Zu den Karten
Gebiete vor 1789
Im Laufe des Hochmittelalters verfestigten sich im Rheinland vielfältige weltliche und religiöse Herrschaftsträger im Zuge der Territorialisierung. Diese werden hier vorgestellt und beschrieben. Zudem können Sie sich hier über die Reichskreise informieren.
Die Karte zeigt die wichtigsten Herrschaften und Territorien des Rheinlandes vor Ausbruch der französischen Revolution. Kleinere weltliche und geistliche Herrschaften wurden farblich zusammengefasst. Die Reichstädte sind auf der Karte rot markiert. Innerhalb des rheinischen Raumes waren nur Köln und Aachen Reichsstädte, im Kartenbild sind jedoch noch Dortmund, Speyer, Frankfurt und Worms aufgeführt. Ehemalige bedeutende Territorien, die vormals eigenständig waren, später jedoch an eine fremde Herrschaft kamen, werden innerhalb dieser Herrschaft benannt und in ihren alten Grenzen dargestellt, so zum Beispiel das 1789 zum Königreich Preußen zählende Herzogtum Geldern.
Gebiete in französischer Zeit (1794-1815)
Im Zuge der Revolutionskriege drangen die französischen Truppen bereits 1794 bis an den Rhein vor und besetzten den linksrheinischen Raum. Dieser Einschnitt in die territoriale Gemengelage veränderte die Grenzziehungen und Regionen tiefgreifend.Was trotz zahlreicher Kriege und Feldzüge den französischen Königen versagt geblieben war, gelang dem revolutionären Frankreich: Der Rhein wurde Staatsgrenze. Rechts des Rheins etablierten sich im Zuge der Neuordnung der deutschen Territorien das Großherzogtum Berg und das Herzogtum Nassau. Außerdem verwaltete Frankreich die Region um St. Goarshausen und Nastätten als so genanntes „payes reserve".
In dieser Sparte erhalten Sie Einblick in die Geschichte der französischen Departements, des Großherzogtums Berg sowie der an den Rhein vorgedrungenen nassauischen Herzogtümer.
Gebiete nach 1815
Nach Ende der so genannten Befreiungskriege 1815 wurde Europa neu geordnet. Der Wiener Kongress legte unter anderem fest, dass Preußen mit Westfalen und dem Rheinland neue Westprovinzen erhielt. Zunächst teilte das Königreich Preußen das Rheinland in zwei eigenständige Provinzen auf: Die Provinz Jülich-Kleve-Berg mit Sitz des Oberpräsidiums in Düsseldorf und die Provinz Herzogtum Niederrhein mit Sitz in Koblenz. 1822 wurden die beiden Provinzen zusammen gelegt. Die Bildung der ab 1830 so genannten Rheinprovinz war der wichtigste Scheitelpunkt der neuzeitlichen Geschichte des Rheinlands, das damit erstmals ein verwaltungstechnisches Gefüge erhielt. Wir stellen Ihnen in der Rubrik „Gebiete nach 1815" ausgehend von der Situation im Jahr 2010 die Landkreise und kreisfreien Städte, die ehemalige Rheinprovinz selbst sowie ihre Regierungsbezirke vor, und dies von 1815 bis in die Gegenwart. Außerdem können Sie sich hier über die nationalsozialistischen Gaue informieren.
Nationalsozialistische Gaue
Gaue sind nach germanischen Siedlungseinheiten benannte Parteigliederungen der NSDAP gewesen. Ihnen stand ein Gauleiter vor, der die umfassende Befehlsgewalt über alle Parteiorganisationen in seinem Gaubereich hatte. Die NSDAP gründete bereits 1925 Gaue, die in etwa der Größe der Reichstagswahlkreise entsprachen. Nach 1933 entstanden parallel dazu Reichsgaue als staatliche Verwaltungsbezirke. Im Rheinland existierten 1944 die Gaue Moselland, Westmark, Köln-Aachen, Düsseldorf und Essen. In der Rubrik „Nationalsozialistische Gaue" informieren wir Sie über die Geschichte dieser Partei- und Verwaltungseinheiten von ihren parteipolitischen Anfängen in der Weimarer Republik bis zum Ende des Dritten Reiches. Die Karte zeigt die NS-Gaue im Rheinland im Jahr 1944.
Kirchliche Gebiete
Hier werden die Bistümer der Katholischen Kirche sowie der Evangelischen Kirche im Rheinland in zeitlich übergreifender Form dargestellt. Neben den staatlichen Gebietskörperschaften und Strukturen stellen wir Ihnen auch die kirchlichen im Internetportal Rheinische Geschichte vor. Hier finden Sie die Geschichte aller derzeit bestehenden katholischen Bistümer im Rheinland. Darüber hinaus bieten wir Ihnen auch Beiträge zu jenen Bistümern, die einmal auf „rheinischem" Gebiet Pfarren betreut haben, jedoch inzwischen neu geordnet sind und außerhalb des Raumes liegen. Auf den Karten sehen Sie die aktuell im Rheinland gelegenen Bistümer Köln, Trier, Aachen, Essen und Münster. Sie sind jeweils mit den Beiträgen zu diesen Bistümern verlinkt. Des Weiteren finden Sie jetzt schon oder in naher Zukunft Beiträge zu den Bistümern Mainz, Lüttich, Roermond und Metz. Die evangelischen Kirchen im Rheinland fanden ihren Zusammenschluss mit der Eingliederung der beiden Vorgängerprovinzen der 1822 gegründeten Rheinprovinz in das Königreich Preußen. Bis heute ist die Umgrenzung der Evangelischen Landeskirche Rheinland (EKIR) identisch mit den Grenzen der Rheinprovinz, reicht also von der Saar bis an den Niederrhein.