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Der im südlichen Nordrhein-Westfalen gelegene Oberbergische Kreis wird umgrenzt von den kreisfreien Städten Remscheid und Wuppertal sowie dem Ennepe-Ruhr-Kreis im Norden, vom Märkischen Kreis und dem Kreis Olpe im Osten, vom rheinland-pfälzischen Kreis Altenkirchen im Süden, vom Rhein-Sieg-Kreis im Südwesten sowie vom Rheinisch-Bergischen Kreis im Westen. Sitz der Kreisverwaltung ist die Stadt Gummersbach.
Der Kreis wurde 1932 aus den Kreisen Gummersbach mit Sitz in Gummersbach und Waldbröl mit Sitz in Waldbröl gebildet und sollte zunächst Agger-Wiehl-Kreis heißen. Noch vor Inkrafttreten des Zusammenschlusses erfolgte jedoch die Umbenennung in Oberbergischer Kreis. Dem neu gebildeten Kreis wurden Teile der Gemeinde Engelskirchen aus dem aufgelösten Kreis Wipperfürth und Teile der Gemeinde Much aus dem Siegkreis eingegliedert. Der Siegkreis erhielt dafür die Gemeinden Dattenfeld und Rosbach aus dem Altkreis Waldbröl. Der dem Regierungsbezirk Köln angehörende Oberbergische Kreis wurde bei der kommunalen Neuordnung 1975 um die Gemeinden Engelskirchen, Lindlar und Wipperfürth aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis sowie die Gemeinden Hückeswagen und Radevormwald aus dem aufgelösten Rhein-Wupper-Kreis erweitert.
Der 918,17 Quadratkilometer große Oberbergische Kreis mit 287.749 Einwohnern (2007) setzt sich heute aus sieben Städten und sechs Gemeinden zusammen. Größte Orte sind die mittleren kreisangehörigen Städte Gummersbach mit gut 50.000 und Wiehl mit gut 25.000 Einwohnern.
Die Wirtschaftsstruktur des Kreises ist geprägt von mittelständischem Gewerbe (Elektrotechnik, Maschinen- und Fahrzeugbau, Metall- und Kunststofferzeugung und -verarbeitung) und Dienstleistung (Tourismus).
Kreis Gummersbach: Das Gebiet des späteren Kreises Gummersbach zählte zur Reichsherrschaft Gimborn-Neustadt sowie zur Herrschaft Homburg. 1808 wurde es dem Arrondissement Siegen im Departement Sieg des Großherzogtums Berg eingegliedert.
Der preußische Kreis Gummersbach entstand 1825 aus dem Zusammenschluss der Kreise Gimborn und Homburg, die bereits seit 1819 gemeinsam von Gummersbach aus verwaltet worden waren. Er umfasste die Bürgermeistereien Drabenderhöhe, Gimborn, Gummersbach, Marienberghausen, Marienheide, Neustadt (1884 umbenannt in Bergneustadt), Nümbrecht, Ründeroth, und Wiehl und lag im Regierungsbezirk Köln der Rheinprovinz. 1926 erhielt der Kreis Teile der Gemeinde Denklingen vom Kreis Waldbröl. 1932 wurde der Kreis Gummersbach aufgelöst und mit dem Kreis Waldbröl zum Oberbergischen Kreis zusammengelegt.
Wirtschaftlich bedeutend für den Kreis waren bis ins 20. Jahrhundert Metall-, Textil- sowie Papierproduktion und -verarbeitung.
Kreis Waldbröl: Das Gebiet des späteren Kreises Waldbröl lag im Herzogtum (1806 Großherzogtum) Berg und wurde dort 1808 dem Arrondissement Siegen im Departement Sieg eingegliedert. Der preußische Kreis Waldbröl wurde 1816 aus den Bürgermeistereien Dattenfeld, Denklingen, Eckenhagen, Morsbach und Waldbröl gebildet und lag im Regierungsbezirk Köln der Provinz Jülich-Kleve-Berg (ab 1822 bzw. 1830 Rheinprovinz). 1910 wurden dem Kreis Teile der Gemeinde Herchen aus dem Siegkreis angeschlossen. 1932 wurde der Kreis Waldbröl aufgelöst und mit dem Kreis Gummersbach zum Oberbergischen Kreis zusammengelegt. Die Gemeinden Dattenfeld und Rosbach wurden dabei dem Siegkreis zugeschlagen.
Der einst vorherrschende Eisen-, Blei- und Kupferbergbau kam zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehr und mehr zum Erliegen. In der Landwirtschaft war aufgrund der klimatischen und der Bodenverhältnisse vor allem die Viehhaltung von Bedeutung.
Allgemeine Literatur
Clemen, Paul (Hg.), Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 5,1: Kreise Gummersbach, Waldbröl und Wipperfürth, bearb. v. Edmund Renard, Düsseldorf 1900.
Goebel, Klaus (Hg.), Oberbergische Geschichte, 3 Bände, Wiehl 1998/2001.
Padtberg, Beate-Carola, Die Wirtschaftsgeschichte des Oberbergischen Kreises. Ein Lesebuch zur Regionalgeschichte, Köln 2000.
Pohl, Hans, Wirtschaftsgeschichte des Erftkreises, des Rheinisch-Bergischen Kreises und des Oberbergischen Kreises seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, Köln 1998.
Verwaltungsgeschichtliche Literatur
Bär, Max, Die Behördenverfassung der Rheinprovinz seit 1815, Bonn 1919.
Schütz, Rüdiger (Bearb.), Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte, Reihe A, Preußen, Band 7: Rheinland, Marburg 1978.
Kreisperiodika
Heimatjahrbuch für den Oberbergischen Kreis (1984-1986).
Kreisblatt für den Oberbergischen Kreis (1946-1983).
Online
Website des Oberbergischen Kreises. [Online]
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Rönz, Andrea, Oberbergischer Kreis, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/oberbergischer-kreis/DE-2086/lido/57d124801f0fb0.35628989 (abgerufen am 06.10.2024)