-bisher-zu-klagen-keine-veranlassung-aspekte-zur-geschichte-der-kapuziner-in-ehrenbreitstein-zwischen-kulturkampf-und-erstem-weltkrieg/DE-2086/lido/5a8ef97cf2b534.18013233 (abgerufen am 10.12.2024)