Kreis Trier-Saarburg

Kreis Trier-Saarburg, Bonn 2010. (LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte)

Der im Wes­ten von Rhein­land-Pfalz ge­le­ge­ne Kreis Trier-Saar­burg um­schlie­ßt die kreis­freie Stadt Trier und grenzt im Nor­den an den Ei­fel­kreis Bit­burg-Prüm, nord­öst­lich an den Kreis Bern­kas­tel-Witt­lich, im Os­ten an den Kreis Bir­ken­feld und im Sü­den an die saar­län­di­schen Krei­se St. Wen­del und Mer­zig-Wa­dern. Die west­li­che Kreis­gren­ze ist zu­gleich die deut­sche Staats­gren­ze zum Gro­ßher­zog­tum Lu­xem­burg. Die Kreis­ver­wal­tung be­fin­det sich in der Stadt Trier.

Der Kreis wur­de im Zu­ge der kom­mu­na­len Ge­biets­re­form 1969/1970 aus den Krei­sen Trier mit Sitz in Trier und Saar­burg mit Sitz in Saar­burg ge­bil­det. Die Ge­mein­den Ehrang-Pfal­zel (ge­bil­det am 1968 durch Ver­ei­ni­gung der bei­den bis da­hin selb­stän­di­gen Ge­mein­den), Ei­tels­bach, Filsch, Irsch, Kern­scheid, Ru­wer, Tar­forst und Ze­wen wur­den dem Stadt­kreis Trier ein­ge­mein­det. Heu­te be­steht der 1.091 Qua­drat­ki­lo­me­ter gro­ße Kreis Trier-Saar­burg mit 140.265 Ein­woh­nern (2007) aus den sie­ben Ver­bands­ge­mein­den Her­mes­keil, Kell am See, Konz, Ru­wer, Saar­burg, Schweich an der Rö­mi­schen Wein­stra­ße und Trier-Land. Grö­ß­te der vier Städ­te des Krei­ses ist Konz mit knapp 18.000 Ein­woh­nern, ge­folgt von Schweich mit gut 6.500, Saar­burg mit gut 6.000 und Her­mes­keil mit knapp un­ter 6.000 Ein­woh­nern.

Wirt­schaft­lich hat der Kreis Trier-Saar­burg in den letz­ten Jahr­zehn­ten ei­nen star­ken Struk­tur­wan­del voll­zo­gen und sich von ei­nem länd­lich ge­präg­ten, pe­ri­phe­ren Raum zu ei­nem Stand­ort mit ei­ner aus­ge­gli­che­nen, stark mit­tel­stän­disch ge­präg­ten Wirt­schafts­struk­tur ent­wi­ckelt. In den Tä­lern von Saar und Mo­sel wird nach wie vor um­fang­rei­cher und zum Teil sehr be­deu­ten­der Wein­bau be­trie­ben; auch der Tou­ris­mus ist von Be­deu­tung.

Kreis Trier(-Land): Bis 1794 zähl­te das Ge­biet des spä­te­ren Krei­ses Trier(-Land) zum Kur­fürs­ten­tum Trier. 1798 kam es an Frank­reich und wur­de 1801 dem Saar­de­par­te­ment  ein­ge­glie­dert. Dort ge­hör­te es zu den Ar­ron­dis­se­ments Bir­ken­feld und Trier. 1816 wur­de aus den Bür­ger­meis­te­rei­en Aach, Beu­ren, Far­schwei­ler, Hei­den­burg, Her­mes­keil, Igel, Irsch, Kell, Konz, Lei­wen, Lon­guich, Meh­ring, Obe­rem­mel, Ot­zen­hau­sen, Pfal­zel, Ra­lin­gen, Ru­wer, Schleid­wei­ler, Schön­dorf, Schweich, Trier­wei­ler, Trit­ten­heim, Was­ser­liesch und Welsch­bil­lig der preu­ßi­sche Kreis Trier(-Land) ge­bil­det. Der Kreis lag im Re­gie­rungs­be­zirk Trier der Pro­vinz Gro­ßher­zog­tum Nie­der­rhein (ab 1822/1830 Rhein­pro­vinz). Ab 1851 führ­te der Land­rat des Krei­ses Trier(-Land) auch die Kreis­ge­schäf­te des Stadt­krei­ses Trier. 1888 wur­den neun Trie­rer Vor­ort­ge­mein­den dem Stadt­kreis Trier aus- und dem Land­kreis ein­ge­mein­det. 1912 ver­lor der Land­kreis die Ge­mein­den Fey­en, Hei­lig­kreuz, Pal­li­en, St. Ma­thi­as und St. Me­dard an den Stadt­kreis, 1930 die Ge­mein­den Eu­ren, Kü­renz, Ole­wig so­wie Tei­le von Pfal­zel und Sir­ze­nich. Trotz die­ser Ver­lus­te war der Kreis Trier(-Land) zu die­ser Zeit der grö­ß­te Flä­chen­kreis der Rhein­pro­vinz.

Im rein länd­lich struk­tu­rier­ten Kreis Trier(-Land) war haupt­säch­lich der über­re­gio­nal bis heu­te be­deu­ten­de Wein­bau in den aus­ge­dehn­ten An­bau­ge­bie­ten an Mo­sel, Saar, Ru­wer und Sau­er vor­herr­schend.

Kreis Saar­burg: Das Ge­biet des spä­te­ren Krei­ses Saar­burg er­streck­te sich bis 1794 vor­nehm­lich auf das Kur­fürs­ten­tum Trier. Ein­zel­ne Ge­mein­den ge­hör­ten zu klei­ne­ren Herr­schaf­ten (Freu­den­burg, Ta­ben). 1798 kam das Ge­biet an Frank­reich und wur­de 1801 dem Saar­de­par­te­ment ein­ge­glie­dert. Dort ge­hör­te es zum Ar­ron­dis­se­ment Trier. Der preu­ßi­sche Kreis Saar­burg wur­de 1816 aus den Bür­ger­meis­te­rei­en Borg, Freu­den­burg, Irsch, Kan­zem, Meu­rich, Nen­nig, Nit­tel, Or­scholz, Perl, Saar­burg, Sinz und Zerf ge­bil­det. Der Kreis lag im Re­gie­rungs­be­zirk Trier der Pro­vinz Gro­ßher­zog­tum Nie­der­rhein (ab 1822/1830 Rhein­pro­vinz). 1817 ver­lor der Kreis die Ge­mein­den Keu­ch­in­gen und Dreis­bauch aus der Bür­ger­meis­te­rei Or­scholz an den Kreis Mer­zig, 1834 die Ge­mein­de Man­dern an Frank­reich. 1946 wur­de der Kreis Saar­burg durch die fran­zö­si­sche Mi­li­tär­re­gie­rung dem Saar­land ein­ge­glie­dert; das wur­de im dar­auf fol­gen­den Jahr nur zum Teil rück­gän­gig ge­macht, so dass die Bür­ger­meis­te­rei­en Borg, Nen­nig, Or­scholz, Perl und Sinz beim saar­län­di­schen Kreis Mer­zig-Wa­dern ver­blie­ben.

Im eben­falls rein länd­li­chen Kreis Saar­burg wur­den fast aus­schlie­ß­lich Land­wirt­schaft (Acker- und Obst­bau, Vieh­zucht) und bis heu­te über­re­gio­nal be­deu­ten­der Wein­bau be­trie­ben. Han­del und klei­ne­res Ge­wer­be wa­ren nur ge­ring aus­ge­prägt.

Allgemeine Literatur

Cle­men, Paul (Hg.), Die Kunst­denk­mä­ler der Rhein­pro­vinz, Band 15,2: Land­kreis Trier, be­arb. v. Ernst Wa­cken­ro­der, Düs­sel­dorf 1936; Band 15,3: Kreis Saar­burg, be­arb. v. Ernst Wa­cken­ro­der, Düs­sel­dorf 1939 (Neu­druck Trier 1983).

Verwaltungsgeschichtliche Literatur

Bär, Max, Die Be­hör­den­ver­fas­sung der Rhein­pro­vinz seit 1815, Bonn 1919.
Schütz, Rü­di­ger (Be­arb.), Grund­riß zur deut­schen Ver­wal­tungs­ge­schich­te, Rei­he A, Preu­ßen, Band 7: Rhein­land, Mar­burg 1978.

Kreisperiodika

Hei­mat­buch des Krei­ses Saar­burg (1952-1968).
Hei­mat­buch für den Land­kreis Trier (1965-1969). Jahr­buch Kreis Trier-Saar­burg (seit 1970).

Online

Web­site des Land­krei­ses Trier-Saar­burg. [On­line]

Zitationshinweis

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Rönz, Andrea, Kreis Trier-Saarburg, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://rheinische-geschichte.lvr.de/Orte-und-Raeume/kreis-trier-saarburg/DE-2086/lido/57d126e12fe575.90431255 (abgerufen am 01.12.2024)

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