Die Abtei Heisterbach als Steinbruch: Die Verwendung des architektonischen Baumaterials nach der Aufhebung des Klosters 1803

Karin Heitmann (Bad Honnef)

Kirche und Klausurgebäude während der Abbrucharbeiten, F. Werne, lavierte Federzeichnung, 1817. (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Historisches Bildarchiv)

1. Einleitung

Be­sucht man heu­te das Ge­län­de der ehe­ma­li­gen Ab­tei Heis­ter­bach, kann man sich trotz der Über­res­te der Chor­rui­ne nur schwer vor­stel­len, wie groß die Kir­che ein­mal war. Sie maß 85,8 Me­ter in der Län­ge und zähl­te da­mit zu den im­po­san­tes­ten Kir­chen im Rhein­land. Er­baut wur­de sie 1202–1237. Ei­nen vor­läu­fi­gen Ab­schluss fan­den die Bau­ar­bei­ten 1227 mit der Wei­he von 17 Al­tä­ren im Chor und im öst­li­chen Quer­haus. 1237 kam der Bau zum end­gül­ti­gen Ab­schluss mit ei­ner Ge­samt­wei­he der Kir­che.[1] Klos­ter­kir­che, Klau­sur und die üb­ri­gen Ge­bäu­de der Ab­tei wur­den recht zü­gig er­rich­tet; das lag auch dar­an, dass sie aus leicht zu­gäng­li­chen Ma­te­ria­len ge­baut wur­den, die sich grö­ß­ten­teils im Be­sitz des Klos­ters be­fan­den. Das gilt so­wohl für die Fach­werk­bau­ten, für die Holz aus den um­lie­gen­den, dem Klos­ter ge­hö­ren­den Wäl­dern ge­nutzt wur­de, als auch für die Stein­bau­ten. Der ver­wen­de­te Tuff­stein wur­de aus dem Brohl­tal be­schafft, Ba­salt- und Grau­wa­ckestei­ne fan­den sich in di­rek­ter Um­ge­bung. Nach Hö­fer und Nög­gerath[2] wur­de die Kir­che mit Aus­nah­me des Chors aus Wei­ber­ner Tuff er­rich­tet. Der be­nö­tig­te Putz und Fu­gen­mör­tel aus Kalk und Trass wur­den vor Ort ge­won­nen. Die­se Ma­te­ria­li­en sind an we­ni­ger ein­seh­ba­ren Stel­len ver­ar­bei­tet oder dort, wo ih­re spe­zi­el­len Ei­gen­schaf­ten – Tuff bei­spiels­wei­se ist sehr leicht und kann gut im Ge­wöl­be ein­ge­setzt wer­den – von Nut­zen wa­ren. Die­ser Ma­te­ri­al­mix ist seit den Er­hal­tungs­ar­bei­ten, die die Pro­vin­zi­al­ver­wal­tung in den Jah­ren 1878–1880, 1885 und 1886 durch­führ­te, bei de­nen der fast voll­stän­dig zer­stör­te und ver­schüt­te­te Cho­r­um­gang frei­ge­legt wur­de, be­kannt.[3] 

1144 wur­de den Au­gus­ti­ner­mön­chen auf dem Strom­berg – dem Vor­gän­ger­klos­ter der Zis­ter­zi­en­ser – der Be­sitz ei­nes Ho­fes am na­he ge­le­ge­nen Sten­zel­berg be­stä­tigt.[4] Da­zu ge­hör­te wohl der spä­ter im Be­sitz der Zis­ter­zi­en­ser be­zeug­te Stein­bruch, wo La­tit ab­ge­baut wur­de. Die­ser Stein vul­ka­ni­schen Ur­sprungs ist sehr dau­er­haft. Ge­nutzt wur­de er vor al­lem für die Glie­de­rungs­ele­men­te und Ein­fas­sun­gen[5], al­so dort, wo Fes­tig­keit und ei­ne sau­be­re Ver­ar­bei­tung er­for­der­lich wa­ren. Sei­ne Qua­li­tä­ten mach­ten ihn auch für an­de­re Kir­chen­bau­ten in­ter­es­sant, wie bei­spiels­wei­se die Kir­che des Zis­ter­zi­en­ser­klos­ters Al­ten­berg oder den Köl­ner Dom. Die Be­rich­te über die dort im 19. Jahr­hun­dert vor­ge­nom­me­nen Ar­bei­ten wei­sen al­ler­dings auch auf die Schwie­rig­kei­ten mit dem Stein hin. Die­ser wur­de zwar ge­schätzt, weil er sich gut als Werk­stein eig­ne­te und – wie man an­nahm – der Ver­wit­te­rung stand­hielt, aber er war auch schwie­rig zu be­ar­bei­ten und teu­rer als an­de­re Stei­ne, un­ter an­de­rem we­gen des Trans­ports.[6] Er muss­te mit Fuhr­wer­ken über schlech­te, nicht aus­ge­bau­te We­ge durch den Wald, an Heis­ter­bach vor­bei, den Hang des Pe­ters­ber­ges be­zie­hungs­wei­se Ober­dol­len­dor­fer Müh­len­ta­les hin­ab an den Rhein zur Ver­schif­fung ge­bracht wer­den. Erst mit der Ein­rich­tung der Heis­ter­ba­cher Tal­bahn 1891 wur­de die­ser müh­sa­me und ge­fähr­li­che Trans­port kom­for­ta­bler.

2. Die Aufhebung des Klosters - Verkauf und Taxierung

Nach knapp 600 Jah­ren ei­ner er­eig­nis­rei­chen Klos­ter­ge­schich­te kam mit dem Reichs­de­pu­ta­ti­ons­haupt­schluss 1803 das En­de der Zis­ter­zi­en­ser in Heis­ter­bach. Der baye­ri­sche Kur­fürst Ma­xi­mi­li­an IV., dem 1799 als Nach­fol­ger von Kur­fürst Karl Theo­dor von der Pfalz auch das Her­zog­tum Berg zu­ge­fal­len war, gab die An­wei­sung, die Klös­ter in sei­nen Län­dern auf­zu­he­ben. Der im Fe­bru­ar 1803 da­für in Mün­chen ein­ge­rich­te­ten Zen­tral­kom­mis­si­on un­ter­stand ei­ne Se­pa­rat­kom­mis­si­on in Düs­sel­dorf. Die­se wie­der­um be­stimm­te für die Auf­he­bung der Ab­tei Heis­ter­bach ei­ne Lo­kal­kom­mis­si­on, die der ehe­ma­li­ge Syn­di­kus der Ab­tei, Pro­vin­zi­al­rat Franz Jo­seph Sche­ven (1766-1837), und der Rich­ter Saur aus Sieg­burg lei­te­ten. Wäh­rend an­fangs noch ei­ne Wei­ter­nut­zung der Ge­bäu­de mit un­ter­schied­li­chen Funk­tio­nen (Fa­brik, Ir­ren­an­stalt, Pfarr­kir­che, Woh­nun­gen usw.) über­legt wur­de – Sche­ven schlug so­gar ei­ne Trans­lo­zie­rung der Kir­che in ei­ne rei­che Stadt am Rhein vor, bei­spiels­wei­se Düs­sel­dorf oder Mül­heim,[7] – be­gann 1804 die Ta­xie­rung der Ge­bäu­de, des Ge­län­des, des Mo­bi­li­ars und des Per­so­nals. Der Ab­bruch der An­la­ge wur­de durch ei­nen Ver­kauf der Ma­te­ria­li­en an­ge­kün­digt. Im No­vem­ber 1804 wur­den Al­te Ab­tei, Kreuz­gang und Abtshaus an Adam Käu­fer aus Nie­der­dol­len­dorf ver­kauft, 1809 die Kir­che an den fran­zö­si­schen Un­ter­neh­mer Pi­a­u­taz. Die üb­ri­gen Ab­tei­ge­bäu­de gin­gen im Fol­ge­jahr an die Köl­ner Bau­meis­ter Hü­ckes­ho­ven und Bau­de­win.

3. Die Verwendung der architektonischen Baumaterialien

3.1 Bruch- und Hau­stein: Schutt im Bo­den
Der Ab­riss be­gann um­ge­hend, kam aber re­la­tiv schnell ins Sto­cken. Zu­nächst gab es Un­stim­mig­kei­ten dar­über, wel­che Stei­ne im Ein­zel­nen in den Ver­käu­fen in­be­grif­fen wa­ren; das führ­te zu Un­ter­bre­chun­gen der Ar­bei­ten. Be­stimm­te Pos­ten wa­ren in den Ta­xie­run­gen fälsch­lich auf­ge­führt und in der je­wei­li­gen Kauf­sum­me ent­hal­ten, an­de­re nicht. Der Kauf­ver­trag, der mit Pi­a­u­taz ge­schlos­sen wur­de, ent­hielt die Ein­schrän­kung, dass got­tes­dienst­lich ge­nutz­te Ge­gen­stän­de vom Ver­kauf aus­ge­nom­men wa­ren: § 1 Die Kir­che zu Heis­ter­bach je­doch mit Aus­schluß al­ler auf den Got­tes­dienst sich be­zie­hen­den Ge­rä­the an Al­tä­ren, Beicht und Bet­stüh­len, Bil­dern, Cru­ci­fi­xen, Bän­ken und so wei­ter wird ben­an­tem Herrn Pi­a­u­taz auf den Ab­bruch ver­kauft. Die dem­sel­ben ver­kauf­ten Ma­te­ria­li­en sind fol­gend […].[8]   Es folgt ei­ne Auf­lis­tung der ein­zel­nen Ma­te­ria­li­en (Hau­stei­ne, Mau­er­werk, Holz, Dach­ley­en, Blei und Ei­sen) und ihr je­wei­li­ger Kauf­wert. Trotz­dem muss­ten Stu­fen, Stei­ne und Men­sa des Hoch­al­tars von sei­nen Ar­bei­tern be­reits im Som­mer 1809 ge­gen den Ab­trans­port durch Sieg­bur­ger Fuhr­leu­te ver­tei­digt wer­den, da der Hoch­al­tar zu die­sem Zeit­punkt vom In­nen­mi­nis­ter des Gro­ßher­zog­tums Berg – 1806 war das Her­zog­tum Berg im na­po­leo­ni­schen Gro­ßher­zog­tum Berg auf­ge­gan­gen – der Stadt Sieg­burg ge­schenkt wor­den war und nun dort­hin ge­lie­fert wer­den soll­te.[9] Schlie­ß­lich wur­de Pi­a­u­taz ein Kom­pro­miss­wert er­stat­tet und die Stei­ne wur­den in St. Ser­va­ti­us in Sieg­burg in den Hoch­al­tar ein­ge­baut[10], wo die ro­ma­ni­sche Men­sa aus Sten­zel­ber­ger La­tit noch heu­te im lit­ur­gi­schen Ge­brauch ist.

Im wei­te­ren Ver­lauf er­wie­sen sich die For­ma­te und Ma­te­ria­li­en des Stein­vor­ra­tes so­wie die La­ge des Klos­ters zu­neh­mend als Hür­den für den Ab­riss. Au­ßer­dem sol­len sich vor al­lem die den Ab­bruch er­leich­tern­den Spren­gun­gen der Mau­ern und Pfei­ler als schwie­rig er­wie­sen ha­ben, wor­auf noch 1852 zu se­hen­de Res­te der not­wen­di­gen Bohr­lö­cher hin­deu­te­ten.[11] 

Als Er­geb­nis stan­den 1817 noch wei­te Tei­le der Kir­che und des öst­li­chen Kreuz­gang­flü­gels. Auf ei­ner Zeich­nung von F. Wer­ne aus die­sem Jahr lässt sich der Stand der Ab­riss­ar­bei­ten – mit ge­wis­sen per­spek­ti­vi­schen Schwie­rig­kei­ten – gut nach­voll­zie­hen: Der Chor mit Um­gang, der süd­li­che Quer­haus­flü­gel bis hoch in das Ge­wöl­be, ein Teil des Kreuz­gangs, ei­ne im Nor­den an die Kir­che an­schlie­ßen­de Mau­er, ein im Sü­den an­schlie­ßen­des Klau­sur­ge­bäu­de so­wie die Fas­sa­de im Wes­ten mit Tym­panon und so­gar de­ko­ra­ti­ven Blei­ru­ten im gro­ßen West­fens­ter stan­den in deut­lich rui­nö­sem Zu­stand noch an Ort und Stel­le. Teil­wei­se lässt sich die Ver­zö­ge­rung auch dar­an er­ken­nen, dass of­fen­sicht­lich nach Ab­riss der Dach­de­ckung und des Dach­stuhls die Mau­ern nicht wei­ter an­ge­rührt wor­den wa­ren, da sie in­zwi­schen mit Sträu­chern be­wach­sen wa­ren. Am Bo­den zei­gen sich durch­ge­schos­se­ner Be­wuchs und Frag­men­te von Bau­plas­tik acht­los im Ge­län­de ver­teilt.

Zur glei­chen Zeit wur­de ein Streit um die Rui­ne des Cho­res ge­führt, der auch Staats­kanz­ler Karl Au­gust von Har­den­berg (1750-1822) und die preu­ßi­sche Re­gie­rung in Ber­lin ein­be­zog – die Rhein­lan­de wa­ren seit 1815 preu­ßisch. Wer­ner von Haxt­hau­sen (1780-1842), Re­gie­rungs­rat in Köln, setz­te sich zu­sam­men mit dem Ober­prä­si­den­ten der preu­ßi­schen Pro­vinz Jü­lich-Kle­ve Berg, Fried­rich Graf zu Solms-Lau­bach, und dem Köl­ner Re­gie­rungs­di­rek­tor Jo­hann Da­ni­el Fer­di­nand Sotz­mann (1781-1866) en­er­gisch für den Er­halt der ver­blie­be­nen Res­te in Heis­ter­bach ein. Ein auf In­itia­ti­ve von Sotz­mann zu­stan­de­ge­kom­me­ner ei­li­ger Brief­wech­sel mit Solms-Lau­bach führ­te zu Ver­hand­lun­gen mit dem Ab­bruch­un­ter­neh­mer, so dass die in Heis­ter­bach noch vor­han­de­nen Bau­res­te ge­schützt wer­den konn­ten. Die For­de­run­gen des Un­ter­neh­mers er­höh­ten sich von zu­erst 100 auf 562 Ta­ler, die schlie­ß­lich be­wil­ligt wur­den[12], wo­durch zu­min­dest der Chor der Kir­che er­hal­ten blieb: Bis zum Jah­re 1813 war die Kir­che, au­ßer dem Por­ta­le und dem Cho­re, nie­der­ge­ris­sen. Als im Jah­re 1818 der Herr Bau­meis­ter Ley­del, als Ces­sio­nar des Herrn Pi­a­u­taz Mie­ne mach­te, bei­de ste­hen ge­blie­be­ne Thei­le nie­der­zu­reis­sen, hat­te ich die­ses im Auf­tra­ge des Herrn Ober­prä­si­den­ten Gra­fen zu Solms un­ter­sagt, in­des­sen kehr­te sich der mitt­ler­wei­le als Ei­gen­t­hü­mer die­ser schö­nen Rui­ne ein­ge­tre­te­ne Jo­hann Ge­org Schnei­der an die­se Be­feh­le nicht, und nicht lan­ge Zeit dar­auf lag das Por­tal in Trüm­mern. Weil nun der Herrn Ober­prä­si­dent die Ab­sicht hat­te, we­nigs­tens das sehr schö­ne Chor zu ret­ten, so er­hielt ich von hoch­dem­sel­ben Auf­trag, die­ses Chor von dem Ei­gen­t­hü­mer zu kau­fen.[13] 

Das war der Sach­stand 1820 beim nächs­ten Ver­kaufs­schritt an Graf Wil­helm Ernst zur Lip­pe-Bies­ter­feld (1777–1840). Da­bei wur­den die Res­te vor Ort ein­ge­eb­net und ver­blie­ben teil­wei­se als Bau­schutt im Bo­den. Bei Ein­rich­tung des Gar­tens im eng­li­schen Stil für den Gra­fen, der das Klos­ter­ge­län­de mit al­lem Zu­be­hör er­warb, wur­de dar­auf hin­ge­wie­sen, wenn es hei­ßt, dass das Are­al noch mit ei­nem gro­ßen Theil Schutt be­deckt sei.[14] Für die vor­ma­li­gen Be­sit­zer der Rui­nen wa­ren die ver­blie­be­nen Stein­an­samm­lun­gen nicht nutz­bar ge­we­sen. Sie sa­hen sich auch nicht in der Pflicht, als der neue Be­sit­zer ver­such­te, sie für die Be­gra­di­gung des Ge­län­des ein­zu­span­nen. So blieb ihm nichts an­de­res üb­rig, als den Ab­bruch der Ge­bäu­de bis auf et­wa Fuß­bo­den­ni­veau des Hoch­par­terres, mit des­sen Schutt die tie­fer­lie­gen­den Be­rei­che auf­ge­füllt wur­den, zu be­auf­tra­gen.[15] Ab 1826 wur­de dar­an an­schlie­ßend durch den kö­nig­li­chen Gar­ten­bau­in­spek­tor Ma­xi­mi­li­an Fried­rich Wey­he ein Plea­su­re Ground ein­ge­rich­tet, des­sen Hö­he­punkt die Chor­rui­ne bil­de­te.[16] Da­durch wur­den auch bis auf we­ni­ge klei­ne­re Frag­men­te al­le wei­te­ren ober­tä­gi­gen Spu­ren der ehe­ma­li­gen Nut­zung ein­ge­eb­net. Was blieb, wur­de letzt­lich ein pro­mi­nen­ter Be­stand­teil des Gar­tens und hat­te gro­ßen An­teil an der Fas­zi­na­ti­on des in­fol­ge der Gar­ten­ein­rich­tung sehr be­lieb­ten tou­ris­ti­schen Zie­les.

3.2 Be­haue­ne Qua­der: Schleu­se Neuss, Fes­tung Ko­blenz
Die frei ge­wor­de­nen Ma­te­ria­li­en hat­ten ein viel­fäl­ti­ges Nach­le­ben, lie­ßen sie sich doch an ganz un­ter­schied­li­chen Or­ten ein­set­zen. Mit die­ser Ziel­vor­ga­be wa­ren die gro­ßen Käu­fe der Ge­bäu­de auch ur­sprüng­lich ge­macht wor­den. So hat­te Pi­a­u­taz die Ab­tei­kir­che ge­kauft, um das dort ge­won­ne­ne Ma­te­ri­al für den Bau des 1806 von Na­po­le­on be­gon­ne­nen Ca­nal du Nord zwi­schen Maas und Rhein, ins­be­son­de­re für ei­ne Schleu­se bei Neuss, zu ver­wen­den.[17] Da­für wa­ren vor al­lem die ein­fach be­haue­nen, recht­ecki­gen Stei­ne aus La­tit gut zu nut­zen. Der Ka­nal­bau wur­de al­ler­dings be­reits 1811 auf­ge­ge­ben – ei­ner der Grün­de, wes­halb auch die Ab­bruch­ar­bei­ten in Heis­ter­bach ins Sto­cken ge­rie­ten.[18] 

An­de­re Stei­ne soll­ten für neue grö­ße­re Ar­chi­tek­tu­ren ge­nutzt wer­den. So be­rich­tet Haxt­hau­sen in sei­ner Denk­schrift vom 27.7.1818 an Solms-Lau­bach: Meh­re­re Merk­wür­dig­kei­ten des auf­ge­ho­be­nen, und ver­kauf­ten Klos­ters Heis­ter­bach, Kreis Sieg­burg, wa­ren dem Ru­in ent­gan­gen; ei­ne Men­ge höchst merk­wür­di­ger Grab­stei­ne und ein nicht un­be­deu­ten­der Theil der ehe­ma­li­gen schö­nen Kir­che, im reins­ten by­zan­ti­ni­schen Ge­schmack aus­ge­führt, war er­hal­ten wor­den. Die letz­ten herr­li­chen Bö­gen und Säu­len sind, wie man mich ver­si­chert, jetzt vor ei­ni­gen Ta­gen, zum Fes­tungs­bau nach Co­blenz, als Bau­ma­te­ri­al ver­kauft wor­den.[19] Die Ver­wen­dung von Stei­nen aus Heis­ter­bach an ei­nem Fes­tungs­bau in Ko­blenz konn­te bis­her al­ler­dings nicht nach­ge­wie­sen wer­den.

 

3.3 Brun­nen: nach­hal­tig de­ko­ra­tiv
Es wird deut­lich, dass die Ma­te­ria­li­en aus un­ter­schied­li­chen Grün­den wie­der­ver­wen­det wur­den. Ein­mal aus rein öko­no­mi­schen Grün­den, zum an­dern auf­grund ih­rer äs­the­ti­schen Qua­li­tä­ten, die selbst dann noch ei­ne be­son­de­re Wir­kung ent­fal­ten konn­ten, nach­dem sie ih­rem ur­sprüng­li­chen Kon­text ent­zo­gen wa­ren. 

So ge­hör­te zum Kreuz­gang der Ab­tei ein Brun­nen­haus, das sich an der Süd­sei­te, ge­gen­über dem Re­fek­to­ri­um be­fand. Ob­li­ga­to­risch war bei Zis­ter­zi­en­sern ein Brun­nen mit flie­ßen­dem Was­ser, der aus um­lie­gen­den Quel­len ge­speist wur­de und Trink­was­ser­qua­li­tät hat­te. Der Heis­ter­ba­cher Brun­nen be­saß zwei über­ein­an­der an­ge­ord­ne­te Brun­nen­scha­len in ex­zel­len­ter Stein­metz­ar­beit. Die obe­re Scha­le war rund, die Un­ter­sei­te mit Rip­pen ver­se­hen und ei­nem ke­gel­för­mi­gen Ein­lauf in der Mit­te. Sie­ben Lö­cher lie­ßen das Was­ser in die un­te­re Scha­le flie­ßen, de­ren Ab­stand durch wie­der­um sie­ben Säu­len zwi­schen sie­ben Mul­den ge­währ­leis­tet war. Die Was­ser­lei­tun­gen ver­lie­fen in ei­ner gro­ßen Säu­le in der Mit­te. Die­ser Brun­nen lässt sich des­halb so ge­nau be­schrei­ben, weil er in ei­ner de­tail­ge­treu­en Zeich­nung von Sul­piz Bo­is­se­rée (1783–1854) pu­bli­ziert wor­den ist.[20] Trotz sei­ner Qua­li­tät und Bei­spiel­haf­tig­keit wur­de der Brun­nen bei den Ab­bruch­ar­bei­ten zer­stört, nur die klei­ne­re obe­re Scha­le blieb er­hal­ten. Nach­dem sie jah­re­lang acht­los im Park­ge­län­de ge­le­gen hat­te, wur­de sie 1860 mit wei­te­ren Res­ten zu ei­nem neu­en Brun­nen ver­ar­bei­tet.[21] Die­ser ist viel­fach auf An­sichts­kar­ten und Wer­ken vor al­lem der ro­man­ti­schen Ma­le­rei dar­ge­stellt. Dar­über hin­aus, ver­mut­lich auf­grund von Bo­is­se­rées Pu­bli­ka­ti­on, wur­de sie als Pa­ra­de­stück des by­zan­ti­ni­schen Stils in mit­tel­al­ter­li­chen Ar­chi­tek­tu­ren an­ge­se­hen und 1853 als Ko­pie im Lon­do­ner Kris­tall­pa­last in­mit­ten ei­nes »by­zan­ti­ni­schen« Ho­fes ge­zeigt.[22] 

Brunnenzeichnung von Boisserée, aus: Boisserée, Sulpiz, Denkmale der Baukunst vom 7. bis zum 13. Jahrhundert am Niederrhein, München 1833, Tafel 44.. (Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Klassik Stfitung Weimar)

 

Bei ar­chäo­lo­gi­schen Aus­gra­bun­gen 1987 wur­de an der Stel­le des Brun­nens ei­ne wei­te­re klei­ne Brun­nen­scha­le ge­fun­den, die we­gen ih­rer Auf­tei­lung in sechs Mul­den ver­mut­lich nicht mit dem ro­ma­ni­schen Brun­nen zu­sam­men­ge­se­hen wer­den darf. Seit ei­ni­gen Jah­ren sind bei­de Scha­len wet­ter­ge­schützt in der Zehnt­scheu­ne in Heis­ter­bach auf­ge­stellt. Der Brun­nen aus Heis­ter­bach ist auch in der nä­he­ren Um­ge­bung vor­bild­haft wahr­ge­nom­men wor­den. So ist er im gro­ßen Pracht­brun­nen im Gar­ten von Schloss Dra­chen­burg (1882-1884) aus Rotsand­stein ko­piert wor­den.

Es gibt ei­nen zwei­ten Brun­nen­stein, der für Heis­ter­bach über­lie­fert ist, aber nicht die Pro­mi­nenz des ers­ten er­reicht. Er be­fin­det sich heu­te in Ober­kas­sel (Stadt Bonn) in Pri­vat­be­sitz und ist dort als Blu­men­scha­le in ei­nem Gar­ten plat­ziert.[23] Die go­dro­nier­te Scha­le hat ei­nen Durch­mes­ser von 66 Zen­ti­me­tern und weist in ei­ner durch­ge­hen­den zen­tra­len Boh­rung noch Res­te von Me­tall auf. Der De­kor der Scha­le lässt auf ei­ne Ent­ste­hung im 16. oder 17. Jahr­hun­dert ver­mu­ten. Viel­leicht ge­hör­te sie ur­sprüng­lich zur zwei­ten Brun­nen­an­la­ge Heis­ter­bachs im ba­ro­cken Kreuz­gang der Neu­en Ab­tei.[24]

Der Del­fin wie­der­um, der sich heu­te frei auf dem Ge­län­de im Vor­feld der Chor­rui­ne be­fin­det, ist zwar nur noch ein Frag­ment, hat aber eben­falls ei­ne län­ge­re »Kar­rie­re« hin­ter sich. Er stand als Zier­stück im klös­ter­li­chen Ba­rock­gar­ten, der im 18. Jahr­hun­dert ge­schaf­fen wur­de und süd­lich der Klau­sur über drei Ter­ras­sen ins Ge­län­de führ­te. In der Mit­te be­fand sich wie­der­um ein Brun­nen, dem der Del­fin zu­ge­ord­net wer­den kann.[25] Der Del­fin ist in­zwi­schen ein be­lieb­tes Fo­to­mo­tiv, wo­bei die Kin­der der das Klos­ter­ge­län­de be­su­chen­den Fa­mi­li­en gern auf ihm po­si­tio­niert wer­den, so, wie es auch auf Fo­to­gra­fi­en und An­sichts­kar­ten aus dem 19. Jahr­hun­dert zu se­hen ist.

Ansichtskarte vom Anfang des 20. Jahrhunderts mit dekorativ verteilten Spolien des Klostergeländes. (Sammlung Loeb / Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter)

 

Ei­ne wei­te­re Brun­nen­scha­le, die Heis­ter­bach zu­ge­wie­sen wird, be­fin­det sich heu­te auf dem Vor­platz der Vil­la Mer­kens / Haus im Turm in Rhön­dorf (Stadt Kö­nigs­win­ter). Renard er­wähn­te sie 1907 und ver­wies auf ih­re an­geb­li­che Her­kunft.[26] Er folg­te wohl ei­ner münd­li­chen Über­lie­fe­rung, da Quel­len dar­über feh­len und die er­hal­te­nen Ver­zie­run­gen und Wap­pen des 17. Jahr­hun­derts heu­te un­kennt­lich sind. Die Scha­le ist sechs­eckig ge­formt und be­sitzt auf den Au­ßen­flä­chen sich wie­der­ho­len­de Rah­men­mo­ti­ve mit Roll­werk. Im Zen­trum je­den Fel­des be­fin­den sich ab­wech­selnd Lö­wen oder ge­schweif­te Kar­tu­schen mit Wap­pen. Die Vil­la Mer­kens war ur­sprüng­lich Sitz der Lö­wen­bur­ger Rich­ter und zu Renards Zeit im Be­sitz der Wit­we von Franz Mer­kens (1823-1905), Ma­ria Ka­tha­ri­na ge­bo­re­ne Es­singh (1827-1908), de­ren Fa­mi­lie seit Be­ginn des 19. Jahr­hun­derts Ei­gen­tü­mer der Vil­la war. Der Köl­ner Kauf­mann Theo­dor Es­singh (1788-1847) kauf­te die Burg­an­la­ge, bau­te sie zum Som­mer­sitz der Fa­mi­lie um und stat­te­te sie mit ei­ner haupt­säch­lich in Köln zu­sam­men­ge­stell­ten Kunst­samm­lung aus. Die Plat­zie­rung des Brun­nens legt na­he, dass die­ser frü­hes­tens zur Um­bau­zeit dem Ge­län­de zu­ge­fügt wur­de und da­mit als re­prä­sen­ta­ti­ve Spo­lie gleich am Zu­gang zum Haus auf die Be­deu­tung des Be­sit­zers hin­wei­sen soll.

Brunnenschale auf dem Vorplatz zu Haus im Turm / Villa Merken in Rhöndorf, 2020. (Privatbesitz Karin Heitmann)

 

3.4 Tü­ren und Por­ta­le: re­prä­sen­ta­ti­ver Ein­tritt
Dass Zu­gän­ge von Im­mo­bi­li­en mit Spo­li­en aus Heis­ter­bach auf­ge­wer­tet wur­den, ist in der Um­ge­bung des Sie­ben­ge­bir­ges öf­ters vor­ge­kom­men. Ein in Ober­dol­len­dorf (Stadt Kö­nigs­win­ter) ein­ge­bau­tes Por­tal hat im Tür­sturz die Jah­res­zahl 1706 ein­gra­viert. Das Por­tal lässt sich ein­deu­tig Heis­ter­bach zu­wei­sen[27] und dort ei­nem der ba­ro­cken Neu­bau­ten der Klau­sur­ge­bäu­de, die nach den Kriegs­ver­wüs­tun­gen des 16. und 17. Jahr­hun­derts zu den Wie­der­auf­bau­maß­nah­men ge­hör­ten. Es wur­de En­de des 19. Jahr­hun­derts nach Ober­dol­len­dorf ver­setzt.[28] Es be­steht aus Halb­säu­len­vor­la­gen auf ho­hen Pie­des­ta­len, ei­nem ge­spreng­ten Gie­bel mit Ober­licht und ei­ner Be­krö­nung mit ei­ner Vo­lu­ten­kar­tu­sche. Hier – wie auch an­dern­orts – wer­den die Por­ta­le den Ein­gän­gen von Fach­werk­häu­sern vor­ge­setzt, wo­bei die schlich­te Ske­lett­bau­wei­se der Häu­ser nur schlecht mit den pracht­vol­len Por­ta­len aus Stein har­mo­niert, aber of­fen­sicht­lich Ein­druck macht.

3.5 Bau­plas­tik: Säu­len und Ka­pi­tel­le für die Gär­ten der Un­ter­neh­mer
Die Bau­plas­tik von Kir­che und Kreuz­gang, al­so vor al­lem Ka­pi­tel­le, aber auch Stu­fen oder Tür­stür­ze, be­sa­ßen be­reits zur Zeit des Ab­bruchs ei­nen au­gen­schein­li­chen Wert, so dass die­se Bau­tei­le in den Ta­xen ge­son­dert auf­ge­führt sind. Das wei­te­re Bau­ma­te­ri­al wird le­dig­lich nach Ma­te­ri­al ge­trennt (Holz, Ei­sen, Stein) in Vo­lu­men auf­ge­lis­tet. 

Chris­toph Kel­ler sam­melt seit Jah­ren, spä­tes­tens seit Be­ginn der Aus­gra­bun­gen vor Ort, Hin­wei­se auf ver­streu­te Bau­plas­tik und kam 2011 auf 23 Dop­pel­ka­pi­tel­le und acht Ein­zel­ka­pi­tel­le des Kreuz­gan­ges, die heu­te in Mu­se­en zu se­hen oder in Pri­vat­be­sitz sind.[29] Dar­un­ter be­fin­det sich bei­spiels­wei­se ein klei­ner Säu­len­stumpf, der mit Ba­sis heu­te im Brü­cken­hof­mu­se­um in Ober­dol­len­dorf auf­be­wahrt wird und aus Pri­vat­be­sitz dort­hin ge­lang­te. Auch die Ka­pi­tel­le des ehe­ma­li­gen Ka­pi­tel­saals ha­ben ei­ne Wei­ter­nut­zung ge­fun­den. So ist ei­nes der gro­ßen Kelch­ka­pi­tel­le als Sta­tu­en­so­ckel im Park von Heis­ter­bach ein­ge­setzt wor­den. Ei­ne der zu­ge­hö­ri­gen Wand­kon­so­len konn­te in Zweit­ver­wen­dung als An­schlag für ein Tor an ei­nem der Heis­ter­ba­cher Ge­bäu­de iden­ti­fi­ziert wer­den.[30] 

In zwei We­ge­ka­pel­len von Ober­dol­len­dorf, die 1813 (Ma­ri­en­stra­ße) und 1822 (Berg­stra­ße/Schlei­fen­weg) er­rich­tet wor­den sind, sol­len Kon­so­len ver­baut sein. Auch soll der ro­ma­ni­sche Tor­bo­gen des Bad Hon­ne­fer Pfarr­hau­ses mit Heis­ter­ba­cher Stü­cken ge­schaf­fen sein. Ei­ne Kon­so­le in der nörd­li­chen Sei­ten­ka­pel­le von St. Lau­ren­ti­us in Ober­dol­len­dorf ist eben­falls in die­ser Art be­legt. In al­len die­sen Fäl­len ist ein Ver­gleich mit nach­weis­lich aus Heis­ter­bach stam­men­den Stü­cken oder ei­ne ge­naue Ma­te­ri­al­be­schrei­bung not­wen­dig, um die tat­säch­li­che Her­kunft er­mit­teln zu kön­nen. So lässt sich zum Tor­bo­gen in Bad Hon­nef sa­gen, dass die in Fra­ge kom­men­den Ka­pi­tel­le kei­ner­lei Ähn­lich­keit mit an­de­ren Heis­ter­ba­cher Stü­cken ha­ben, die zu­ge­hö­ri­gen Säul­chen je­doch aus Sten­zel­ber­ger La­tit sind. Oh­ne wei­te­re Quel­len­be­le­ge muss ei­ne an­de­re Her­kunft an­ge­nom­men wer­den. 

Barocke Türeinfassung aus Stenzelberger Latit an einem Fachwerkhaus Oberdollendorf (Heisterbacher Straße 132), Foto: Eckhard Henkel. (Geimeinfrei, CC BY-SA 3.0 DE)

 

Et­li­che Zwil­lings­ka­pi­tel­le sind im Park der Deich­mann­saue[31] in Meh­lem (Stadt Bonn) ver­baut wor­den, wo sie bis 1945 in­ner­halb ei­ner Per­go­la ein­ge­setzt wa­ren. Paul Cle­men be­schreibt sie 1905 in den „Kunst­denk­mä­lern“: „In dem herr­li­chen al­ten Park der MEH­LE­MER AUE, jetzt im Be­sitz des Herrn W.Th. Deich­mann in Köln, ei­ne Rei­he von Säu­len um 1220, aus dem ab­ge­bro­che­nen Kreuz­gang von Heis­ter­bach, 1,60 m hoch, aus Sten­zel­ber­ger Trachyt, 24 Paa­re. 6 Dop­pel­paa­re, 9 ein­zel­ne (6 ein­zel­ne im Ma­ga­zin). Die Ka­pi­tä­le mit Blatt­schmuck, sehr reich und man­nig­fal­tig, zum Teil mit aus­ser­or­dent­lich schö­nen fi­gür­li­chen Dar­stel­lun­gen (die vor­de­re Rei­he mit Sce­nen aus der Tier­fa­bel neu). In dem Säu­len­gang als Bank­leh­ne ein spät­go­ti­scher Ka­min­sturz."[32] Das Aus­se­hen der Per­go­la ist auch durch ei­ne Blei­stift­zeich­nun­g Ni­co­laus Chris­ti­an Ho­hes von 1867 über­lie­fert.[33] Die ge­bau­te Per­go­la ist wie­der­um Ori­en­tie­rung für ei­ne Zeich­nung von 1908 ge­wor­den, die ver­sucht, das ur­sprüng­li­che Aus­se­hen des Heis­ter­ba­cher Kreuz­gan­ges zu re­kon­stru­ie­ren, aus des­sen Säu­len die Per­go­la zu­sam­men­ge­setzt war.[34] Da­bei soll­te der rui­nen­haf­te Zu­stand am Be­ginn der Ab­riss­ar­bei­ten ima­gi­niert wer­den. Neue­re Re­kon­struk­ti­ons­ver­su­che wi­der­spre­chen je­doch die­ser Dar­stel­lung.[35] 

Sechs Säu­len­paa­re ein­schlie­ß­lich zu­ge­hö­ri­ger Dop­pel­ka­pi­tel­le und Ba­sen eben­falls ver­mut­lich vom Kreuz­gang wur­den von dem Köl­ner Ta­bak­fa­bri­kan­ten Hein­rich Jo­seph Fo­veaux (1763-1844) an­ge­kauft, der sie in sei­nem Gar­ten in Lim­pe­rich (Stadt Bonn) auf­stell­te, von wo aus sie En­de des 19. Jahr­hun­derts in den Be­sitz von Fritz Bleib­treu über­gin­gen. Er nutz­te sie zur Er­rich­tung ei­nes Gar­ten­pa­vil­lons auf dem Ge­län­de des Sche­vas­tes­ho­fes in Vi­lich (Stadt Bonn). Das Gar­ten­häus­chen war an­nä­hernd rund, zu et­wa ei­nem Drit­tel ge­schlos­sen und mit ei­nem Ke­gel­dach ver­se­hen. Die Säu­len, Ka­pi­tel­le und Ba­sen wur­den auf ei­ner So­ckel­mau­er am ge­öff­ne­ten Teil mon­tiert und be­lie­ßen mit­tig ei­nen Ein­gang. Ei­ne Ge­denk­plat­te be­nann­te in sei­ner In­schrift die Her­kunft der Stei­ne: EX RU­DE­RI­BUS AB­BA­TIAE HEIS­TER­BA­CEN­SIS RE­CON­STRUCTAM A MDCCCXCVI (Aus den Res­ten der Ab­tei Heis­ter­bach re­kon­stru­iert im Jahr 1896). Der Sche­vas­tes­hof wur­de 1944 zer­stört, der Pa­vil­lon blieb aber noch bis 1974 er­hal­ten; die Spo­li­en ge­lang­ten ins LVR-Lan­des­Mu­se­um Bonn.[36] 

En­de des 19. Jahr­hun­derts er­reg­te das Vor­ge­hen, wie mit Res­ten der Ab­tei um­ge­gan­gen wur­de, durch­aus auch Un­wil­len. So schreibt Maa­ßen in sei­ner Ge­schich­te der Pfar­rei­en des De­ka­nats Kö­nigs­win­ter zu­nächst recht neu­tral: „Auf den Hö­fen be­nach­bar­ter Dör­fer lie­gen ver­ein­zel­te Res­te der Kir­che, theils als Zier­rath, theils zu häus­li­chen oder öko­no­mi­schen Zwe­cken ver­wen­det. In dem Gar­ten des Rent­ners Kolb zu Lim­pe­rich be­fin­den sich zwei stei­ner­ne Lö­wen und in dem ge­gen­über lie­gen­den Wein­ber­ge des Herrn Bleib­treu sechs ge­dop­pel­te Säu­len aus Heis­ter­bach“.[37] Doch in ei­ner An­mer­kung da­zu wur­de er deut­li­cher: „Ganz un­wür­dig ist die Art, wie in den An­la­gen des ehe­ma­li­gen Heis­ter­ba­cher Guts Pfaf­fen­rött­li­chen Ue­ber­res­te der Kir­che pro­fa­nirt wer­den. Der Be­sit­zer hat ei­nem kre­pir­ten Hun­de mit ei­ner schlan­ken Säu­le und her­um­lie­gen­dem s[t]ei­nern Ge­rä­the aus Heis­ter­bach ein Denk­mal ge­setzt, trau­rig für den Be­sit­zer!“[38] 

Die Pergola der Deichmannsaue. (Heimatverein Siebengebirge e. V. Königswinter, Inv. Nr. Si 2.5 – 16)

 

3.6 Grab- und Grenz­stei­ne: Pit­to­res­ke De­ko auch für den klei­nen Gar­ten
En­de des 19. Jahr­hun­derts war auch das Ge­län­de in Heis­ter­bach so weit zu ei­ner pit­to­res­ken Gar­ten­land­schaft um­ge­wan­delt, dass es so­gar ver­schie­dent­lich Be­su­chern merk­wür­dig vor­kam. So wird bei­spiels­wei­se vom so­ge­nann­ten »Abts­grab« be­rich­tet[39], das als At­trak­ti­on des Ge­län­des auch als Post­kar­te oder spä­ter auf Not­geld­schei­nen ver­trie­ben wur­de. Die­se wur­den als Er­satz für feh­len­des Münz­geld im Jahr 1921 zu ver­schie­de­nen Pfen­nig­be­trä­gen aus­ge­ge­ben. Das Abts­grab war ein künst­lich an­ge­leg­ter Hü­gel in der Nä­he ei­nes We­ges von der Rui­ne weg den Wald­rand ent­lang in Rich­tung der Fa­mi­li­en­grable­ge der Gra­fen zur Lip­pe. Vor dem Hü­gel stan­den senk­recht ein­ge­mau­ert zwei Grab­stei­ne der Heis­ter­ba­cher Äb­te En­gel­bert Schmits (ge­stor­ben 1747) und Adam Pangh (ge­stor­ben 1728). Quer dar­über wur­de das ehe­ma­li­ge Portaltym­panon mit Dar­stel­lung des Lam­mes aus der Er­bau­ungs­zeit der Kir­che ge­legt. Al­le drei Stü­cke wur­den spä­tes­tens in den 1950er Jah­ren in die neue Kir­che der Cel­litin­nen ein­ge­baut und sind dort zu se­hen. Das Tym­panon ist über dem Ein­gang zur Kir­che an­ge­bracht, die bei­den Grab­stei­ne seit­lich in der Wand des Vor­rau­mes.

Noch mehr li­te­ra­ri­sche Auf­merk­sam­keit be­kam ein wei­te­rer Grab­stein, der eben­falls zum ma­le­ri­schen Bild des ro­man­ti­schen Heis­ter­bach bei­trug und sich un­weit der Lip­pe‘schen Grab­le­ge be­fand und heu­te in der Zehnt­scheu­ne un­ter­ge­bracht ist: „Dort ist ein stil­les, lau­schi­ges Plätz­chen! Ei­nen Au­gen­blick lasst uns auf der moos­be­wach­se­nen Stein­bank nie­der­sit­zen, hin­ter dem gros­sen al­ters­grau­en Stein­ti­sche. Siehst du den go­ti­schen Na­mens­zug agnes an sei­nem Ran­de, der al­lein von der ver­wit­ter­ten Um­schrift noch zu le­sen ist? Graf Hein­rich von Lö­wen­burg († 1341) und sei­ne Ge­mah­lin Agnes von Kuik! Sie al­so ha­ben un­ter die­sem Stei­ne ge­ruht, Vor­fah­ren un­se­res preus­si­schen Kö­nigs­hau­ses, und der­sel­be Van­da­lis­mus, der das Got­tes­haus zer­stör­te, hat auch sie um ih­re Ru­he ge­bracht. Auf der ver­wit­ter­ten Plat­te, die eins­tens das Wap­pen der Lö­wen­bur­ger ge­tra­gen, trinkt nun der Tou­rist sei­nen Kaf­fee oder zecht ei­ne lus­ti­ge Stu­den­ten­ge­sell­schaft […].“[40]  

We­ni­ger präch­tig, aber nicht we­ni­ger re­prä­sen­ta­tiv ist die Grab­plat­te des Jo­han­nes Straß­feldt von 1664 aus Sten­zel­ber­ger La­tit. Er war et­wa 15 Jah­re lang Mönch im Klos­ter Heis­ter­bach, starb dort mit 36 Jah­ren und wur­de im Kreuz­gang be­stat­tet. Von der Grab­plat­te hat sich nur ein Frag­ment er­hal­ten, des­sen um­lau­fen­de Rand­in­schrift je­doch zur Iden­ti­fi­zie­rung aus­reicht. Sie be­fin­det sich heu­te in Ober­kas­sel in ei­nem pri­va­ten Gar­ten und wur­de, nach der münd­li­chen Über­lie­fe­rung der Fa­mi­lie der heu­ti­gen Be­sit­ze­rin, im Jahr 1906 in Ober­dol­len­dorf auf ei­ner Art Bau­hof ge­kauft. Da In­schrift und Über­lie­fe­rung im To­ten­buch der Ab­tei zu­ein­an­der pas­sen, ist ei­ne Her­kunft aus Heis­ter­bach trotz Lü­cken in der Pro­ve­ni­enz gut zu be­le­gen.[41] 

Notgeldschein zu 75 Pfennig aus dem Jahr 1921, gezeichnet von Franz Josef Krings. (Privatbesitz Karin Heitmann)

 

3.7 Reiz­vol­le Skulp­tur
In It­ten­bach (Stadt Kö­nigs­win­ter) hat sich als Teil ei­ner Brun­nen­an­la­ge ei­ne Ma­ri­en­säu­le er­hal­ten, von der sich hart­nä­ckig das Ge­rücht hält, sie sei aus Heis­ter­bach. Es han­delt sich da­bei aber um ein Pas­tic­cio ver­schie­dens­ter Be­stand­tei­le mit ver­schie­de­nen Pro­ve­ni­en­zen, das um 1950 ge­schaf­fen wur­de. Die ba­ro­cke Ma­ri­en­fi­gur auf der Spit­ze, ei­ne Im­ma­cu­la­ta, wird in das Jahr 1759 da­tiert und stand vor­her vor dem al­ten Pfarr­haus in It­ten­bach.[42] Auch die Sie­ben­ge­birgs­zei­tung be­rich­te­te 1965, dass die Fi­gur ur­sprüng­lich auf der Per­len­hardt ge­stan­den ha­be und ei­ne Be­sitz­mar­kie­rung in Form ei­nes Wap­pens J.P. Schuchts auf dem ehe­ma­li­gen So­ckel trug.[43] Dies al­les weist dar­auf hin, dass die Säu­le nicht aus Heis­ter­bach stammt. Wo­her sich al­ler­dings die ver­meint­li­che Her­kunft aus Heis­ter­bach er­gibt, bleibt un­klar.

Je grö­ßer das Ver­mö­gen und der Stand der neu­en Be­sit­zer al­ter Stei­ne ist, des­to raum­grei­fen­der nimmt sich ih­re Um­nut­zung aus. Re­prä­sen­ta­tiv flan­kie­ren heu­te zwei Lö­wen aus Sten­zel­ber­ger La­tit den Zu­gang zum Sie­ben­ge­birgs­mu­se­um in Kö­nigs­win­ter. Sie sind ein­an­der zu­ge­wandt und ha­ben die Mäu­ler ge­öff­net, so dass je­weils ei­ne me­tal­le­ne Zun­ge her­vor­schaut; Mäh­ne und Fell sind weich flie­ßend durch­ge­ar­bei­tet. Ei­ne Fo­to­gra­fie in der West­deut­schen Zei­tung vom 29.7.1949 do­ku­men­tiert, dass ih­re Auf­stel­lung – ei­ne Trep­pe oder ei­nen Zu­gang flan­kie­rend – vor­ge­ge­ben war. Auch an ih­rem vor­he­ri­gen Platz sa­ßen sie zu Sei­ten ei­nes Ein­gan­ges, vor dem Her­ren­haus des My­len­don­ker Ho­fes in Lim­pe­rich.[44] Aus dem Jahr 1297 ist der Erb­pacht­ver­trag über­lie­fert, mit dem das Gut an die Burg­gra­fen von Dra­chen­fels über­tra­gen wor­den war. Seit 1812 ge­hör­te es dem Köl­ner Kauf­mann Hein­rich Jo­seph Fo­veaux. Aus des­sen Erb­fol­ge her­aus wur­den die Lö­wen 1961 vom Hei­mat­ver­ein Sie­ben­ge­bir­ge für das Kö­nigs­win­te­rer Mu­se­um er­wor­ben.[45] 

Fo­veaux wird sie wohl in Heis­ter­bach zu­sam­men mit ver­schie­de­nen an­de­ren Stü­cken ge­kauft ha­ben, wenn es sich bei die­sen Lö­wen um die in der Ab­bruch­t­a­xe von 1804[46] ge­nann­ten han­delt: noch ein par gro­ße Pfey­ler mitt 2 dar­auff ste­hen­den Lö­wen. Sie wur­den in­ner­halb der Ma­te­ria­li­en des Pflau­men­gar­tens auf­ge­lis­tet, der eben­falls zum Ab­bruch ta­xiert wur­de. Mit Hil­fe ei­ner Kar­te[47], die im Ju­li 1827 von dem Köl­ner Kunst­gärt­ner und Geo­me­ter Pe­ter Jo­sef Com­m­ans (1782-1842) im Kon­text der Neu­pla­nung der Gar­ten­an­la­ge auf dem Ab­tei­ge­län­de an­ge­fer­tigt wur­de, kann der al­te Stand­ort des Pflau­men­gar­tens recht ge­nau ver­or­tet wer­den: am süd­li­chen En­de der Ter­ras­sen­gär­ten, in der Ver­län­ge­rung des Zu­gangs­we­ges durch das Tor. Heu­te steht et­wa an die­ser Stel­le die To­ten­ka­pel­le des Cel­litin­nen-Klos­ters.

Der Un­ter­neh­mer Fo­veaux hat mit Spo­li­en der Heis­ter­ba­cher Kir­che – ge­nau­er ei­ner Säu­len­ba­sis auf sechs­ecki­ger Plin­the vom ehe­ma­li­gen Dor­mi­to­ri­um[48] – auch ei­nen Tisch ge­stal­tet und in dem von ihm ober­halb Lim­pe­richs ein­ge­rich­te­ten so­ge­nann­ten Fo­veaux-Häus­chen auf­ge­stellt. Da­bei han­delt es sich um ei­nen Rast­platz an ei­nem Wan­der­weg, von dem aus ganz vor­treff­lich die Bon­ner Bucht ein­ge­se­hen wer­den kann (wenn die Sträu­cher den Blick frei ge­ben).

Un­ter den vie­len An­sichts­kar­ten und Ge­mäl­den des Heis­ter­ba­cher Par­kes ist häu­fig ein Blick über den Park in Rich­tung Chor­rui­ne über ei­ne An­samm­lung de­ko­ra­tiv ver­teil­ter Plas­ti­ken hin­weg wie­der­ge­ge­ben. Dort sind wie an ei­ner Schnur der Del­fin, der Brun­nen und in man­chen An­sich­ten auch ein – jetzt falsch her­um auf­ge­stell­ter – hän­gen­der Schluss­stein aus­zu­ma­chen. Von die­sen Ab­häng­lin­gen sind bis­her zwei Frag­men­te be­kannt und konn­ten jüngst bes­ser ein­ge­ord­net wer­den.[49] Sie wur­den si­cher­lich auf­grund ih­rer Grö­ße und de­ko­ra­ti­ven Wir­kung zu die­sen In­sze­nie­run­gen kom­bi­niert.

Auch ei­ne klei­ne und nur sehr frag­men­tiert er­hal­te­ne Sphinx aus Sten­zel­ber­ger La­tit könn­te aus dem ba­ro­cken Zier­gar­ten des Klos­ters stam­men.[50] Die Pro­ve­ni­enz lässt sich nur durch all­ge­mei­ne Zu­schrei­bun­gen be­le­gen: das Ma­te­ri­al ist fast nur in Heis­ter­bach ge­läu­fig und Sphin­xen zäh­len zu be­lieb­ten The­men in sol­chen Gär­ten.

4. Der Weg ins Museum

Die vie­len Frag­men­te aus Stein ha­ben ei­ne sehr un­ter­schied­li­che Nut­zung er­fah­ren, die sich in et­wa nach der Ur­sprungs­form sor­tie­ren lässt. Ein­fa­che be­haue­ne Stei­ne las­sen sich gut neu­en Nut­zun­gen zu­füh­ren, bei de­nen ih­re Her­kunft kei­ne Rol­le spielt. Ein­fa­che ge­stal­te­te Stei­ne (Grab­stei­ne, Grenz­stei­ne, Säu­len, Por­ta­le) wer­den vor al­lem in halb­pri­va­tem Rah­men von Gär­ten und Häu­sern wei­ter­ver­wen­det und da­bei nicht im­mer nur als Zier­stü­cke, oft auch mit ei­nem funk­tio­na­len Zu­satz­nut­zen. Die auf­wän­di­ger ge­stal­te­te Bau­zier wird gern an re­prä­sen­ta­tiv auf­fäl­li­gen Or­ten in Sze­ne ge­setzt. Da­bei ge­schieht die Wei­ter­nut­zung ent­we­der durch Pri­vat­per­so­nen oder durch In­sti­tu­tio­nen und in al­len Fäl­len mit ei­ner of­fen­sicht­li­chen Au­ßen­wir­kung. Erst im Ver­lauf des 19. und be­gin­nen­den 20. Jahr­hun­derts kam den Frag­men­ten – viel­leicht auch durch die letz­te Nut­zungs­form – ein neu­er Sta­tus des Vor­bild­haf­ten be­zie­hungs­wei­se des Alt­her­ge­brach­ten und in dem Sinn als Er­in­ne­rungs­stück zu. Von hier aus ge­lingt in man­chen Fäl­len die Über­füh­rung in in­sti­tu­tio­na­li­sier­te Be­wahrein­rich­tun­gen von Kul­tur­gü­tern.

Der frü­hes­te li­te­ra­ri­sche Hin­weis, dass es Stei­ne der ab­ge­ris­se­nen Ab­tei­kir­che in ein Mu­se­um ge­schafft ha­ben, fin­det sich 1843 bei Ja­kob Burk­hardt (1818-1897). In sei­ner Ab­hand­lung über die vor­go­ti­schen Kir­chen am Nie­der­rhein be­han­delt er auch die Bau­zier, die er nur in St. Pan­ta­le­on in Köln und der Ab­tei Heis­ter­bach als kunst­voll cha­rak­te­ri­siert[51]: „[…] die we­ni­gen Res­te von Skulp­tur, wel­che aus dem Ru­in der letz­tern nach dem Mu­se­um in Bonn ge­ret­tet wor­den sind, ste­hen hö­her als die Or­na­men­te der präch­tigs­ten Kir­chen von Köln.“ Kon­kret han­delt es sich um Ka­pi­tel­le des Kreuz­gangs von Heis­ter­bach, die bis heu­te im LVR-Lan­des­Mu­se­um Bonn zu den her­aus­ra­gen­den Bei­spie­len rhei­ni­scher Bau­skulp­tur des Mit­tel­al­ters in der Dau­er­aus­stel­lung zu se­hen sind.[52] Dort ist auch die grö­ß­te Samm­lung an Heis­ter­ba­cher Stei­nen zu­sam­men­ge­kom­men, so­weit sie nicht im­mer noch auf dem Ab­tei­ge­län­de und dort im Ge­län­de, im La­pi­da­ri­um oder in der Zehnt­scheu­ne la­gern. Ein wei­te­res Mu­se­um, schon aus räum­lich na­he­lie­gen­de­ren Grün­den, ist das Sie­ben­ge­birgs­mu­se­um in Kö­nigs­win­ter, das ei­ne klei­ne Samm­lung aus Heis­ter­bach be­her­bergt.

Quellen

Ar­chi­va­li­sche Quel­len (Aus­wahl)
Lan­des­ar­chiv NRW Ab­tei­lung Rhein­land (LAV NRW R)
AA 0637 Gro­ßher­zog­tum Berg Nr. 938: Ver­kauf der Heis­ter­ba­cher Kir­che auf Ab­bruch an Pi­a­u­taz und der üb­ri­gen Ge­bäu­de an Bau­de­win und Ho­ckes­ho­ven; Nr. 8552: Ab­bruch der Ab­tei Heis­ter­bach, Ver­kauf der Ma­te­ria­li­en an Pi­a­u­taz, Schen­kung des Al­tars an die Sieg­bur­ger Pfarr­kir­che, 1809-1812; Nr. 8553: Ver­hand­lun­gen über den Ver­lauf der Ge­bäu­de der auf­gelö­ß­ten Ab­tei Heis­ter­bach, 1804-1809. LAV NRW R BR 0009 Re­gie­rung Köln Nr. 5292.

Ge­druck­te Quel­len (Aus­wahl)
Schmitz, Fer­di­nand (Be­arb.), Ur­kun­den­buch der Ab­tei Heis­ter­bach, Bonn 1908. 

Literatur (Auswahl)

Bo­is­se­rée, Sul­piz, Denk­ma­le der Bau­kunst vom 7. bis zum 13. Jahr­hun­dert am Nie­der­rhein, Mün­chen 1833.

Brunsch, Swen, Hol­ger, Die Klos­ter­ge­schich­te von den An­fän­gen bis zur Auf­he­bung, in: Heis­ter­bach, S. 14-33.

Brunsch, Swen, Hol­ger, Das Zis­ter­zi­en­ser­klos­ter Heis­ter­bach von sei­ner Grün­dung bis zum An­fang des 16. Jahr­hun­derts, Sieg­burg 1998.

Bu­chert, Mar­git­ta, Ar­chi­tek­tur­tei­le aus dem ehe­ma­li­gen Kreuz­gang von Heis­ter­bach,1. Vier­tel des 13. Jh­dt., in: Zis­ter­zi­en­ser und Heis­ter­bach, S. 82.

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Die Mariensäule Ittenbach. (Virtuelles Heimatmuseum Ittenbach)

 
Anmerkungen
Zitationshinweis

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Heitmann, Karin, Die Abtei Heisterbach als Steinbruch: Die Verwendung des architektonischen Baumaterials nach der Aufhebung des Klosters 1803, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Themen/die-abtei-heisterbach-als-steinbruch-die-verwendung-des-architektonischen-baumaterials-nach-der-aufhebung-des-klosters-1803/DE-2086/lido/65fbff76eeb714.12058496 (abgerufen am 27.04.2024)